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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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sagen, sobald der Sturm vorbei war.
    Aber dann musste er schnell sehen, dass er festen Halt hatte. Hohe Wellen schlugen über das Heck. Sven klammerte sich an einem der Taue fest. Neben ihm schrie einer. Eine Welle hatte ihn mitgerissen und gegen die Deckhütte geschmettert. Sven hangelte sich Hand über Hand am Tau zu ihm, ließ kurz eine Hand los, um den Mann zu umschlingen und ihn mit seinem Körper gegen das Tau zu pressen.
    Der Bursche schrie, bis das Wasser ablief und zwei Matrosen zu ihnen sprangen und den Mann unter Deck schleppten. Wahrscheinlich hatte er die Rippen oder das Schlüsselbein gebrochen.
    Es sollten nicht die einzigen Brüche bleiben. Als der Sturm nach zwei Tagen abflaute, meldete der Schiffsarzt sieben Mann, die wegen Arm-, Bein- oder Rippenbrüchen dienstunfähig waren.
    Aber sie konnten zufrieden sein. Dem Schiff war außer ein paar zerrissenen Tauen nichts passiert. Die Mannschaft hatte an Selbstvertrauen gewonnen.
    Aber von den Schiffen Hornet und Fly war nichts zu sehen. Karl behauptete, er hätte in einer Nacht ein Krachen wie von einem Zusammenprall gehört. Aber sicher war er auch nicht. Sven meinte, sie müssten abwarten, ob die beiden sich am Treffpunkt melden würden.
    Das Wetter entschädigte sie für den Sturm. Fünfzehn Tage hatten sie stetigen Wind und zunehmend warmes Wetter, bis sie am 1. März vor der Insel Abaco eintrafen.
    Adam hörte, wie ein Matrose den anderen fragte, ob er wisse, was für ein Wochentag sei. »Freitag«, antwortete der. Der Frager zog die Mundwinkel nach unten. »Das ist ein schlimmes Zeichen! Unglück meldet sich an.«
    »Mach lieber das Tau dort richtig fest, du Waschweib, ehe dir deine dummen Sprüche zurück ins Maul fahren«, fuhr ihn Adam an.
    Als er auf Sven traf, war Adam immer noch ärgerlich. »Nun hatte die Mannschaft sich endlich gefunden, da kommen diese alten abergläubigen Kerle und bringen wieder Unruhe an Deck!«
    Sven wurde aus anderem Grund unruhig. Sie lagen nun schon zwei Tage vor Anker und warteten auf Hornet und Fly. Sie hatten zwei kleine Schoner abgefangen, aber auch sie waren von Fischerbooten gesichtet worden. Sven fürchtete, dass die Alarm schlagen würden, und ihr Ziel war nur achtzig Kilometer entfernt. Dem Gesicht des Kapitäns sah er an, dass der auch so dachte.
    Hornet und Fly erschienen nicht, und der Kommodore entschied sich, nicht länger mit dem Angriff auf die Hauptstadt Nassau zu warten. Die beiden erbeuteten Schoner sollten mit Seesoldaten voraussegeln und in den Hafen einlaufen, ohne Verdacht zu erregen. Die Flotte würde erst folgen, wenn die Seesoldaten an Land wären und Signal gaben.
    Aber dann segelte das Flaggschiff doch auf die Küste zu und hisste das Signal, dass die anderen Schiffe folgen sollten.
    »Was soll das?«, fragte Sven leise Adam.
    Der zuckte mit den Schultern.
    »Auch der dämlichste Ausguck im Fort muss doch merken, dass wir fremde Schiffe sind. Dann können doch auch die Schoner nicht unbemerkt die Soldaten anlanden«, ergänzte Sven.
    Wie zur Bestätigung donnerte von Fort Nassau der erste Schuss. Zwei weitere folgten, und die Wassersäulen lagen recht nah. Das Flaggschiff hisste Signalflaggen.
    »Flaggschiff signalisiert: An alle! Rückzug auf Ausgangsposition!«, meldete der Signalgast.
    Sven murmelte einen Fluch und eilte, um die Kommandos zu erteilen.
    Wenig später wurden die Kapitäne auf das Flaggschiff gerufen. Als Kapitän Biddle zurückkehrte, bat er sogleich die beiden Leutnants und den Master zu sich.
    »Wir segeln sofort an die Küste zweieinhalb Meilen östlich von Nassau. Dort werden wir die Seesoldaten unter Hauptmann Nicholas landen. Es ist kaum mit Widerstand zu rechnen.«
    »Sir, eine Frage«, meldete sich Sven. »Wer sichert den westlichen Zugang zum Hafen Nassau?«
    Kapitän Biddle antwortete mit unbewegter Miene: »Als ich die Frage anschnitt, antwortete mir der Kommodore, eine solche Blockade des westlichen Zugangs sei unnötig. Es lägen keine britischen Kriegsschiffe oder Handelsschiffe von Bedeutung im Hafen. Der Kommodore kennt die Gewässer um New Providence.«
    Kapitän Biddle machte eine kurze Pause. Keiner sagte etwas. Dann fuhr er fort: »Dann wollen wir unsere Befehle befolgen.«
    Sven hatte nicht den Eindruck, dass er dem Befehl mit Begeisterung nachkam.
     
     
    Am Tor der Residenz des Gouverneurs von den Bahamas klopfte es laut und nachdrücklich. Der Butler meldete kurz darauf Gouverneur Browne: »Major Grander möchte Eure Exzellenz dringend

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