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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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auch mitgekriegt mit den Kapern und lassen sich dort nicht sehen«, versicherte der Kapitän.
    Als Sven das seinen Offizieren mitteilte, war die Enttäuschung groß. »Uns fehlt noch eine gute Prise, damit die Reise ein Erfolg war«, mahnte Mr Selberg.
    »Dann werden wir nicht durch die Florida-Straße segeln, sondern östlich an den Bahamas entlang. Erinnern Sie sich, dass der Konvoi auf unserer letzten Reise auch von den Bahamas hinaus auf den Atlantik gesegelt ist und wir ihn dann weit vor der Küste abfingen.«
    »Das ist aber ein Vabanquespiel, Mr Larsson. Einzelne Segel werden wir draußen im Atlantik kaum treffen, und mit einem gesicherten Konvoi können wir es schwer aufnehmen«, meinte Karl Bauer skeptisch.
    »Es ist unsere einzige Chance, meine Herren. Wir wollen unsere Ausgucke doppelt besetzen und nachts die Segel kürzen.«
    Sven setzte danach eine Übung im Scheibenschießen an. Wenn ein Kriegsschiff einen Konvoi bewache, müssten sie ihr Ziel treffen. Die Besatzung hatte durch den Deckklatsch längst erfahren, worum es ging, und gab sich große Mühe, die Scheibe zu treffen. Auf vierhundert Meter lagen acht ihrer zehn Schüsse im Ziel.
    »Donnerwetter!«, lobte Sven. »Sie haben nichts verlernt.«
    »Ich habe beim Kanonendrill auch immer den Joshua herumgehen und Tipps geben lassen«, sagte Mr Selberg.
    Sie feuerten auch auf hundert Meter und zerfetzten die Scheibe in tausend Stücke.
    »Nun müsst ihr nur noch so gut schießen, wenn euch die Kugeln um die Ohren pfeifen«, scherzte Adam zur nächsten Bedienung. Die grienten etwas unsicher.
     
     
    Sie waren schon an Nassau und der Eleuthera-Insel vorbeigesegelt. Die Offiziere schauten sich betreten an. Die Matrosen waren gereizt. Einmal hatte es sogar an Deck eine Schlägerei um eine Nichtigkeit gegeben. Untersteuermann Bauer flüsterte zu Adam Borg: »Nun müsste aber bald was zu sehen sein, sonst kommen wir mit nacktem Arsch und leeren Taschen heim.«
    »Morgen ist es so weit. Ich hab so ein komisches Gefühl. Hoffentlich ist der Bissen nicht zu groß für uns.«
    »Für meine Tasche kann es nie genug Geld sein, du Miesmacher!«
    »Abwarten, du Grünschnabel!«, lächelte ihn Adam an.
    Sie standen zwanzig Seemeilen nördlich der Abaco-Insel. Die Mannschaft hatte die Köpfe geschüttelt, als die Positionsangabe verkündet wurde. Nun erwartete auch kein Optimist mehr fette Beute.
    »Na, hoffentlich war mir wenigstens meine Olle treu«, murmelte der alte Olaf und schlurfte zum Niedergang.
    Da stoppte ihn der Schrei des Ausgucks: »Deck! Mehrere Segel drei Strich backbord, vier Meilen!«
    Sven klopfte das Herz bis zum Hals. Sollte ihre Reise doch noch ein Erfolg werden? Aber er ließ sich die Aufregung nicht anmerken, sondern bat kühl: »Mr Bauer, könnten Sie bitte mit dem Teleskop aufentern?«
    Karl griff sich das Teleskop und sauste die Wanten hinauf.
    Sven stand unten und wartete ungeduldig auf Nachricht. An Deck war außer dem Rauschen der Wellen kein Laut zu hören. Endlich rief Karl: »Deck! Fünf Segel! Vier Handelsschiffe und ein Kutter!«
    Sven hatte Mr Selbergs Gesicht während der Meldung im Blickfeld. Selberg wollte nach der Ankündigung der Handelsschiffe in Jubel ausbrechen. Aber als die Worte »und ein Kutter« folgten, kniff er den Mund wieder zusammen und blickte ratlos drein.
    »Da kneift der Olle doch wieder«, murmelte ein Rudergänger ganz leise. Die anderen blickten fragend zu Sven.
    Sven sagte nur: »Kurs auf den Konvoi. Den schauen wir uns mal an! Eine Portion Brot und Käse sowie einen Rum ausgeben!«
    Adam blinzelte Karl zu, und auf einmal waren wieder Bewegung und Lärm an Deck.
     
     
    Als sie zwei Meilen entfernt waren, erkannte Adam den Kutter, der sie vor Saint Pierre hatte aufhalten wollen. »Er hatte einen Fleck im Segel und man sieht auch die Reparaturen am Heck, wo wir ihn getroffen haben.«
    »Dann wollen wir uns mal bereitmachen. Klarschiff! Wir haben den Windvorteil. Zwei Mann zusätzlich ans Buggeschütz!«
    Sven ging unter Deck und schnallte den Gurt mit Säbel und Pistole um. Er schaute noch einmal auf das Miniaturbild von Sabrina und nahm es an die Lippen. Dann folgte er einer Regung, faltete die Hände und sprach ein kurzes Gebet.
    An Deck nahm er das Teleskop und studierte aufmerksam den kleinen Konvoi. Ein Westindiensegler mit drei Masten, zwei Brigantinen und eine Schnau mit je zwei Masten. Und dieser verdammte Kutter. Er hatte sie gesehen und signalisierte den Handelsschiffen. Würden sie sich jetzt

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