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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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da los ist!«, bat der Großvater.
    Vor der Tür rannten Menschen schreiend hin und her und schwenkten Zeitungen. »Was ist los?«, rief Sven.
    Aber sie rannten weiter, bis einer seiner früheren Spielgefährten anhielt und ihm zurief: »Die Rotröcke haben gemordet. Hier, sieh die Zeitung!«
    Sven sah nur die Überschrift: »Fünf Tote in Boston.«
    »Kannst du mir die Zeitung geben?«, fragte er. »Ich bringe dir gleich das Geld dafür raus.«
    Der junge Mann nickte, und Sven ging ins Haus. »Die Rotröcke sollen in Boston fünf Bürger erschossen haben«, sagte er und reichte dem Opa die Zeitung. »Ich muss dem Paul noch drei Pennys bringen.«
    Der Opa nahm die Zeitung, setzte seine Brille auf und las vor: »In Boston haben Hunderte von Bürgern friedlich gegen die Willkür der Zollbeamten protestiert. Als ihr Zug das Zollgebäude erreichte, sperrte eine Einheit des 29. Britischen Infanterieregiments die Straße. Als die Menge laut ›Freiheit und Recht‹ rief, Schneebälle warf und weiter vorrückte, gab der Kommandeur der Truppe Befehl, in die Menge zu feuern. Fünf Tote und mehrere Verletzte waren die Folge dieses Massakers.«
    Der Großvater ließ die Zeitung sinken. Er war ganz rot im Gesicht und hob die Hand, um den Kragen zu lockern. »Diese verdammten Mörder!«, keuchte er. »Diese Tyrannenknechte. Das können sie doch nicht tun! O Gott!«
    Er griff mit der rechten Hand an seine Brust und verzog das Gesicht vor Schmerz. Die linke Hand mit der Zeitung fiel auf den Tisch und stieß den Teller um.
    »Vater!«, schrie Astrid ängstlich. »Beruhige dich! Vielleicht ist alles übertrieben.«
    Aber der Großvater konnte nicht mehr atmen. Die Augen traten hervor, und plötzlich sackte er zusammen. Astrid sprang hinzu, stützte ihn und schrie Sven an: »Hol schnell Dr. Wilbur!«
    Sie legte mit Björns und Christines Hilfe den Opa auf das Sofa, lockerte seinen Kragen und klopfte auf seine Wangen. Aber er reagierte nicht mehr. Björn drängte sie zur Seite und massierte seinem Vater die Brust. Aber nichts half, auch nicht das feuchte Tuch, das Christine brachte. Die Oma saß am Tisch und stöhnte immer nur: »Ingmar, komm zu dir! Mein Gott, o mein Gott!« Ingrid streichelte ihre Hand.
    Dr. Wilbur hastete heftig atmend vom schnellen Lauf in das Zimmer, fühlte nach der Schlagader an Opas Hals, nahm sein hölzernes Hörrohr heraus und horchte die Brust ab. Dann richtete er sich aufund sagte mit leiser Stimme: »Es tut mir sehr leid, aber Gott hat Ihren Mann, Vater und Großvater zu sich heimgerufen. Es war ein Herzanfall!«
    Astrid schlug die Hand vor den Mund, die Oma weinte laut auf, Sven schossen die Tränen in die Augen, und Björn fasste an seinen Hals und barg sein Gesicht an der Schulter seiner Frau.
    Dr. Wilbur schloss die Augen des Verstorbenen und sagte: »Er hatte einen schnellen und schmerzlosen Tod. Vielleicht ist das ein kleiner Trost in Ihrer Trauer.«
    »Es war die Nachricht vom Massaker, die ihn so erregte und umbrachte«, sagte Sven.
    »Welches Massaker?«, fragte Dr. Wilbur.
    Sven löste die Zeitung aus der Hand des Toten und zeigte Dr. Wilbur die Meldung. Der überflog die Zeilen und sagte: »Mein Gott, wie wird das noch enden, bis wieder Vernunft einkehrt.«
    »Das wird nicht sein, ehe die verdammten Rotröcke nicht das Land verlassen«, schimpfte Björn böse.
    »Björn, fluche nicht am Totenbett deines Vaters!«, sagte seine Mutter ganz klar und wach.
    Dr. Wilbur sah sie verwundert an und fragte: »Brauchen Sie mich noch? Auf mich warten Patienten.«
    Wieder war es die Oma, die ihm antwortete: »Nein, Herr Doktor. Wir danken Ihnen, dass Sie so schnell kamen.«
     
     
    In den nächsten Wochen änderte sich das Leben der Larssons. Zunächst stand die Trauer im Vordergrund und ließ sie das laute politische Geschrei in Versammlungen, Zeitungen und auf den Straßen kaum wahrnehmen.
    Aber als der Opa in einer ergreifenden Feier unter Anteilnahme vieler Bürger beigesetzt war, mussten sie sich mit den wirtschaftlichen Folgen des Todes beschäftigen. Die Oma, die seit dem Tod ihres geliebten Mannes fast ständig geistig präsent war und ihrer tiefen Trauer würdigen Ausdruck gab, erhielt nach Opas Testament das lebenslange Bleiberecht im Haus und durfte auch allein über die Räume verfügen. OpasAnteile am Schiff und die Einkünfte daraus wurden für die Oma, für Björn und Astrid in drei Teile geteilt.
    Für Astrid war das ein Schock. Zwar konnte sie mit ihrem Gehalt als Lehrerin und dem Zuschuss

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