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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Ding nach unten.«
    Sie bahnten sich ihren Weg durch das Gedrängel an Deck, stiegen einen Niedergang hinunter und kamen in den Mannschaftsraum, in dem eine Freiwache bei Kaffee und Brot saß.
    »Hier ist der neue Mann, Leute. Er sitzt mit mir, William und Bob an Tisch zwei. Ach ja, er heißt Sven Larsson.«
    Einer der Sitzenden stellte seinen Krug hin und spottete: »Ach, auch so ein Schwede wie du, Adam.«
    Adam wandte sich an Sven: »Har du svensk?« (Bist du Schwede?)
    Sven suchte nach Worten. »Min far var svensk.« (Mein Vater war Schwede.) Und er fügte gleich hinzu. »Aber ich spreche nur wenig Schwedisch. Mein Vater wurde von Indianern getötet, als ich zehn Jahre alt war.«
    »Mmmm«, brummte Adam. »Tut mir leid. Aber nun komm! Ich zeig dir die Kajüte des Kapitäns.«
    Sven dachte bei sich, dass er schon wisse, wo die Kajüte sei. Schiffe seien ihm ja nicht fremd. Aber er sagte nichts. Adam zeigte ihm die Tür und sagte: »Klopf an und warte! Wenn du fertig bist, dann kommst du zurück in unser Logis.«
    Auf Svens Klopfen ertönte eine kräftige Stimme: »Herein!«
    Der Kapitän saß an seinem Schreibtisch und drehte sich um. »Ach, der Neue. Komm, und setz dich dort hin.«
    Sven rückte sich einen Stuhl heran und nahm Platz.
    »Für einen Anfänger bist du ziemlich alt. Die meisten fangen mit zwölf bis vierzehn Jahren auf Schiffen an.«
    »Meine Mutter wollte, dass ich die Schule richtig abschließe, Sir.«
    »Nun, jetzt bist du wieder eine Art Schüler, Sven. In einem Jahr sollst du alles lernen, was ein Matrose wissen und können muss. Dabei kommt dir zugute, dass du eine gute Schulbildung hast, die Mathematik und Navigation einschloss. Was Seeleute wissen müssen, ist gar nicht wenig. Erst wenn du das kannst, werde ich dich dem Obersteuermann als Gehilfen zuteilen. Du wirst wie alle Matrosen mit ›du‹ und dem Vornamen angeredet. Der Obersteuermann, Mr Ronald Walker, der Untersteuermann, Mr Ben Margot, und der Bootsmann, Mr John Cliff, sind die Offiziere. Sie werden mit ›Mister‹ und ›Sie‹ angeredet. Ihre Befehle und die ihrer Gehilfen hast du ohne Widerspruch auszuführen.
    Wir sind achtzehn Mann an Bord. Außer mir und den Offizieren noch der Koch und der Schiffsjunge und natürlich die Matrosen. Mit dem Koch stellst du dich besser gut, dann trocknet er dir schon deine Sachen, wenn du völlig durchnässt bist. Wenn du eine Beschwerde hast, komm zu mir. Tu deine Pflicht, dann hast du es gut an Bord. Wir haben eine gute Mannschaft, die immer mit uns segelt und nicht von Reise zu Reise wechselt. Wenn du versagst, hast du es schwer, und die erste ist auch deine letzte Reise. So! Und nun an die Arbeit. Wir laufen gleich aus!«
    Sven stand auf, sagte laut: »Danke, Sir!« und verließ den Raum. Er lief zurück ins Mannschaftslogis, wo Adam mit zwei anderen am Tisch saß.
    Adam sah Sven an. »Nun zieh mal deine Alltagsklamotten an, dann gehen wir los. Du siehst ja, an Deck gehen wir alle barfuß.«
    Sven kramte wortlos sein gestreiftes Holländerhemd und die lange Hose mit dem weiten Schlag heraus und zog sich um. Die guten Sachen verstaute er in einem engen Spind und dachte ein wenig wehmütig, wann er sie wohl wieder anziehen würde. Dann stand er barfuß vor Adam.
    »Hast du Creme, falls die Füße Blasen kriegen?«
    »Ja«, antwortete Sven. »Ich habe auch fleischfarbene Socken mit aufgenähtem Leder, falls die Füße nicht schnell genug Hornhaut kriegen.«
    »Na, da hat wenigstens jemand nachgedacht. Nun komm!«
    An Deck stellte er sich auf, zeigte mit dem Finger nach vorn und erklärte: »Das ist die Spitze des Schiffs, sie heißt ›Bug‹. Die Stange, die von dort nach vorn geht, ist das Bugspriet. Hinten ist das Heck. Dort ist auch das Ruder, mit dem das Schiff gesteuert wird.«
    Sven wusste das alles vom Großvater, wollte Adam aber nicht ins Wort fallen.
    Der fuhr fort: »Der vorderste Mast dort ist der Fockmast, der in der Mitte der Großmast und hinten der Besanmast.«
    »In den katholischen Ländern nennt man ihn meist ›Kreuzmast‹, weil dort ein Kreuz hing, sagte mein Großvater.«
    Adam guckte ihn von der Seite an. »Dann kennst du also die Bezeichnungen und lässt mich hier das Maul wund quasseln?«
    »Ja, aber es gibt sicher viele Bezeichnungen, die ich noch nicht kenne, Adam. Ich kann dir doch nicht ins Wort fallen als Neuling.«
    Adam schaute besänftigt. »Weißt du, wir gehen jetzt zum Fockmast. Du sagst mir, welche Bezeichnungen du weißt, und dann entern wir auf und

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