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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Vorbereitungen, kürzten die Segel und bereiteten die Jakobsleiter vor. Der Kutter war recht groß, sah aber ziemlich ungepflegt aus. Jetzt ging er auf eine Position querab von ihnen und setzte ein Boot aus. Der Kapitän befahl, dass die Segel gebrasst wurden. Die Victoria verlor an Fahrt, und das Boot des Fischkutters legte bei ihnen an.
    Sven wunderte sich, dass der Mann, der emporkletterte, nicht wie ein Fischer, sondern wie ein Kaufmann gekleidet war. Sein Kinn zierte ein gestutzter tiefschwarzer Schnurrbart, der in Verbindung mit der kurzen schwarzen Jacke und den Silberknöpfen in Sven den Gedanken aufkommen ließ, das müsse ein Spanier sein. Tatsächlich begrüßte ihn der Kapitän sehr freundlich mit einigen spanischen Worten, und der Gast revanchierte sich mit akzentgefärbtem Englisch. Dann verschwanden beide in der Kajüte. Die Victoria setzte ihre Fahrt fort, und das Fischerboot folgte in ihrem Kielwasser.
    Als Adam und Sven wieder die Beschläge putzten, fragte Sven leise: »Was bedeutet denn das?«
    »Sie verabreden irgendwelche Termine und Geschäfte. Der war schon öfter an Bord.«
    Der Untersteuermann hatte die Unterhaltung wohl richtig gedeutet und rief Sven. »Du bist neu, Sven. Merk dir: Niemand darf zu Fremdenetwas über Besucher des Kapitäns auf hoher See, über Be- oder Entladungen in anderen als den angegebenen Häfen sagen. Mund halten, sonst fliegst du von Bord.«
    Karl hatte die Szene beobachtet und griente. Als Mr Margot sich entfernt hatte, sagte er zu Sven auf Deutsch: »Die wollen Sachen an den englischen Steuerbeamten vorbeischmuggeln. Das machen sie alle. Daran gewöhnst du dich.«
    Sven zuckte mit den Schultern. Vom alltäglichen Schmuggel hatte er schon oft gehört. Und seit dem Tod seines Großvaters war er den Engländern gegenüber feindselig eingestellt. Deren Steuereinnehmer konnte man von ihm aus ruhig betrügen.
     
     
    Am nächsten Tag wurde der ungeliebte Kanonendrill jäh unterbrochen, als der Ausguck Treibgut backbord voraus meldete. »An einem klammert sich etwas fest, vielleicht ein Mensch.«
    Der Obersteuermann lief mit dem Teleskop zum Bug. Der Kapitän erschien an Deck. Vom Bug wurde gerufen, dass ein Mensch sich an Planken klammere. Der Kapitän ließ ein Boot fertig machen zum Aussetzen. Sie kürzten Segel, und Sven war unter denen, die ins Boot sprangen und die Riemen durchzogen.
    Dann mussten sie die Riemen hochnehmen, und zwei Matrosen mühten sich, den Schiffbrüchigen zu bergen. Die Ruderer drehten sich etwas um und sahen, dass ein älterer Farbiger mit einer Kopfwunde ins Boot gezogen wurde. Er schien völlig kraftlos zu sein. Sie mussten ihn mit dem Bootsmannsstuhl an Deck hieven.
    Das Boot ruderte noch einmal zurück und sammelte Trümmer ein. Es waren abgeschossene Rahen, Planken und Teile der Takelung. Als sie an Deck der Victoria zurückkehrten, lag der Schiffbrüchige an Deck, und Abraham, der Smutje, hockte bei ihm.
    Abraham war ihr Sanitäter oder eher Medizinmann. Er hatte Tee, Tropfen und Pulver für alle möglichen Krankheiten, konnte auch gut Brüche schienen, Wunden verbinden und sogar klaffende Fleischwunden nähen. Die meisten Matrosen respektierten seine Heilkünste mehr als seine Kochkünste.
    Der Gerettete war allem Anschein nach Mestize, eine Mischung aus Schwarzem und Spanier, die Sven in Philadelphia auch hin und wieder gesehen hatte. Die Kopfwunde schien nicht schlimm zu sein, denn Abraham kümmerte sich nicht weiter um sie und betastete den Körper. Als er die Hose herunterzog, entdeckte er eine klaffende Fleischwunde an der Hüfte.
    »Ein Säbelhieb wahrscheinlich«, sagte er zu den umherstehenden Offizieren.
    »Was ist denn sonst mit ihm?«, fragte der Kapitän.
    »Er sein ohnmächtig, Mr Preston. Ich werde ihm gern die Wunde nähen und verbinden und dann erst aufwecken. Er hat sonst nichts bei sich. Kann er in Kombüse geschafft werden?«
    Der Kapitän rief zwei Matrosen, die in der Nähe arbeiteten. Sie packten den Ohnmächtigen und trugen ihn zur Kombüse.
    »Lassen Sie mich bitte holen, wenn der Mann bei Bewusstsein ist, Mr Walker. Und verdoppeln Sie den Ausguck. Es deutet zu viel darauf hin, dass sich hier ein Pirat herumtreibt.«
    Die Matrosen hatten sich bereits ihre eigenen Gedanken gemacht. Es lag ja auch auf der Hand. Sven spleißte mit Adam Taue und fragte ihn: »Der Krieg ist doch lange vorbei, Adam. Wie ist es möglich, dass hier Piraten räubern? Die Kriegsschiffe der Briten, Franzosen und Spanier kontrollieren doch

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