Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln
Verwandtschaften zum Portugiesischen, um mit ein paar englischen Brocken zu erkennen, was der andere meinte.
Aber da erschien Mr Margot schon wieder. Er schien sehr gut gelaunt. »Komm, Sven, ich muss noch ein paar Straßen weiter. Ich habe einen Tipp erhalten!«
Er hatte es eilig, fragte zwischendurch, ob Sven Portugiesisch könne, was dieser verneinte. Wie er sich dann verständigt habe? Ach, über Französisch. Nun, jetzt werde er wohl auch wieder ein wenig warten müssen. »Komm, wir holen hier beim Bäcker für dich ein Stück Kuchen. Kaffee bekommst du sicher dort.«
Es war ein respektables, bürgerliches Haus, an dem Mr Margot die Hausglocke betätigte, nachdem er sich vergewissert hatte, dass es die richtige Hausnummer war. Der Portier, der öffnete, sprach sie sogleich auf Englisch an. Mr Margot fragte nach einem Warteraum für seinen Begleiter.
Sie betraten ein Zimmer, in dem einige Sessel um einen Tisch standen. Sven wurde gebeten, hier Platz zu nehmen. Mr Margot wurde durch einen Vorhang in einen anderen Raum geführt, aus dem Sven Klavierspiel und Lachen hörte.
Nach kurzer Zeit erschien ein Mädchen und brachte auf einem Tablett ein Kännchen Kaffee mit Tasse, Milch und Zucker. Die Aufmerksamkeitwar Sven nicht gewohnt, aber noch mehr erstaunte ihn die Kleidung des jungen Mädchens. Sie hatte ein ganz normales Servierschürzchen umgebunden, aber nicht viel darunter. Der Rock endete weit über dem Knie. Die Bluse war weit ausgeschnitten und fast durchsichtig. Das Mädchen war etwa in seinem Alter und verteufelt gut gebaut. Sie lächelte, als sie Svens Blicke spürte, und zwinkerte mit einem Auge, als sie wieder durch den Vorhang verschwand.
Sven dachte noch ein Weilchen an den tollen Busen. Dann goss er sich Kaffee ein und aß seinen Kuchen. Nebenan wurde das Klavierspiel lauter. Anscheinend wurde dort jetzt auch getanzt. Man lachte laut, vor allem die Frauen.
Sven überlegte, was das wohl für ein Geschäft oder Büro sei. Nein, kein Büro. Aber vielleicht …
Ja, das könnte ein Bordell sein. Wenn, dann aber eines der feineren Sorte. Hier wirkte nichts billig.
Nach einem Weilchen öffnete sich eine Tür. Eine Frau trat heraus. Aber was für eine Frau! Sven sprang auf und verneigte sich.
Als er den Kopf wieder hob, sah er, wie sich ihre Hand ihm entgegenstreckte. Aber nicht zum Händedruck, sondern den Handrücken nach oben. Halt! Das hatte er schon gesehen. Man nannte das Handkuss, aber der Herr nahm die Hand nur leicht und beugte sich dar- über. Er küsste nicht wirklich. Sven probierte es und sah das Staunen in den schwarzen Augen der Frau.
»Bon jour!«, sagte sie sehr melodisch.
»Bon jour, madame«, antwortete er heiser.
»Oh, vouz parlez français?«
»Un peu, madame.«
Sven musste heftig atmen. War die Frau hübsch! Sie war deutlich älter als das Mädchen von vorhin, aber auch nicht alt. Ihre schwarzen Locken rahmten ein feines Gesicht ein. Ihre Schultern waren nackt, und ihre Haut war von cremiger Reinheit. Das Dekolletee ließ einen vollen, gut geformten Busen ahnen.
Jetzt lächelte sie über sein Staunen und sprach ihn nun englisch an. Da war sie nun nicht mehr perfekt, und das machte sie weniger unerreichbar.
»Sie sind also der gut gebaute junge Seemann, vom dem unsere Zofe sprach. Wollen Sie mir nicht ein wenig Gesellschaft leisten?«
»Gern, Madam.« Nun hatte Sven ein wenig Fassung gewonnen, trat einen Schritt vor, um anzudeuten, dass er die Tür offen halten wollte. Sie neigte den Kopf und schritt vorüber.
Den Mittelpunkt des Zimmers bildete zu Svens Erstaunen ein breites Bett. Die Frau ging aber zu einem kleinen Tisch, an dem zwei Stühle standen. Sie nahm Platz, sagte: »Bitte setzen Sie sich« und griff nach einem der beiden Champagnergläser, die auf dem Tisch standen. »Kommen Sie, lassen Sie uns einen Schluck trinken.«
Sven stotterte etwas unmotiviert: »Ich muss auf unseren Steuermann warten.«
Sie lachte. »Seien Sie ganz beruhigt. Der kommt nicht so bald. Wir erfahren es vorher. Auf Ihr Wohl!«
Sven hatte sich wieder gefasst. »Auf Ihr Wohl, Madam!«
Das schmeckte erfrischend, etwas herb, ungewohnt. Sie lächelte und fragte ihn ein wenig aus, woher er komme, ob er zum ersten Mal in Lissabon sei, wie alt er sei. Und sie trank ihm immer wieder zu.
Sven wurde leichter zumute. Aber dieser Busen! Wenn er dachte, wie er nackt aussähe, dann wurde ihm schon heiß. Sie stand auf, schenkte nach. Ihr Rock war ja geschlitzt und ließ einen nackten Schenkel
Weitere Kostenlose Bücher