Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit
Golddollar. Als Kapitän erhalten Sie 48 Dollar monatlich, ihre Offiziere 20 Dollar und die Matrosen acht.«
Sven unterbrach ihn. »Wo sind die Mannschaften jetzt untergebracht, Mr Smith, und welche Offiziere haben Sie bereits?«
»Die Mannschaften sind in einem Lagerhaus, sofern sie nicht auf Urlaub bei ihren Familien oder auf Hafenwache sind. Wir haben einen zweiten Leutnant und einen Master. Natürlich auch einige Maate. Siekönnen den Ersten Leutnant wählen und die anderen Stellen besetzen. Wir lassen Ihnen viel freie Hand. Aber Ende Februar müssen Sie auslaufen, wenn das Eis es gestattet.«
»Und wie lautet der Auftrag?«, fragte Sven.
»Kampf gegen britische Kaperschiffe, gegen Kriegsschiffe und gegen den Nachschub für die britische Armee zwischen Gibraltar, den Bahamas und Antigua.«
»Erlaubt London jetzt das Kapern unserer Schiffe?«, fragte Sven erstaunt.
»Nach zuverlässigen Meldungen unserer Agenten wird London im Februar die Kaperei gegen Schiffe der Kolonien freigeben. Dann rechnen wir mit erheblichen Schwierigkeiten für unseren Handel, denn die wenigen britischen Kriegsschiffe waren noch keine große Gefahr«, erklärte Mr Smith hart.
Mr Bradwick nickte. »Ich sagte Ihnen schon, dass wir an Begleitschutz für unsere Konvois denken. Aber wenn Sie mit dem Angebot einverstanden sind, werden Sie bald mit der Werbung und der Schulung der Mannschaft beginnen müssen. Ich hoffe nur, dass Sie noch etwas Zeit erübrigen können, um uns bei der Bewaffnung Ihrer Brigg und der Bemannung der Freedom zu helfen.«
Sabrina nahm seine Entscheidung gefasst entgegen. Etwas beruhigte sie, dass das neue Schiff in seiner Kombination von Schnelligkeit und Schusskraft eigentlich nur feindliche Fregatten zu fürchten hatte, und davon waren nicht viele in amerikanischen Gewässern. »Und wenn die Franzosen offen auf unsere Seite treten und eine Flotte schicken, dann haben die Briten ganz andere Sorgen.«
»Ein wenig viel ›wenn‹, Liebster. Ich werde viel beten. Warum leben wir nur in einer so unruhigen Zeit? Ich werde jetzt für drei Tage zu Aurelia fahren, um mich abzulenken und um euch Zeit für die Arbeiten zu geben.«
William half den beiden Schiffshandwerkern kräftig bei den Mauerarbeiten.Von außen war kein Zeichen ihrer geschäftigen Tätigkeit zu entdecken, aber im Keller arbeiteten sie mit aller Kraft und waren fertig, bevor Sven seine Frau zurückholte.
Als sie dann beide das Ergebnis der Arbeiten besichtigten, war Sabrina überrascht, dass man von außen überhaupt nichts von den geheimen Räumen sah. »Das sind ja wirklich die Zauberer, von denen du immer sprichst.«
Sven nickte stolz. »Schau! Wenn du hier drückst, gibt die Mauer nach, und eine kleine Tür schwingt herum. Dahinter ist der Raum, den wir noch mit Matratzen, Vorräten, Nachtgeschirr und allem anderen ausstatten müssen. Der Raum ist natürlich nur für den vorübergehenden Aufenthalt. Hier ist der Luftschacht, und im Frühjahr sollten wir noch einen Fluchtschacht anlegen.«
Sabrina schaute etwas skeptisch. »Nun ja, für den Notfall mag es ja genügen. Der Riegel hier verschließt wohl die Schwingtür, wenn man drinnen ist. Und wer soll draußen bleiben?«
»John. Ihm würde man am wenigsten tun. Er ist zu alt, um als Kämpfer zu gelten. Er ist sehr defensiv in seinem Verhalten, wirkt friedlich und ist dir treu ergeben. Natürlich muss er etwas Geld, Schmuck und Essen im Haus haben, das er aushändigen kann, sonst erregt es Verdacht.«
»Ich höre Rufe von oben«, unterbrach Sabrina ihren Mann.
»Dann lass uns später weiter über dieses Thema sprechen. Mal sehen, wer oben ist.«
Es war Ingrid, Svens Schwester. »Ich fahre morgen zu meinem Henry nach Norristown. Es ist nun alles für mich bereit. William fährt mit mir und bleibt dann bei uns.«
»Dann wird es hier aber leer«, meinte Sabrina. »Sven ist jetzt auch täglich in Philadelphia, um sein Schiff in Dienst zu stellen. Nun muss unsere kleine Lilian ganz schnell sprechen lernen, um sich mit mir unterhalten zu können.«
Sven besichtigte mit den wichtigsten Maaten das neue Schiff. Nun ja, im Vergleich zur britischen Fregatte Zeus , auf der er gedient hatte, war die Sloop deutlich kleiner, aber wenn man sie neben dem Schoner Freedom sah, dann war sie schon sehr groß. Drei Masten mit Rahsegeln! 18 Kanonen! 160 Mann an Bord! Und die Kajüten für den Kommandanten! Sven musste sich zusammennehmen, um sich seinen Stolz nicht anmerken zu
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