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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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auch Kapitän Larsson auf dem Achterdeck stand und ihnen zuschaute, wurden die Sprünge immer raffinierter und mitreißender.
    Zur nächsten Pause klatschten Bootsmann und Master wie die Wilden ihren Kandidaten zu. »Na, was ist nun?«, stichelte der Master. »Jeder kann doch sehen, dass Kid Galter besser ist.«
    »Haha! Warte man ab, bis sie in der letzten Runde gegeneinander tanzen!«, gab der Bootsmann zurück.
    Sven hatte auch geklatscht und bekannte zu Mr Waller, dem Wachhabenden: »Nicht die Hälfte der Sprünge könnte ich mehr. Wenn man nicht täglich die Wanten hoch- und runtersausen muss, wird man steif.«
    »Die beiden trainieren aber auch speziell für die Sprünge, Sir. In der Takelage sind die gar nicht so gut. Sie sind beide in meiner Division.«
    Auch abends in der Messe ging der Streit noch weiter. Mr Potter und der Schiffsarzt waren für Ben Alton, den Sieger. Der Master und Mr Bergson plädierten dafür, dass eigentlich Kid Galter hätte den Preis erhalten müssen.
    »Ist doch egal«, meinte Mr Waller. »Es war ein schöner Nachmittag, wir haben uns gut amüsiert, und Samuel Root hat wieder eine Mütze gestrickt.«
    Da mussten sie lachen, denn Sam, Maat und alter Gefährte des Kapitäns, war nicht nur für seine Kraft und Wurfkunst bekannt, er strickte auch leidenschaftlich gern und lief immer mit seinen Strickkappen herum.Sven hatte am Abend zu viel gegessen. Jetzt wälzte er sich in seinem Bett und konnte nicht schlafen. Er stand auf und zog sich Hosen und Jacke an.
    »Komm!«, ermunterte er den aufmerksamen Rocky. »Wir gehen noch ein bisschen an Deck.«
    Es war eine ruhige Nacht. Der Wachhabende meldete sich bei Sven. Alle Ausgucke waren auf Posten. Rocky schnupperte und lauschte, fand aber nichts Unbekanntes. Den Geruch und die Geräusche der Konvoischiffe kannte er längst.
    Sven blieb am Bugspriet stehen und starrte voraus. Wie mochte es Frau und Kindern gehen? Mr Bradwick und er hatten mit diesem Konvoi eine Menge riskiert. Wenn er einem britischen Geschwader in die Hände fiel, könnten sie die Reederei kaum halten. Und Sven wusste nicht, ob er dann das Haus weiter finanzieren und die Zukunft der Kinder sichern könnte. Angst überfiel ihn. Warum hatten sie das Risiko auf sich genommen? Nun gut, sie könnten bereits mit dem einen Konvoi viel gewinnen, denn die neutralen Händler, die Waren von Europa in die Karibik transportieren, verlangten immer mehr. Sie wussten ja, dass die rebellischen Kolonien die Waren brauchten. Und es ging nicht nur um Pulver! Die reichen Damen zahlten auch jeden Preis für französisches Parfüm.
    Aber er hatte doch genug für sich und die Kinder. Warum immer mehr? War er gierig? Wollte er protzen? Na ja, es tat ihm gut, wenn die Menschen von ihm als dem erfolgreichen Kaperkapitän redeten. Und es war auch bequem, wenn man sich keine Sorgen ums Geld machen musste. Aber so ein Risiko?
    Rocky stupste seinen Herrn schon eine Weile mit der Schnauze an. Aber der reagierte nicht, sondern starrte nur so vor sich hin. Nun winselte Rocky.
    »Was ist denn los?«, fragte Sven.
    Rocky reckte seinen Kopf zur Schiffsmitte. Dort stand ein Posten und fragte: »Darf er zu mir, Sir?«
    Sven erkannte Sam Root. »Natürlich! Lauf schon!« Und Rocky sauste los und ließ sich von seinem alten Freund kraulen.
    Sven war aus seinen trüben Gedanken herausgerissen und ärgertesich, dass er von Zeit zu Zeit so pessimistisch war. Er ging zu den beiden und fragte: »Na, Sam! Was denkst du denn so? Kommen wir sicher in Spanien an?«
    »Aber ja, Sir. Wir passen gut auf. Die Hunter kann uns rechtzeitig warnen, und wir segeln schnell. Uns erwischt so leicht keiner, Sir!«
    »Du machst mir Mut, Sam. Aber findest du es nicht auch schade, dass der Joshua diesmal nicht bei uns ist?«
    »Das schon, Sir. Aber seine Frau ist so schön. Da würde ich auch daheim bleiben.«
    »Ist meine Frau etwa nicht schön, Sam?«
    »Das ist etwas anderes, Sir. Die Weißen sind vernünftiger. Bei uns geht es mehr nach Leidenschaft.«
    Sven lachte. Ob ich das Sabrina erzählen kann, dachte er. Er klopfte Sam auf die Schulter und sagte: »Pass gut auf, alter Freund!«
    In Svens Kajüte standen Mr Bergson, der Bootsmann und ein Maat und meldeten einen Fall von Aufsässigkeit und Ungehorsam.
    »Sir, der Matrose Bert Karici hat beim einfachen Schotstek immer beide Enden des zweiten Seils durch die Mitte des ersten gesteckt, nicht eins darüber und das andere darunter. Ich hab ihm das gesagt und vorgemacht. Aber er wurde

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