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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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ihren vier Jahren war immer stolz, wenn sie etwas zeigen konnte, was ihnen gehörte.
    Ein Fischerboot segelte vorbei.
    »Ist das der Papa?«, fragte Einar.
    »Aber nein, Einar. Sein Schiff ist viel größer und hat drei Masten«, antwortete Henrietta.
    Sabrina trat einen Schritt vor und stellte sich auf die Zehen. Sie blickte angestrengt den Fluss hinunter. »Henrietta!«, rief sie. »Schau doch einmal! Du hast jüngere Augen. Kommen da nicht viele Segel den Fluss hinauf?«
    Henrietta trat zu ihr und spähte. »Ja«, sagte sie freudig erregt. »Da kommen viele Schiffe.«
    Sabrina seufzte froh. Die Kinder wollten auf Arme und Schultern, um mehr zu sehen. Und dann entdeckte Lilian den Kutter, der auf den Landungssteg zuhielt.
    »Mama!«, jubelte sie. »Da kommt doch der Sam!«
    Wirklich. Der Schwarze dort, das musste Sam sein. Und jetzt winkte er auch.
    »Darf ich mit Henrietta zum Steg?«, fragte Lilian.
    Die Mutter nickte, und beide liefen los. Aber nun wollte Einar auch mit. Erst als Sabrina ihm sagte: »Du musst mich doch beschützen. Henry ist doch noch so klein!«, war er wieder ruhig.
    Der Kutter machte am Steg fest. Sam und seine beiden Begleiter stellten das Gepäck auf die Bretter. Und dann kam Lilian gelaufen und rief: »Sam, Sam!«
    Er nahm sie in die Arme und schwenkte sie herum. Sie ließ es froh geschehen. Sam kannte sie schon ewig. Er stellte ihr Walter und Alfred vor. »Wir drei begleiten deinen Vati immer, wenn er an Land ist. Walter wird bei uns wohnen.«
    Lilian gab beiden die Hand, fasste dann aber wieder Sam an und fragte: »Gehen wir zu Mami?«
    Sam bejahte, meinte aber, dass er erst noch den Transport des Gepäcks ins Haus organisieren müsse. Drei Matrosen stiegen aus und ließen sich den Weg erklären.
    Sam ging dann mit Henrietta, Lilian und den beiden Matrosen zu Sabrina.
    Sabrina fasste ihn um. »Geht es euch allen gut?«
    »Ja, Mrs Larsson. Und wir haben zwei Neue für Joshua. Walter und Albert begleiten den Kapitän jetzt mit mir. Walter ist Deutscher und soll bei uns wohnen, und Alfred ist aus Holland, aber in Amerika geboren.«
    »Jetzt sind wir alle Amerikaner«, lächelte Sabrina und gab ihnen die Hand.
    Dann erzählte Sam von Svens Vorschlag, dass Sabrina die Ankunft des Konvois in Philadelphia vom Kutter aus beobachten könnte. »Da ist sicher viel los, Mrs Larsson.«
    »Ach, ihr Männer«, seufzte sie. »Ich will ihn daheim haben und nicht auf dem Achterdeck. Liegt ihm mehr an jubelnden Menschen oder an mir?«
    »Aber, Mrs Larsson, das wissen Sie genau. Aber er muss es doch ertragen, und dann ist es doch schöner, Sie und die Kinder sehen es auch.«
    Sabrina hörte auf ihn. Er war ja schon ein geschätztes Mitglied der Familie. »Du hast ja recht, Sam. Zu viele wollen etwas von ihm.«
    Sie stiegen in den Kutter.
    Dicht vor der Defence ruderten sie auf die andere Flussseite zu, wo die Fahnen vor der Reederei Bradwick wehten. Die ehemalige Lehrerin in Sabrina trieb sie an, die Kinder zu fragen, welche Flaggen dort wehten. Einar kannte die Flagge der Reederei, weil er sich die Farbengemerkt hatte. Lilian wusste, dass die Flagge mit den Streifen und dem blauen Feld mit dreizehn Sternen die Fahne aller Kolonien war. Die Flagge des Staates Pennsylvania musste ihnen Sabrina erklären.
    Die Menschen vor der Reederei hoben die Arme und schwenkten Flaggen. Die Defence segelte heran.
    Das war ein erhebender Anblick. Sie saßen klein im Kutter, und dicht bei ihnen ragte der riesige Dreimaster hoch empor. Er hatte nur einen Teil der Segel gesetzt, aber allein der Holzrumpf war so hoch und erst die Masten! Die Kinder sperrten die Münder vor Erstaunen auf, und Sabrinas Augen suchten das Schiff nach Sven ab.
    Dort am Achterdeck beugte er sich über die Reling, winkte mit seinem Hut und rief: »Sabrina!«
    Unwillkürlich wollte Sabrina aufstehen. Aber sie taumelte, und ein Matrose sprang auf und hielt sie fest. Da blieb sie sitzen und winkte und rief. Und die Kinder saßen neben ihr, schwenkten die Arme und riefen mit ihr, sorgfältig beaufsichtigt von Sam. Nur Henry saß auf Henriettas Arm und bestaunte mit großen Augen stumm das Geschehen um ihn herum.
     
    Sven wischte sich die Augen trocken und trat zurück zur Mitte des Achterdecks. Er stellte sich neben den Ersten Leutnant. Aber seine Gefühle waren zu stark, um zu schweigen.
    »Sie sind alle wohlauf, meine Frau und die drei Kinder. Auch der kleine Henry ist mit dem Kindermädchen unten im Kutter.« Er sprach mehr zu sich als zu Leutnant

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