Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman
Dollar Belohnung. Wer meldet sich?«
Sechs Mann hoben die Arme. Sven wählte aus. »Ihr beiden nehmt dieses Fass! Ihr holt das vom Heck. Tempo! Alle anderen aufs Oberdeck!«
Die Männer packten an. Die anderen hasteten an Deck. Sven ging hinter den beiden mit dem ersten Fass. Einer stolperte und Sven griff zu, um ihn zu stützen. Dann liefen sie zur Geschützluke und warfen das Fass so in die See, dass es nicht am Rumpf aufschlug. Sven schaute nach den beiden anderen. Sie schleppten das zweite Fass, das genau so aussah wie das erste. Gott sei Dank, jetzt war es über Bord!
Der Batterieoffizier eilte zu Sven. »Ich habe das Geschützdeck absuchen lassen, Sir. Es wurde nichts Auffälliges gefunden.«
»Gut! Weiter Dienst nach Plan!« Sven wandte sich zu den Matrosen um, die die Fässer über Bord geworfen hatten: »Meldet euch beim Ersten und gebt eure Namen an. Am Sonntag erhaltet ihr eure Belohnung. Ihr habt eure Sache gut gemacht!«
Die Männer freuten sich und legten ihre Hände grüßend an die Stirn. Sven nickte und stieg die Stufen nach oben.
Der Wachhabende sah ihn fragend an. »Wir haben zwei Fässer über Bord geworfen, in denen möglicherweise Pulver mit Zündschnur war. Lassen Sie achteraus beobachten, ob etwas explodiert, Mr Bergson. Ach ja, signalisieren Sie auch der Hudson , dass sie längsseits aufkommt. Die müssen ja auch ihr Schiff durchsuchen.«
Sven drehte sich um und wollte in seine Kajüte gehen, da sah er, wie zwei Wassersäulen etwa fünfhundert Meter hinter der Fregatte aus dem Wasser wuchsen. Dann hallten auch die zwei Explosionen heran.
»Donnerwetter!«, stieß er hervor. »Dann waren das ja wirklich Bomben. Mr Bergson, schicken Sie den Ersten und den Master zu mir!« Und er eilte in seine Kajüte, ohne sich weiter um die erstaunt blickenden Matrosen zu kümmern. Sie würden früh genug erfahren, was sich ereignet hatte.
Die Hudson segelte heran. Sven ließ das Signal setzen: »Kommandant an Bord!«
Als sich Mr Brent bei ihm in der Kajüte meldete, erzählte Sven ihm, was an Bord der Defence geschehen war. »Ich glaube nicht, dass auch die Hudson gefährdet ist, denn wer unseren Einsatz sabotieren wollte, der nahm sich das große Flaggschiff vor. Wenn das in die Luft fliegt, hat er sein Ziel erreicht. Sie könnten mit der Hudson den Auftrag ja nicht allein ausführen und würden sicher mit den Mannschaften, die Sie von uns aus der See hätten bergen können, zurücksegeln. Aber dennoch bitte ich Sie, Ihr Schiff genau durchsuchen zu lassen. Und bitte fragen Sie auch, ob jemand kurz vor dem Auslaufen etwas Besonderes am Kai oder an Bord der Defence bemerkt hat. Ich gehe die Sache jetzt mit meinem Master und dem Ersten Leutnant durch. Sobald sich etwas Neues ergibt, werde ich Sie informieren, Mr Brent.«
»Alles Gute für Ihr Schiff und seine Mannschaft, Sir. Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, wer so etwas arrangiert, Sir.«
»Ich auch noch nicht, Mr Brent. Aber wir müssen es herauskriegen.«
Die beiden Männer, die sich im Gebüsch am Ufer des Delaware versteckt hatten, sahen sich erschrocken an, als die beiden Explosionen das Wasser des Flusses aufrissen.
»Verdammt! Sie haben die Fässer entdeckt und über Bord geworfen. Unser Anschlag ist missglückt«, rief der eine Mann. Er war ein kräftiger Mann, etwa Mitte zwanzig, in eine grüne Wolljacke und eine braune Hose mit Stiefeln gekleidet. Seine Haare waren blond und schulterlang.
Sein Gefährte war älter. Sein braunes Haar hatte graue Strähnen, aber auch er wirkte kräftig und gewandt. Jetzt erhob er sich und stützte sich auf seine Muskete. »Es klappt nicht immer alles, Arthur. Manchmal scheitert man trotz bester Vorbereitung. Unsere Gegner sind ja auch nicht dumm.«
»Ja, aber hier sollte es doch den Kerl treffen, der unseren Geheimdienstchef in Philadelphia enttarnt hat, Tim.«
»Ja, so haben sie es uns erzählt. Aber komm, wir laufen jetzt die paar Hundert Meter zu Brads Dorfkneipe. Dort trinken wir ein Bier auf den Fehlschlag und ich erzähle dir, was ich rausgefunden habe.«
Einige Minuten später saßen sie in einer Ecke der schummrigen Dorfkneipe. Der Wirt brachte jedem sein Bier. Als er wieder hinter der Theke verschwunden war, tranken sie einen kräftigen Schluck, und Tim erzählte seine Geschichte.
»Wir sind beide Royalisten, Arthur, und tun unsere Pflicht, seitdem die verdammten Rebellen unserem König den Befehl verweigern.«
Arthur nickte und trank noch einen Schluck.
»Wir beide haben jeder
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