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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Philadelphia wurde mit Trossen an den Kai gezogen. Die erste einwöchige Probefahrt mit der neuen Mannschaft war vorüber.
    »Nun, es ist doch alles gut gelaufen, nicht wahr, Kapitän Bader? Auf dem Schiff sind nur noch Kleinigkeiten, die mithilfe der Werft zu verbessern sind. Und mit der Mannschaft kann man auch zufrieden sein.« Sven lachte seinen alten Freund an.
    Sie kannten sich, seit sie beide 1770 als junge Burschen auf der Victoria gedient hatten. Sie waren im Lauf der Jahre gute und treue Freunde geworden. Auf manchem Schiff waren sie gemeinsam gesegelt, so auch von Mai bis September 1777, als Mr Bauer Svens Erster Leutnant auf der Sloop Enterprise war und seine spätere Frau Hanna zum ersten Mal auf einem Auswandererschiff sah. Privat duzten sie sich längst, und auch die Familien verkehrten miteinander. Aber im Dienst wahrten sie immer die Formalitäten, wie es in der Flotte üblich war.
    Jetzt war Karl Bauer Kapitän des Ostindienseglers, und für Sven hatten sie den Titel eines Kommodore gewählt, gewissermaßen war er der Seniorkapitän, der die ganze Operation leitete. Aber die Fahrt nach Indien war ein privates Unternehmen der Reederei Bradwick. Doch auf den Kampfschiffen dieser Reederei galten immer die Regeln der britischen Flotte, die von der amerikanischen adaptiert worden waren. Und jetzt, wo die amerikanische Flotte im Frieden fast aufgelöst worden war, konnte man noch auf den Schiffen dieser Reederei die Bräuche einer amerikanischen Kriegsmarine erleben.
    Auch Karl Bauer war mit dem neuen Schiff und seiner Besatzung zufrieden, aber sein Ehrgeiz zeigte ihm auch noch manchen Weg zur Verbesserung. »Vergessen Sie nicht, Sir, dass Sie und Ihre Gattin morgen Abend zu uns kommen wollten.«
    »Aber nein«, wehrte Sven ab, »wir freuen uns doch darauf.«
    Sabrina begrüßte ihren Sven so herzlich, als sei er monatelang abwesend gewesen. Auch die Kinder freuten sich. Das Zurückkommen ist die Würze im Leben eines Seemannes, dachte Sven wieder einmal und schmunzelte.
    Sabrina hatte die einwöchige Trennung anders wahrgenommen als Sven. Für sie war nun die Zeit reif, dass ihr Sven immer an Land bleiben sollte. Als er dann am ersten Abend nicht zurückkam und sie wirklich begriff, dass er wieder auf See sei, hatte das ein wenig Panik in ihr ausgelöst. Das sollte doch vorbei sein. Er wollte doch an Land in der Reederei arbeiten. Ihr Verstand sagte ihr immer wieder: Er kommt gleich zurück. Aber ihr Gefühl löste wieder den Zweifel aus, ob er überhaupt gesund zurückkehren würde.
    Sabrina freute sich wie Sven auf den Besuch bei Bauers. Auch Adeline und Joshua Petrus waren eingeladen. Alte Freunde alle drei Paare.
    Nach der ersten Wiedersehensfreude wurde von den Kindern erzählt. Sie waren alle gesund und, zu Sabrinas Überraschung, Hanna und Adeline waren wieder schwanger. Bei Adeline war es schon deutlich zu sehen. Hanna war erst im dritten Monat.
    Nun wurden Larssons ein wenig verspottet, dass sie es wohl nicht mehr schafften, dass sie sich auch dem Nachwuchs für die Flotte verpflichtet fühlen sollten und was es in diesem Bereich noch für wohlfeile Pointen gab.
    Aber während des ausgezeichneten Essens wollte Hanna schon wissen, ob denn ihr neuer Ostindiensegler ein eher großer oder kleiner Vertreter dieser Gattung sei.
    Sven erklärte: »Wir beide …«, er zeigte auf Karl und sich, »… fallen nicht gern auf, daher beschränken wir uns auch hier auf den mittleren Bereich.«
    »Ach ja«, zwinkerte Sabrina ihrer Freundin Hanna zu. »Unsere Männer sind ja so bescheiden. Sie begnügen sich mit rund achthundert Tonnen. Aber wenn dir mal ein Register der Ostindischen Kompanie in die Hand fällt, wie mir neulich, dann siehst du, dass die meisten dieser Segler nur über knapp fünfhundert Tonnen verfügen. Unsere beiden Helden haben sich also schon im oberen Bereich angesiedelt.«
    Außer Sven lachten alle. »Reingefallen, lieber Sven«, scherzte Hanna. Aber Sven wehrte ab.
    »Nein, Sabrina ist reingefallen. Der britische König William III. hatte 1698 verfügt, dass alle Ostindiensegler über fünfhundert Tonnen einen Pfarrer an Bord haben müssten. Um diese Ausgabe zu sparen, haben die britischen Reeder für ihre Schiffe künftig nur Tonnagen unter fünfhundert Tonnen angegeben und die Kosten gespart. Jetzt gilt das seit einiger Zeit nicht mehr und nun findet ihr in den neuen Registern auch Schiffe über tausend Tonnen. Für uns gilt ja sowieso nicht mehr, was der englische König verfügt. Aber

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