SWEET & SEXY: Hände auf meiner Haut
Bühne erwartet. Auch ihre Freundin Valerie hätte nie gedacht, was alles passieren kann, wenn man einem unerwarteten Übernachtungsgast die Tür öffnet. Die Tänzerinnen Nadja und Yasemin hingegen bringt so leicht nichts aus der Ruhe – doch auch sie erleben, welchen unwiderstehlichen Reiz die Zärtlichkeit von Fremden hat …
Ein erotischer Reigen, verlockend wie ein sinnliches Parfüm.
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Aimée Laurent
Die Zärtlichkeit von Fremden
Roman
Valerie stellte ihr Rad im Hausflur ab und zählte die Treppenstufen bis zu ihrer Wohnung. Das tat sie immer, wenn sie sich konzentrieren musste.
Florian … Seit vier Jahren waren sie beide ein Paar, und seit ein paar Monaten lebten sie auch zusammen. Es war ihr schwergefallen, die Selbständigkeit aufzugeben; in ihrer Studenten-WG mit Miriam und Nette hatte sie sich ziemlich wohl gefühlt.
Stufe Nummer 73: Sie war zu Hause. Valerie stand vor der Wohnungstür und kramte nach ihrem Schlüssel. Tritt ein, bring Glück hinein. Sie schaute auf den bunten Fußabtreter mit der Aufschrift und seufzte. Dieses originelle Teil hatten sie zum Einzug geschenkt bekommen, und im Gegensatz zu einigen anderen Scheußlichkeiten hatte sie noch keine Idee entwickelt, wie sie diese Fußmatte unauffällig entsorgen konnte.
„Hallo Schatz.“
Florian stand lässig in der offenen Tür und grinste sie an. Etwas zu lässig, wie Valerie fand. Sie sah sofort, dass er etwas getrunken hatte. Hinter ihm tauchte ein blonder Strubbelkopf auf. Ein männlicher Strubbelkopf, gottlob. Sein Besitzer sah ebenfalls aus, als hätte er bereits kräftig dem Alkohol zugesprochen. Florian machte eine einladende Geste und trat einen Schritt zurück, um Valerie einzulassen. Er wies mit dem Kopf auf den Blonden und sagte betont selbstverständlich: „Alex. Er schläft heute Nacht hier.“
„Aha.“ Valerie schob sich an ihrem Freund vorbei und blitzte den ihr fremden Kerl böse an. Das war so gar nicht das, was sie jetzt gebrauchen konnte. Sie wusste, es war ihr anzusehen, dass sie wütend war, aber sie konnte und wollte sich eben nicht verstellen. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich bei Janne geblieben , überlegte sie und streifte die Schuhe ab.
„Willst du auch ein Bier?“, hörte sie Florian hinter sich. In seiner Frage schwang ein schriller Unterton mit, ein Zeichen dafür, dass er angespannt war.
Valerie schüttelte den Kopf und ging in die Küche. Im Kühlschrank musste noch eine halbvolle Flasche Weißwein sein.
„Wenn du den Wein suchst, den habe ich getrunken“, sagte Alex. Valerie blickte hoch und sah ihn neben sich stehen, die leere Flasche in der Hand. Unter ihrem Blick gefror sein Lächeln, und er straffte die Schultern.
„Oha. Das war wohl ein falscher Fehler. Flo, kannst du mir ʼnen Zehner leihen?“
Valerie registrierte, dass ihr Freund dem anderen einen Schein in die Hand drückte. Kurz darauf fiel die Wohnungstür ins Schloss. Sie wusste, Florian wartete auf einen Wutausbruch. Aber sie hatte keine Lust, wieder mit ihm zu streiten. Sie hatte mit ihm reden wollen, ohne Zankerei, aber nun … Sie war müde und einfach nur enttäuscht. Sie griff sich in den Nacken: total verspannt. Flo kam hinter ihr in die Küche, mit dem Papieretikett der Bierflasche spielend.
„Sie haben sein Auto vor der Billardkneipe abgeschleppt“, begann er ohne Umschweife, „und da sind alle seine Klamotten drin, samt Portemonnaie und Haustürschlüssel. Er kann die Kiste erst morgen vom Sammelplatz abholen. Was hättest du an meiner Stelle gemacht?“ Seine Augen baten um Verständnis. Valerie wusste, dass Flo sie nicht belog. Doch ihr wurde auf einmal klar, wie wenig sie über seinen Freundeskreis wusste. Sie erinnerte sich daran, dass Flo diesen Alex schon mal erwähnt hatte, er war ein alter Kumpel aus der Schule, aber mehr Infos hatte sie nicht über ihn. Zu Gesicht bekommen hatte sie ihn jedenfalls noch nie – bis gerade eben.
„Ist nur komisch, dass ich deine Freunde immer erst kennenlerne, wenn sie ein Problem haben.“
Sie konnte sich diesen Seitenhieb nicht verkneifen, aber im nächsten Moment tat er ihr bereits leid. Doch Flo hatte sich schon umgedreht und trottete ins Wohnzimmer zurück. Valerie stellte sich ans Fenster und hielt nach Alex Ausschau. An ein klärendes Gespräch war heute nicht mehr zu denken. Dabei hatte sie am Telefon noch das Gefühl gehabt, Flo und sie würden sich wieder
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