Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag
bei ihm hast. Und kaum war ich weg, bist du
zu ihm gefahren und hast dich an ihn herangeschmissen.«
Milla
sagt immer noch nichts, doch plötzlich verändert sich ihr Gesichtsausdruck. Die
Feindseligkeit in ihrem Blick weicht einem hinterhältigen Grinsen.
»Bist
du sicher, dass das erst war, nachdem du nach Kalifornien gegangen bist?«,
fragt sie lauernd.
Mir
wird mit einem Schlag eiskalt.
»Was?«,
krächze ich.
Milla
kneift die Augen zusammen und mustert mich ausgiebig.
»Ich
glaube, du hast mich schon ganz richtig verstanden.«
Ich
kann es kaum glauben, was sie da sagt. Kann es wirklich sein, dass die beiden
schon etwas am Laufen hatten, während ich noch mit Jayden zusammen war?
Nachdenklich
schüttele ich den Kopf. Noch vor zwei Tagen hat mir Jayden geschworen, dass die
Affäre mit Milla erst nach unserer Trennung angefangen hat.
»Jayden
konnte sich nicht entscheiden zwischen uns«, reißt mich Milla aus meinen
Gedanken. Sie sieht mich kühl an, beinahe schon verächtlich. »Also habe ich
beschlossen, ihm die Entscheidung abzunehmen. Oder was meinst du, warum ihr
beide diese E-Mails bekommen habt?«
Oh
mein Gott!
Ich
schnappe mit offenem Mund nach Luft.
»Du
... du warst das?«, stammele ich. »Aber ich dachte, Pete Dengers wäre dafür
verantwortlich.«
Milla
lacht laut auf. Ein hässliches, abfälliges Lachen.
»Pete?
Der fand die Idee klasse und hat mir dabei geholfen. Er wollte, dass Jayden
hier in Oregon bleibt, genau wie ich.«
Plötzlich
wird mir schwindlig. Ich habe das Gefühl, dass sich alles um mich herum zu
drehen beginnt. Schnell stütze ich mich mit einer Hand an einer Hauswand ab, um
nicht umzukippen. Mein Atem geht schnell und stoßweise.
Ich
erinnere mich dunkel, dass Milla und Pete sich einmal auf der Geburtstagsparty
von Kyle begegnet sind und an diesem Abend auch länger miteinander gesprochen
haben. Aber ich hatte keine Ahnung, dass die beiden weiterhin Kontakt gehalten
haben und sogar hinter dem perfiden Plan gesteckt haben, mich und Jayden
auseinander zu bringen.
Diese
Hinterhältigkeit hätte ich Milla niemals zugetraut. Für mich war sie immer eine
gute Freundin. Ich habe ihr vertraut.
»Das
glaube ich nicht.« bringe ich heraus. »Jayden hätte mich nicht betrogen.
Niemals.« Ich merke selbst, wie kläglich meine Stimme sich anhört.
Wieder
lacht Milla auf. Dieses Mal klingt es sogar noch verächtlicher.
»Bist
du dir da ganz sicher?«
Sie
mustert mich aus schmalen Augen.
Ich
weiß nicht, was ich sagen soll, und je länger das Schweigen zwischen uns
andauert, umso unruhiger werde ich.
»Weißt
du«, fährt sie schließlich beinahe im Plauderton fort. »Ich wollte diese
Heimlichkeiten eigentlich nicht. Ich wollte, dass Jayden sich von dir trennt
und ganz offiziell zu unserer Liebe steht. Aber ich glaube, er hat es insgeheim
genossen. So eine unmoralische Affäre hat ja auch etwas sehr Aufregendes.«
Ich
schließe für einen Moment die Augen. Unsere Liebe , hat sie gesagt.
Allein diese Wortwahl geht mir durch und durch und verpasst mir eine Gänsehaut.
Eine von der ganz unangenehmen Sorte.
Milla
scheint es nicht zu bemerken. Vielleicht genießt sie es aber auch einfach nur,
mich leiden zu sehen.
»Es
durfte ja niemand etwas erfahren, weder in Green Falls noch am College in
Corvallis«, erzählt sie in so lockerem Ton weiter, als würde sie über das
Wetter sprechen. »Deshalb haben wir uns immer im Willamette Valley Inn getroffen.
Das ist eine ganz süße Lodge zwischen Corvallis und hier. Sie hat kleine Hütten
anstelle von normalen Zimmern. Es war wirklich unglaublich romantisch.«
Ich
taumele, als würde mir jemand den Boden unter den Füßen wegziehen. Ich kenne
das Willamette Valley Inn. Kenne es nur zu gut. Und auch ich fand es wahnsinnig
romantisch. Doch das ist Vergangenheit.
Mir
wird übel, als ich daran denke.
Genau
dort habe ich mich mit Jayden am Abend nach meinem achtzehnten Geburtstag
getroffen. Wir haben uns Pizza aufs Zimmer bestellt und den ganzen Abend im
Bett verbracht. Uns geliebt, gestreichelt, gemeinsam gelacht und Pläne geschmiedet.
Bei
der Vorstellung, dass Jayden sich dort öfter mit Milla getroffen hat, während
er noch mit mir zusammen war, dass er vielleicht in genau demselben Bett wie
mit mir auch mit ihr geschlafen hat, dreht sich mir der Magen um.
Ich
presse die Hand auf den Mund, um nicht laut aufzuschluchzen. Dann setzt der
Fluchtinstinkt ein.
Ohne
Milla noch eines weiteren Blickes zu würdigen, lasse ich sie stehen und
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