Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag
ging nicht darum, dass es ihr allgemein nicht gut geht. Sie
hatte es speziell auf mich abgesehen, da bin ich mir sicher. Ich hatte fast den
Eindruck, dass sie eifersüchtig ist. Kannst du dir das vorstellen?«
Jayden
antwortet nicht, aber an seinem Gesicht kann ich genau sehen, dass ich den
Nagel auf den Kopf getroffen habe.
»Hattest
du mal was mit ihr?«, frage ich leise.
Eigentlich
brauche ich die Antwort gar nicht mehr zu hören. Jaydens Miene sagt schon
alles.
Scheiße.
»Teresa,
das ist ewig her«, beginnt er mit einem entschuldigenden Lächeln. »Das war
direkt nach unserer Trennung. Ich dachte ja, dass du nichts mehr mit mir zu tun
haben willst, und war ziemlich fertig deswegen. Sie ist plötzlich bei mir in
Corvallis aufgetaucht. Angeblich wollte sie eine Freundin besuchen, die dann
nicht da war, aber eigentlich war mir da schon klar, dass sie nur meinetwegen
gekommen ist. Sie hat sich ziemlich an mich rangeschmissen« – er zuckte die
Achseln – »und da bin ich eben schwach geworden. Ich wusste von Anfang an, dass
es falsch war. Ich glaube, sie war wirklich in mich verliebt, aber ich habe sie
nur ausgenutzt. Eigentlich sollte sie also auf mich sauer sein. Dass sie das
Ganze jetzt an dir auslässt, tut mir echt leid, aber ich denke, mit der Zeit
wird sie sich schon wieder einkriegen.«
Die
alte Eifersucht flammt wieder in mir auf.
Ich
versuche, mir meine Gefühle nicht anmerken zu lassen. Ich weiß, ich sollte die
Sache damit einfach auf sich beruhen lassen. Es wäre das Beste für alle. Aber
ich kann es nicht.
»Wie
lange lief das zwischen euch?«, bohre ich nach.
»Nicht
lange. Zwei oder drei Wochen. Eigentlich war sie in der Zeit ja auch schon mit
Barry zusammen. Ich denke nicht, dass er jemals etwas davon erfahren hat.«
Jayden sieht mich eindringlich an. »Teresa, ich schwöre dir, dass sie mir nie
etwas bedeutet hat. Ich hätte niemals etwas mit ihr angefangen, wenn ich
deinetwegen nicht völlig am Ende gewesen wäre.«
Verdammt,
ich sollte die alten Geschichten wirklich ruhen lassen. Ich mache mich damit
nur selbst fertig.
»Schon
gut.« Ich versuche zu lächeln. »Wir waren ja nicht mehr zusammen. Du bist mir
also keine Rechenschaft schuldig.«
Ich
nicke bekräftigend und versuche mir einzureden, dass ich es genauso meine, wie
ich es gesagt habe.
Mein
Verstand sagt mir, dass es so in Ordnung ist, dass ich damit ohne Weiteres
klarkomme. Ich habe schließlich auch nicht wie eine Nonne gelebt, nachdem ich
nach San Francisco gegangen bin. Nur leider ist mein Herz ganz anderer Meinung.
Dabei
habe ich nicht unbedingt ein Problem damit, dass Jayden mit einer anderen Frau
geschlafen hat. Wäre es ein Mädchen aus Corvallis gewesen, irgendeine, die ich
nicht kenne, würde mir das nicht viel ausmachen. Es ist schließlich lange her.
Nein,
es ist die Gewissheit, dass es Milla ist. Die Milla, mit der ich gut befreundet
war. Die mich getröstet hat, als ich Jaydens angebliche E-Mail bekommen habe.
Die Milla, der ich fast jeden Tag über den Weg laufen werde, wenn ich weiter in
Green Falls bleibe.
Ich
weiß, dass es nicht gerechtfertigt ist, aber der Gedanke daran versetzt mir
einen sehr unangenehmen, eifersüchtigen Stich.
Jayden
Verdammt !
Ich
wollte nicht, dass Teresa von meiner kleinen Affäre mit Milla erfährt. Sie war
absolut unbedeutend, zumindest für mich.
Aber
ich muss mir nur vorstellen, dass Teresa mir erzählt hätte, dass sie mal was
mit Noah oder Kyle oder einem anderen Kerl gehabt hat, den ich kenne. Ich würde
wahrscheinlich ausrasten vor Eifersucht, auch wenn es schon Jahre her wäre.
Kein
Wunder, dass sie gleich nach dem Abendessen im Bad verschwunden ist. Sie müsse
noch dringend unter die Dusche, hat sie behauptet, aber ich denke, sie will einfach
nur einen Moment allein sein.
Allerdings
dauert mir dieser Moment inzwischen entschieden zu lange.
Ich
muss unbedingt noch mal zu ihr und mit ihr reden. Ich will nicht, dass diese
alte Geschichte zwischen uns steht. Nicht jetzt, wo alles so wunderbar läuft.
Ich
gehe zur Tür des Badezimmers und drücke die Klinke herunter. Die Luft ist
schwülheiß vom Wasserdampf der Dusche, der Spiegel beschlagen. Durch den Nebel
und die Wassertropfen, die an der Glaswand der Dusche hängen, kann ich Teresa
nur schemenhaft erkennen. Aber was ich sehe, lässt meinen Körper sofort
reagieren.
Unmissverständlich.
Sie
steht unter dem Wasserstrahl, hat sich leicht vornübergebeugt und beide Hände
an der Glaswand abgestützt. Die Augen
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