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Sweetgrass - das Herz der Erde

Sweetgrass - das Herz der Erde

Titel: Sweetgrass - das Herz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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Augenbrauen hob, fügte er hinzu: “Ich bin aus irgendeinem Grund nach Blakely’s Bluff rausgefahren. Ich weiß selber nicht mehr, warum eigentlich. Weil Tripp aber nicht da war, habe ich auf ihn gewartet. Das Haus war in einem fürchterlichen Zustand, noch schlimmer als sonst. Überall standen leere Bierflaschen herum und Aschenbecher voller Zigarettenkippen. Es sah aus wie in einer üblen Spelunke. Ich war ziemlich sauer auf ihn, das kann ich dir sagen. Er hat sich so gehen lassen! Es war ein Trauerspiel.”
    Er fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs Haar und rieb sich mit der Hand im Nacken wie ein müder alter Mann.
    “Also habe ich angefangen aufzuräumen”, fuhr Preston fort. “Ich habe mir einfach den Mülleimer gegriffen und angefangen, überall den Müll abzuräumen. Dann kam ich zum Tisch, der voller Papier war. Da musste ich vorsichtig sein. Ich weiß nicht, ob er dir erzählt hat, dass er an einem Roman arbeitete.”
    Sie merkte, dass das nur ein weiterer Teil von Tripp war, den sie noch nicht kannte. “Nein.”
    “Ich habe sicherheitshalber nur das zerknüllte Papier weggeworfen, um nichts Wichtiges zu zerstören. Den Rest habe ich ein bisschen geordnet, und dabei habe ich das rosafarbene Briefpapier entdeckt. Und deine Handschrift erkannt.”
    Mary June legte sich erschrocken die Hand auf den Mund. “Hast du ihn gelesen?”, fragte sie atemlos.
    “Nein. Tripp kam zurück und hat den Brief in meiner Hand gesehen. Er wurde unglaublich wütend und glaubte mir nicht, als ich erklärte, dass ich den Brief nicht gelesen habe. Er fing an herumzubrüllen, und so hab ich es erfahren. Dann wurde ich wütend, weil er dich ge… weil er nicht aufgepasst hatte. Ich meine …”
    Er wurde rot und platzte heraus: “Verdammt, Mary June! Tripp war viel älter als du! Und viel erfahrener. Er hätte es besser wissen müssen, anstatt ein Mädchen wie dich so auszunutzen!”
    “Ach, Press, so ist es nicht gewesen. Er hat mich nicht …”
    “Doch, hat er”, unterbrach er wütend. “Es gibt schließlich Möglichkeiten, dafür zu sorgen, dass eine Frau nicht schwanger wird, Mary June.”
    Sie atmete zitternd ein und langsam wieder aus. Es war zu spät für Schuldzuweisungen.
Dazu gehören immer zwei
, wie ihre Mutter stets sagte.
    Er griff in seine Tasche und zog ein zusammengeschnürtes Bündel Briefe heraus. Mary June erkannte sie und schluckte.
    “Ich nehme an, dass du sie zurückhaben möchtest”, sagte er und legte das Bündel in ihre Hand. “Ich wollte nicht, dass sie jemand anders findet und liest, aber ich wollte sie auch nicht einfach wegwerfen. Sie gehören dir.”
    Sie hielt die Briefe in ihrer Hand und starrte auf die zerknitterten und aufgerissenen Ränder der Umschläge, da wo Tripp sie mit dem Finger geöffnet hatte. Sie fragte sich, ob er sich gefreut hatte, als er die Briefe bekommen hatte, und ob er sie noch im Stehen aufgemacht hatte. Oder ob er über die romantischen Gedanken eines jungen Mädchens, das so hoffnungslos in ihn verliebt war, belustigt gewesen war und die Briefe achtlos beiseitegelegt hatte.
    Als sie nun das rosafarbene Briefpapier mit den Magnolienblüten und ihrer geschwungenen Handschrift darauf betrachtete, kam ihr plötzlich alles so kindisch vor! Gerade, wenn sie an Tripps wilde Trinkerei dachte, an seine wilde Verzweiflung … Er hatte ihr immer gesagt, dass er nach Freiheit suchte! Wie hatte sie nur so blind sein können?
    Preston spürte ihre Verwirrung, kam ein Stück näher und griff nach dem Seil der Schaukel. “Mary June … er hat dich geliebt. Er hätte dich geheiratet.”
    Sein Gesicht spiegelte seine Sorge wider, und sie hätte ihm gerne die Bürde abgenommen, die er ganz offensichtlich seit Tagen mit sich herumschleppte. Da war er wieder, dieser beschützerische Junge, der im dunklen Wald Schlangen und Spinnen vertrieb und der auch dieses traurige Gespenst von ihrem Weg vertreiben wollte.
    Sie hob ihre Hand und legte einen Finger an seine Lippen. “Danke, dass du mir das erzählt hast”, flüsterte sie. “Aber jetzt kannst du mir ruhig die Wahrheit sagen.”
    Er sah sie vorsichtig an.
    “Tripp wollte mich nicht heiraten. Das war der wirkliche Grund für euren Streit.”
    Er suchte in ihrem Gesicht nach Hinweisen darauf, was sie wusste oder vermutete. Was immer er auch von ihrer Miene ablas, es riss das letzte Stück der Mauer ein, die schützend zwischen ihnen gestanden hatte. Preston atmete aus und stellte sich der Wahrheit. Er setzte sich im

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