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Sweetgrass - das Herz der Erde

Sweetgrass - das Herz der Erde

Titel: Sweetgrass - das Herz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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Moment auszukosten. “Das Schöne an dieser chinesischen Partnerschaft ist, dass Adele seit dem Moment, in dem sie ihr Angebot gemacht hat, unser Gegenangebot in derselben Höhe nicht mehr ablehnen kann.” Er lächelte ironisch. “Wir machen ihr im wahrsten Sinne des Wortes ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann.”
    “Konfuzius hätte es nicht besser ausdrücken können”, murmelte Bobby und lächelte zufrieden.
    “Wir brauchen einander jetzt, vielleicht mehr als jemals zuvor. In Zeiten wie diesen braucht man Freunde, auf die man sich verlassen kann”, sagte Morgan und schaute von einem zum anderen: Preston, Mama June, Nan, Nona, Elmore, Maize, Bobby, Lizzy, Dan und Kristina, die mit glänzenden Augen still in der Ecke gestanden hatte.
    Seine Stimme zitterte ein wenig, und sein Herz wurde weit. “Uns wen’ge, uns beglücktes Häuflein Brüder.”
    Maize schüttelte den Kopf. “Du konntest es einfach nicht lassen, Collegeboy. Du musstet doch noch deinen Shakespeare zitieren.”
    Ein paar Wochen später rannte Morgan zu seinem Büro, weil das Telefon klingelte. Wer immer es war, wollte keine Nachricht hinterlassen, weil er immer wieder anrief. Morgan griff nach dem Telefonhörer, kurz bevor sich der Anrufbeantworter einschaltete.
    “Hallo”, rief er.
    “Glaubst du wirklich, dass du damit durchkommst?”
    Morgan atmete aus und lehnte sich gegen seinen Schreibtisch. “Tante Adele.”
    “Du hast Nerven, den Spieß einfach umzudrehen. Mit welchem Recht tust du das überhaupt? Ich habe eine Vereinbarung mit Preston, nicht mit dir, und jedes Gericht dieses Landes wird feststellen, dass er nicht mehr geschäftsfähig ist.”
    Er musste über ihre Dreistigkeit fast lachen. “Die Vereinbarung, die du uns vorgelegt hast, ist eine Fälschung.”
    “Das musst du erst mal beweisen.”
    Das war eine leere Drohung. “Wir wissen beide, dass meine Unterlagen Originale sind. Wenn du willst, können wir die Papiere ja im Labor untersuchen lassen, einen Prozess führen und den Zeitungen mit unseren Familienstreitigkeiten eine Freude machen.”
    “Die Sache könnte sich gut und gerne ein paar Jahre hinziehen. Meinst du wirklich, du kannst so lange durchhalten?”
    “Keine Sorge, das können wir. Aber das müssen wir gar nicht, Tante Adele.”
    “Und wieso nicht?”
    “Weil du dann ins Gefängnis musst, wenn das vor Gericht kommt.”
    Als sie nicht antwortete, fuhr Morgan fort. “Lass es uns nicht so weit treiben. Du wirst unser Angebot annehmen, schließlich ist es ein schönes Sümmchen angesichts deiner Investition von damals. Ich hätte das am liebsten gar nicht gemacht, weil du gelogen hast und uns mit deinem gefälschten Vertrag betrügen wolltest. Ich fand es völlig ausreichend, dir das Gefängnis zu ersparen, doch mein Vater hat darauf bestanden, dass wir den Vertrag unsererseits einhalten. Er ist ein ehrlicher, anständiger Mann und wird dich nicht um einen Cent betrügen. Das ist der Unterschied zwischen euch beiden. Du
wirst
das Angebot annehmen, und damit ist die Angelegenheit geregelt. Eure Partnerschaft ist damit hinfällig. Das war’s, Tante Adele.”
    Darauf folgte ein langes Schweigen, und Morgan dachte schon, sie hätte aufgelegt.
    Schließlich sagte sie: “Ich will mit meinem Bruder sprechen.”
    “Nein”, antwortete er. “Du scheinst es nicht zu begreifen. Wir wollen dich nicht sehen. Keiner von uns.”
    Dann hörte er nur noch ein leises Klicken, als die Verbindung getrennt wurde.
    Mama June saß auf der Veranda von Bluff House. In letzter Zeit kam sie häufig nach Blakely’s Bluff, um sauberzumachen, um Familienessen zu veranstalten oder um so wie jetzt einfach alleine ein wenig dazusitzen. Im letzten Monat war so viel passiert. Sie fühlte, dass sie sich auf der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt befand.
    Sie hatte am Abend zuvor mit Adele telefoniert und sie um ein Treffen gebeten. Die Sache mit der Vereinbarung hatte ein böses Ende genommen. Die Probleme reichten weit zurück, und es gab einige Aspekte, die nach Mama Junes Ansicht endlich geklärt werden mussten. Sie war darauf vorbereitet gewesen, dass Adele das anders sah, doch zu ihrer Überraschung und ihrer Erleichterung hatte Adele sofort zugestimmt. Sie muss jeden Moment eintreffen, dachte sie.
    Sie hatte Bluff House als Treffpunkt ausgewählt, weil es weit genug vom Haupthaus entfernt war und sie ungestört sein würden. Außerdem war es der Ort, an dem ihrer Meinung nach die Familienprobleme mit Adele ihren Anfang

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