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Sweetgrass - das Herz der Erde

Sweetgrass - das Herz der Erde

Titel: Sweetgrass - das Herz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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miteinander zu tun.”
    “Eine Sekunde mal.” Er kratzte sich seine unrasierte Wange, schloss die Augen und dachte nach. “Du bist nicht zufällig verwandt mit einem gewissen Billy Clark aus Spartanburg, oder?”
    Ihr blieb der Mund offen stehen, so überrascht war sie, dass er tatsächlich jemanden aus ihrer Familie kannte. “Aber ja! Billy ist ein Cousin von mir. Er war immer wie ein großer Bruder für mich und hat auf mich aufgepasst, als ich klein war. Seine Familie ist vor ungefähr zehn Jahren nach Spartanburg gezogen, weil mein Onkel dort einen Job bekommen hat, und ich habe ihn wahnsinnig vermisst.” Ihr Lächeln war bittersüß. “Was sagt man dazu? Meine Mutter hat mir stets eingebläut, ich solle mich benehmen, weil man nirgendwo in South Carolina hingehen kann, ohne dass man jemanden trifft, der irgendjemanden aus der Verwandtschaft kennt. – Woher kennst du Billy?”
    “Wir waren zusammen im Trainingslager, bevor wir nach Korea verschifft wurden. Er war ein netter Kerl – und, Mann, der konnte wirklich schießen! Es hieß, er würde zum Scharfschützen ausgebildet, weil er so gut war. Was ist denn aus ihm geworden?”
    Mary June zuckte die Schultern und suchte nach den richtigen Worten. “Er ist gefallen. In Pork Chop Hill”, sagte sie leise.
    Das Lächeln verschwand aus Tripps Gesicht. Er murmelte einen unverständlichen Fluch und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. In seinen Augen war plötzlich Schmerz zu sehen und ein Schuldbewusstsein, das kaum zu ertragen war. Dieser Blick sagte ihr, dass dieser Mann zwar nach Hause zurückgekommen sein mochte, dass aber seine Wunden tiefer gingen, als man ahnen konnte.
    “Das tut mir leid”, sagte er schließlich. “Wir haben eine Menge guter Männer dort verloren.”
    Mary June ertappte sich bei dem Wunsch, mit ihm über Billy zu sprechen. Als sie die Nachricht von seinem Tod erhalten hatte, war sie außer sich gewesen und hatte mit niemandem darüber gesprochen.
    “Billy war so ein guter Kerl”, sagte sie, und ihre Miene hellte sich auf. “Er hatte immer einen Witz zu erzählen oder hat die Leute aufgemuntert. Ich wollte nicht glauben, dass er tot ist, als ich es erfahren habe. Ich konnte es einfach nicht fassen. Er war der erste Mensch, den ich kannte und der gestorben ist – abgesehen von meiner Urgroßmutter, die starb, als ich sechs Jahre alt war. Doch damals war ich noch so klein, und sie war schon so alt. Es erschien mir nicht so unfair wie Billys Tod. Ich habe lange gebraucht, um darüber hinwegzukommen. – Manchmal sehe ich noch heute sein breites Grinsen vor mir, bevor ich einschlafe.”
    Er hörte ihr zu und nickte verständnisvoll. “Er war wirklich ein feiner Kerl.”
    “Tante Dottie hat es damals fast umgebracht.” Sie seufzte und blickte auf. “Ich bin froh, dass du heil zurückgekommen bist.”
    Er schürzte die Lippen, als wollte er etwas erwidern, schwieg jedoch.
    “Was hat dich hierher nach Sweetgrass gebracht?”, fragte er.
    Sie atmete tief ein und rang sich ein Lächeln ab. “Adele und ich teilen uns ein Zimmer in Wofford. Sie hat mich eingeladen, am Ende des Schuljahres ein paar Wochen hier zu verbringen. Für die Ferien. Wir sind direkt vom College hierher gefahren und hatten so eine tolle Zeit zusammen, dass sie mich überredet hat, meinen Aufenthalt noch ein paar Wochen zu verlängern. Davon hat sie natürlich niemand abbringen können.”
    “Das klingt ganz nach der Adele, die ich kenne und liebe.” Sie lachten gemeinsam, leicht und ungezwungen, und Mary June entspannte sich ein wenig und mochte ihn schon ein bisschen mehr.
    “Also wirst du noch eine Weile bleiben?”, fragte er.
    “Einen Monat, hoffe ich. Wenn ihr mich nicht vorher rauswerft.”
    “Oh, ich glaube nicht, dass das passieren wird. Ich habe nur Gutes von dir gehört. Sogar von Nona. Und lass dir gesagt sein: Wenn man es bei ihr geschafft hat, kann einem gar nichts mehr passieren.”
    “Wirklich? Ich dachte, sie mag mich nicht. Sie macht keinen besonders freundlichen Eindruck.”
    “Es dauert ein bisschen, bis sie mit Leuten warm wird. Aber wenn du ihr Herz erst einmal erobert hast, dann für immer.”
    “Das hört sich an, als hättest du sie bereits vor einer ganzen Zeit für dich gewonnen.”
    Er rieb sich die Wange. “Na ja, sie hat mich tatsächlich ein- oder zweimal gedeckt.”
    Mary June überlegte, ob überhaupt irgendjemand diesem hübschen Kerl etwas abschlagen konnte.
    Er legte die Hände auf die Armlehnen. “Mann, bin ich

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