Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
bat Madeline.
Thomasin rannte aus dem Zimmer.
»Sind wir Gefangene?«, fragte Mr. Payborn mit seiner dröhnenden Stimme.
»Was meinten Ihre Gnaden, als Sie sagten, Sie hätten gestern nicht abreisen können?«, fragte Mr. Darneil.
Lady Tabard wandte sich Madeline zu. »Weshalb haben Sie versucht abzureisen? Mit meiner Tochter?«
»Ja, Rumbelow, und was bedeuten all diese Männer hier?«, forderte Lord Achard zu wissen.
Jetzt bemerken sie die Männer und die Gefahr, dachte Madeline angewidert. Warum war ihnen vorher nicht aufgefallen, dass Mr. Rumbelow sie wie eine Herde Schlachtvieh zusammengetrieben hatte?
Mr. Rumbelow griff unter den Tisch, zog eine Pistole hervor und zielte auf Mr. Payborn. »Ein Gefangener? Schlimmer. Wenn Sie nicht tun, was ich Ihnen sage, landen Sie beim Henker.«
Eine der Miss Achards kreischte.
»Papa.« Miss Payborn drückte sich an ihren Vater.
Mr. Rumbelows Pistolenlauf folgte ihr. »Wenn Sie wollen, dass Ihre Tochter am Leben bleibt, Payborn, dann wird sie mir die Perlen übergeben, die sie um ihren dürren Hals trägt.«
Mr. Payborn und seine Tochter starrten wie versteinert in die hässliche, schwarze Mündung der Pistole.
Lady Tabard schritt mit vom angehaltenen Atem bebenden Busen ein. »Mr. ... Rumbelow! Was bezwecken Sie damit, die Pistole auf dieses junge Mädchen zu richten?«
Wie ein Besessener zog Mr. Rumbelow die Lippen hoch und seine Augen verengten sich. »Her damit, sofort!«
Miss Payborn japste und fingerte nach dem Verschluss.
Mr. Payborn schob sie hinter sich. »Sehen Sie, Rumbelow, ich weiß nicht, was Sie hier anstellen, aber -«
Mr. Rumbelow richtete den Lauf auf ihn. »Die Ringe. Die Tabakdose. Los!«
»Ich bitte um Verzeihung!« Mr. Payborns Doppelkinn schlotterte, während er entrüstet glotzte.
»Das sollten Sie auch.« Mr. Rumbelow nickte seinen Männern zu, und im ganzen Zimmer kam ein Dutzend Pistolen zum Vorschein.
Monsieur Vavasseur umarmte seine Familie, als könnte er sie alle mit seinem schmächtigen Leib schützen. »Dies ist ein Schurkenstück.«
»Ja. Ich bin ein Dieb und Betrüger - und ihr habt es nicht gemerkt.« Rumbelows Verachtung ergoss sich ätzend wie Säure über seine Gäste. »Ein Haufen verdammter Trottel -«
Lady Tabard war immer noch entsetzt. »Mr. Rumbelow, hüten Sie Ihre Zunge.«
»Schnauze, blöde, alte Schachtel.« Die Pistole schwang im Kreise herum. »Ihr Narren habt mich für einen feinen Mann gehalten. Für einen von euch. Das werdet ihr jetzt bezahlen.« Lächelnd zeigte er mit dem Lauf der Pistole auf die Menge.
»Nehmt sie aus, Jungs. Wir haben leichtes Spiel.«
Die Diener traten ein und verlangten jedes Schmuckstück der Gäste.
Die jungen Damen weinten.
Hürth erhob die Faust, um seine Mutter zu beschützen. Als Quittung bekam er den Pistolenknauf schmerzhaft auf den Kopf. Er fiel bewusstlos zu Boden. An seiner Seite kniend, weinte Lady Margerison, als sie ihre Ringe abzog, während Lord Margerison versuchte, den Diener zu bestechen, sie in Ruhe zu lassen. Der Diener nahm das Geld, ging aber nicht.
In jeder Ecke des Raums stahlen die Diener, was die Adligen herausgaben.
Inmitten dieser hässlichen Szene schob sich Gabriel dicht hinter Madeline. »MacAllister?«, atmete er ihr ins Ohr.
Sie wandte den Kopf um und sagte: »Ist vorgestern Nacht abgereist. Keinerlei Nachrichten.«
»Verdammt.«
Thomasin kam angekeucht. Madelines Tasche schlug gegen ihre Knie. Sie hielt in der Tür inne, versteinert vom Anblick von so viel Gewalt, bis Mr. Rumbelow sie herwinkte und kommandierte: »Lassen Sie sehen, was drin ist!«
Thomasin stapfte zu ihm und überreichte die Reisetasche.
Madeline atmete tief und lang ein und beobachtete, wie er sie auf den Tisch stellte. Ihre Stimme war mit Spott durchtränkt, als sie fragte: »Werden Sie meine Strümpfe gutheißen können, Mr. Rumbelow?«
»Wenn es mir beliebt.« Er öffnete und sah hinein. »Ah.«
Sein Herumgekrame brachte die Kassette mit der Tiara der Königin zum Vorschein. »Campion hat sie Ihnen gegeben. Fein.«
Er legte sie auf den Tisch und holte einen Schlüssel hervor.
»Sie hatten ihn die ganze Zeit!«, sagte Madeline.
»Ja. Hatte ich.« Er steckte den Schlüssel ins Schloss und hob den Deckel an.
Sie starrte die unglaubliche Kreation aus Gold und Diamanten, Rubinen und Smaragden an. Eine schwere Krone. Die Krone einer Königin.
Eine unbekannte Krone. »Was ist das?«, krächzte sie.
Gabriel stutzte und starrte sie an.
Mr. Rumbelows lange
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