Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
Monsieur Vavasseur.
Campion stand im Ruf, skrupellos zu sein, und arbeitete eng mit dem britischen Innenministerium zusammen. Er entwickelte die Verteidigungslinien entlang der Küsten und Gott weiß, was sonst noch, um sein Land zu verteidigen - Rumbelow bewunderte im Spiegel sein eigenes Lachen -, aber an einem einfachen Schwindler und Betrüger war das Innenministerium nicht interessiert. Also, was hatte Campion wirklich vor?
Was auch immer es war, die Duchess lenkte ihn erfolgreich davon ab. Campion kannte die Wahrheit über Madeline. Würde er sie verraten? Eher nicht, glaubte Rumbelow.
Zumindest nicht, bevor er sie nicht im Bett gehabt hatte. Dann, da war Rumbelow sicher, würde Campion genüsslich Rache nehmen. Jedenfalls hätte Rumbelow es so gemacht.
Rumbelows Blick verweilte auf ihrer prachtvollen Figur. Mit ihr zu schlafen, war sicher ein Vergnügen, und falls die Gerüchte zutrafen, hatte sie Erfahrung. Sie würde nicht jammern, dass es wehtat - obwohl er auch daran mitunter seine Freude hatte.
Stattdessen würde er sich an dem Wissen erfreuen, dass er eine Duchess vögelte.
Eine Idee, die es verdiente, verfolgt zu werden.
Hewlett-Packard
15
Als Madeline die Augen aufschlug, war die Nachtkerze weit heruntergebrannt. Sie wusste augenblicklich wieder, was zu tun war.
Sie musste die Tiara stehlen.
Sie stand leise auf und sah nach Thomasin. Das Mädchen schlief fest, erschöpft von ihrem Triumph auf dem Ball, wo sich die Gentlemen um sie gestritten und die anderen jungen Ladies sie beneidet hatten.
Madeline ging zum Fenster und schob die schweren Vorhänge ein Stück auseinander. Die Dunkelheit draußen schien undurchdringlich, die Sterne leuchteten nur schwach. Wolken peitschten vom Wind gejagt vorbei und unten war alles leer und still.
Madeline holte befriedigt Luft. Sie konnte die Umrisse des Witwenhauses erkennen, es sah aus wie eine zweistöckige Schachtel, die sich rechts hinter dem Haupthaus abzeichnete. Aus keinem einzigen Fenster drang Licht. Das Haus wartete auf das Spiel morgen Abend - und heute Nacht auf sie.
Sie holte ihre Pistole aus der Ecke des Schrankkoffers und lud sie sorgsam mit Pulver und Kugel. Dann steckte sie sie in ein spezielles Halfter, das sie sich aus schwarzem Samt genäht hatte, und gürtete es um die Hüften. Sie hatte nicht vor, die Pistole abzufeuern, aber wenn man seinen eigenen Schatz zurückstahl - einen Schatz, der zweifelsohne von dem einen oder anderen Schurken bewacht wurde -, musste man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.
Aus einem kleinen Stück Papier drehte sie einen Kegel, füllte ihn mit Schießpulver und faltete die Oberseite zu. Einer der französischen Soldaten, denen sie begegnet waren, hatte ihr gezeigt, wie man ein Schloss aufsprengte. Sie hatte immer schon gewusst, dass ihr der Trick eines Tages nützlich wäre. Sie vermutete, dass heute dieser Tag war.
Schließlich steckte sie den Flintstein zusammen mit dem Kerzenstummel in die Tasche. Dann setzte sie Eleanors dunkelsten Hut auf, einen mit breitem Rand, der ihr Gesicht in Schatten tauchte, und schlüpfte aus dem Zimmer.
Als sie den Korridor entlangschlich, schlug die Uhr drei, und sie schätzte sich glücklich, dass kein einziger Gentleman zu sehen war, der auf Zehenspitzen in Sachen Ehebruch unterwegs war.
Als sie an Gabriels Zimmer vorbeikam, war sie ganz besonders wachsam. Der Mann schien einen sechsten Sinn zu haben, was ihre Pläne anging, und sie bezweifelte, dass er diesem hier zustimmen würde. Dass er ihr keine andere Wahl gelassen hatte, würde ihn nicht kümmern. Er würde sie schelten, sie aufhalten und vermutlich auf der Stelle Be z ahlung für eine Arbeit verlangen, die er noch gar nicht erledigt hatte.
Sie stockte. Dann entfloh sie auf ledernen Pantoffeln der Versuchung. Sie war außer sich gewesen, dass sie ihn mit ihrem Körper bezahlen sollte. Sie war es immer noch. Und dass sie angesichts der Forderung freudige Erregung überkommen hatte, schmerzte sie zutiefst. Sie wollte es nicht wahrhaben und würde es bis zum Tag ihres Todes nicht wahrhaben wollen. Im geheimsten Winkel ihrer Seele gestand sie sich vielleicht ein, Gabriel zu begehren, aber deshalb war sie noch lange nicht hilflos. Das Elend der Verletzbarkeit kannte sie aus bitterer Erfahrung, und die Zeit hatte sie weise werden lassen.
Deshalb würde sie keine kostbare Zeit damit verschwenden, vor Gabriel mit ihrem Coup zu prahlen, falls sie die Tiara retten konnte. Stattdessen würde sie dieses eine Mal
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