Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
darauf gedrängt. »Ich kann ihn um nichts bitten. Und wir dürfen ihm nur das Allerbeste wünschen.«
»Das tue ich.«
»Wir müssen die Lage alleine in den Griff bekommen.« An Gabriel zu denken, brachte ihr gar nichts. Madeline stützte die Hände auf den Tisch und starrte ins Feuer. »Papa muss zehntausend Pfund oder einen entsprechenden Wertgegenstand hinterlegen, und ihm ist nur noch einer geblieben.«
Eleanors Gleichmut geriet ins Wanken. »Die Tiara der Königin.«
»Mutter hat ihn schwören lassen, dass er sie nicht anrührt.« Madeline legte die Hand auf ihr schmerzendes Herz. »Ich lasse nicht zu, dass er sie verspielt. Ich kann es nicht.«
»Nein, natürlich nicht!« Eleanors Antwort kam prompt und mit Nachdruck. Sie setzte sich auf die Bank und verkündete: »Wir werden alles tun, ihn daran zu hindern.«
»Ja.« Madeline wanderte im Geiste von einem Plan zum anderen. »Aber Mr. Remington Knight erwartet mich, und er wird einen Skandal heraufbeschwören, wenn ich nicht bald erscheine.«
»Glaubst du, du kannst ihn davon überzeugen, dass diese Heirat eine dumme Idee ist?«
»Ich kann sehr überzeugend sein, und es wäre feige, es nicht wenigstens zu versuchen.«
»Ich ... ich könnte ohne dich nach London weiterfahren und dich entschuldigen.«
Madeline wusste, dass Eleanor es hasste, alleine zu reisen. Eleanor hasste es, mit fremden Leuten zu tun zu haben. Mehr als alles aber hasste sie wortgewaltige Auftritte, und es war sehr wahrscheinlich, dass Mr. Knight genau einen solchen hinlegen würde. Voll aufrichtiger Bewunderung hob sie an: »Das wäre wirklich tapfer von dir, aber ich werde vermutlich ...«
Plötzlich hatte sie eine Eingebung. Sie richtete sich so ruckartig auf, dass fast die Korsettschnüre rissen. »Nein! Nein, das wirst du ganz bestimmt nicht tun!«
»Ich muss.« Eleanor straffte die Schultern. »Ich verspreche dir, ich werde für dich tun, was ich nur kann. Du hast für mich all die Jahre so vieles getan.«
»Und ich werde noch mehr für dich tun.« Madeline bekam kaum Luft vor Aufregung. »Ich mache eine Duchess aus dir.«
Hewlett-Packard
3
Eleanor stand langsam auf. »W-wie?«
»Du gehst an meiner Stelle nach London - als Madeline de Lacy.«
Eleanor stolperte rückwärts und wäre beinahe über die Bank gefallen. »Ich soll vorgeben, du zu sein und zwar dem Mann gegenüber, der dich heiraten soll? Unmöglich! Was soll das bringen? Ich kann das nicht!«
»Doch, du kannst.« Madeline umarmte Eleanor überschwänglich. »Wir ähneln einander, und ich habe mich fast vier Jahre lang auf keinem Empfang mehr sehen lassen.«
»Ich war noch nie auf einem Empfang, außerdem fehlt mir für eine solche Maskerade der Mut«, entgegnete Eleanor.
»Du musst Mr. Knight nur ein paar Tage lang ablenken, bis ich Papa von diesem verrückten Vorhaben abgebracht habe.« Madeline begriff, dass sie Eleanor auf diese Weise nicht überzeugen konnte, aber sie musste es schaffen. »Du gibst eine fabelhafte Duchess ab. Dein Benehmen ist untadelig, viel besser als meins.«
»Ich bin ein schrecklicher Angsthase«, erwiderte Eleanor. »Und ich kann nicht mit Männern umgehen.«
»Unsinn. Es fehlt dir nur ein wenig an Übung.«
»Übung? Sobald ich mit einem Mann sprechen muss, fange ich zu stottern und zu stammeln an. Mr. Knight geht davon aus, ich würde ihn heiraten und wird womöglich ... mit mir flirten.«
»Ich fürchte, er wird noch ganz andere Sachen machen.« Als Eleanor zurückwich, fasste Madeline sie am Handgelenk. »Das war ein Scherz! Du musst ihn nur mit deinen großen blauen Augen ansehen, und schon hast du ihn um den Finger gewickelt.«
»Wer redet hier jetzt Unsinn?«, seufzte Eleanor. »Und später kommst du dann nach London und verkündest, dass alles nur ein Scherz war? Mr. Knight wird außer sich sein und tödlich beleidigt.«
»Wenn ich gar nicht erscheine, wird er noch beleidigter sein. Und dir täte ein Abenteuer gut.«
Eleanor verschlang ihre langen Finger ineinander. »Ich wüsste gar nicht, was ich tun soll.«
Madeline sagte aufmunternd: »Wann immer du Zweifel hast, überlegst du einfach: Was würde Madeline jetzt tun? Und tust es.«
»Ich kann das nicht ... Was, wenn einer von diesen Spielern dich erkennt, nach London fährt und mich als Hochstaplerin enttarnt?«
»Mich als Hochstaplerin enttarnt, willst du sagen. Ich schicke dich in meiner Kutsche nach London, mit Dickie Driscoll und den Bediensteten. Du wirst fabelhaft sein!«
»Dickie Driscoll tut das
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