Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
schob sie den ersten Ärmel herab, dann den zweiten. Das Kleid glitt nach unten, verfing sich kurz an den Hüften und fiel schließlich um ihre Knöchel auf die Unterröcke. Sie trug keine dieser neuen langen Unterhosen, die in der Modewelt so für Aufsehen gesorgt hatten, sondern Strümpfe mit Strumpfbändern am Knie.
Sie wusste nicht, warum er das tat. Sie zwingen. Sich sein
Vergnügen nehmen. Vielleicht wollte er Rache nehmen, weil sie ihn hatte sitzen lassen. Vielleicht gab es andere, tiefer gehende Gründe. Im Augenblick hatte er nichts anderes im Kopf als sie, und das war ihre Strafe dafür, ihn begehren zu müssen.
Sein Gesicht war ruhig und entschlossen. Seine Lippen bewegten sich kaum, wenn er sprach, und seine Stimme war kehlig. »Dein Haar.«
Sie hob lasziv die Arme, zeigte ihm ihren ganzen Körper. Langsam zog sie die Haarnadeln aus der Frisur. Sie verstreute sie gleichgültig über den Boden, und als die letzte heraus war, schüttelte sie die dunklen Locken frei. Sie wogten um ihre Schultern. Eine Strähne fiel auf ihre Brust und legte sich um ihren Busen wie die Hand eines Geliebten.
Gabriel erhob sich, als könne er ihr nicht länger widerstehen. Sein Blick verweilte auf ihren Schenkeln, ergötzte sich an ihrem schwarzen Schamhaar und streichelte ihren weichen Bauch. Er betrachtete hingerissen ihre Brüste, bewunderte ihre Schultern und schaute ihr in die Augen.
Er ging auf sie zu.
Ihr Herz schlug wie eine Trommel als er näher kam, groß und nackt, genauso, wie sie ihn sich erträumt hatte.
Er nahm sie bei der Hand und zog sie zum Bett. »Setz dich.« Immer noch sah er ihr tief in die Augen, verlor nie die Wachsamkeit. Seine Hände packten ihre Schultern, und er drückte sie auf das Bett. Sie kauerte auf der Kante der Matratze, beobachtete ihn und fragte sich, welcher Wahn sie hierher getrieben hatte. Sie war nackt - fast wenigstens. Er war nackt - und zwar ganz. Die Kerzen flackerten, das Laken unter ihrem Hintern fühlte sich kalt an, und sie hatte Schulden zu begleichen. Schulden, die eigentlich noch nicht fällig waren.
Er rieb ihren Nacken, als bedaure er ihre missliche Lage, die er doch selbst verursacht hatte.
»Auf den Bauch«, sagte er.
»Was?«
»Ich will, dass du dich auf den Bauch legst.«
Sie starrte ihn an, sein Mund war schief verzogen und unschön. »Aber ich dachte ... du würdest ...«
»Das ist sogar auf dem Bauch liegend möglich.«
Ihr Verstand raste, während sie versuchte, ihre Körperteile zu ordnen.
Er griff zu der Flasche, die er neben das Bett gestellt hatte, und goss sich in dünnem Strahl eine klare Flüssigkeit auf die Handfläche.
Madeline beobachtete ihn mit fasziniertem Schrecken und verstand gar nichts mehr, weder ihn, noch sein Vorhaben, noch diese Nacht. Das Schlimmste war, dass er ihre Verwirrung zu genießen schien. Was sollte daran gerecht sein?
Er wedelte mit der Hand unter ihrer Nase. »Magst du das?«
Der süße Duft von Gardenien. Der tröstende Duft von Rosmarin. »Sehr sogar.«
»Leg dich hin«, wiederholte er. »Auf den Bauch.«
Ob sie gehorchte oder nicht, machte keinen Unterschied ... oder? Sie würde ihr Bestes tun, ihr Selbst von dem Akt zu trennen, gleichgültig und blasiert zu sein.
Aber sie bewegte sich behutsam und versuchte, nicht allzu viel von ihrem Körper zu zeigen, als sie sich seitlich, mit dem Gesicht nach unten auf die Matratze streckte.
»Perfekt«, murmelte er, seine Stimme war ein warmer Schauer der Bewunderung.
Sie wusste nicht, was sie erwarten sollte. Aber dass seine
Hände zärtlich ihre Schultern umfassten, seine Finger sich in ihre Muskeln pressten und sie sacht entspannten, hatte sie gewiss nicht erwartet. An dem Ol auf seinen Händen hing der Duft aus Rosmarin und Gardenien. Er massierte ihren Nacken. Sie rappelte sich auf die Ellenbogen. »Sollten wir es nicht hinter uns bringen?«
In seiner Stimme schwang ein herzhaftes Lachen. »Hast du es denn so eilig, in Besitz genommen zu werden, mein Liebling?« Er drückte sie wieder nach unten. »Dieses Mal tun wir es auf meine Weise.«
»Ah.« Also gut, aber gefallen würde ihr das nicht.
Aber das tat es. Er massierte ihr erst sanft, dann fester die Schultern, löste die Verspannung. Sie strengte sich an, in ihrer reglosen Haltung zu verharren, aber er hatte keine Eile. Er rieb ihre Arme, arbeitete sich zu ihren Händen hinab, massierte die Handgelenke, die Handflächen, die Finger.
Madeline wusste nicht mehr, was sie denken sollte ... vielleicht wusste
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