Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
die Gründe zu kennen, die hinter den Vorgängen von damals steckten.
Groll zu hegen war einfacher. Seinen Zorn zu pflegen, machte einen stark. Solange sie sich auf Gabriels Verfehlungen konzentrierte und die Angelegenheit nie und nimmer aus seiner Perspektive betrachtete, hatte sie keinen Fehler begangen.
Sie wollte, dass dieses Gespräch ein Ende nahm. Sofort. »Um Gottes willen, Gabriel, Rumbelow ist schon fast da!«
»Stimmt.«
Sie gab ihm endlich, was er wollte. »Ich verspreche dir, dass ich all deinen Wünschen im Bett nachkomme.«
»>Im Bett< ist nicht der korrekte Begriff.« Er betrachtete sie mit schweren Lidern. »Sexuell. Du versprichst alles zu tun, was ich mir sexuell von dir wünsche.«
Sie nickte.
»Sag es.«
Sie begriff, was er vorhatte. Er wollte sie Worte sagen lassen, die eine Lady niemals gesagt hätte.
Und das war erst der Anfang. Aber sie würde diese Nervenprobe mit intakter Würde überstehen. Sie würde sich nichts anmerken lassen. Ihre Unsicherheiten lagen tief genug versteckt, um unentdeckt zu bleiben. »Ich verspreche, alles zu tun, was du dir sexuell von mir wünschst.«
Ihr Kleid rutschte über die Schultern. Er hatte es aufgeknöpft, lange bevor sie in seine Bedingungen eingewilligt hatte.
Bevor sie den Ausschnitt wieder zurechtrücken konnte, hatte er den Arm um ihre Taille gelegt und mit einer Hand ihren Rock hochgeschoben. Er küsste sie mit der Leidenschaft des lang verstoßenen Geliebten. Seine Inbrunst war echt, und als er die Zunge in ihren Mund steckte, genoss sie das überwältigende Gefühl seines Eindringens. Sie packte sein Haar und zerrte daran.
Er stöhnte, legte die Hand an ihren Oberschenkel und legte sich ihr Bein um die Hüften.
Unter der Tür ertönte triumphierendes Gelächter. Mr. Rumbelow lachte sie aus! Entsetzt versuchte Madeline, Gabriel wegzustoßen.
Seine Schultern verbargen ihr Gesicht vor Mr. Rumbelow. Gabriels Augen brannten, als er den Kopf Richtung Tür drehte. »Raus mit Ihnen, Rumbelow!« Seine Stimme hörte sich guttural, bedrohlich und anscheinend überzeugend an. Mr. Rumbelow lachte wieder. Dann hörte Madeline, wie sich Schritte entfernten.
Gabriel lehnte sie an den Bettpfosten.
Sie erwischte ihr Kleid gerade noch, bevor es zu Boden glitt.
Gabriel ging zur Tür und schlug sie so heftig zu, dass die Wand bebte.
»Gabriel!«, schrie sie erstickt.
»Sie wissen, dass wir hier sind.« Als er sich zu ihr umdrehte, sah sie seine Brust beben. Sein Mund stand leicht offen, er atmete schwer. Er dehnte die Hände. Er verströmte eine undefinierbare Mischung aus Bedrohlichkeit und Erregung. »Diese Schurken dürfen ruhig wissen, dass mir ihre Pistolen und ihre Drohungen verdammt egal sind.«
Sie konnte die Hitze um ihn herum fast flimmern sehen, und sie hätte geschworen, er war bereit zum Angriff. Auf diese Kerle ... oder auf sie.
Nein, nicht auf sie. Dem konnte sie zuvorkommen. Ohne ihren Tonfall um auch nur eine Nuance zu ändern, sagte sie: »Wie willst du es haben?«
Seine Aggression schwand ... aber seine Erregung nicht. Immer noch schwer atmend, verschränkte er die Arme vor der Brust und reckte das Kinn. »Du meinst... wie lang, wie hart und wie schnell ... und wie oft?«
»Ja.« Dann konnte sie sich wenigstens mit Gleichgültigkeit und Resignation wappnen.
Mit einem Lächeln, das von männlicher Selbstgefälligkeit sprach, ließ er den Blick an ihr nach oben gleiten. »Ich will es in jeder erdenklichen Art.«
Ihr Herz tat einen harten Schlag. Wie machte er das? Seinen Hass gegen Rumbelow in eine Glut zu verwandeln, die sie an tiefe, dunkle, hitzige Küsse denken ließ, die eine ganze Nacht lang dauerten und jede Stelle ihres Körpers erreichten? Sie musste sich wappnen, ihre Pflicht tun und an England denken. Stattdessen wurde sie zwischen den Beinen feucht, und sie ertappte sich dabei, wie sie an ihrem Oberteil zerrte und dabei ihr Unterkleid freilegte.
Er ging zur Tür und drehte den Schlüssel um, klemmte einen Stuhl unter den Knauf und stopfte sein Taschentuch ins Schlüsselloch. »Wir sitzen hier fest. Wie ich Rumbelow kenne, patrouillieren seine Männer mit Pistolen bewaffnet auf den Gängen. Wir können nicht hinaus.«
Eingefangen und zwar von mehr als einem Mann und einem Versprechen. Eingefangen vom Pech, vom Schicksal und einem Gastgeber, der keine Moral besaß, aber eine kriminelle Vergangenheit.
Gabriel kam in einer Art und Weise auf sie zu, die ihr schier heidnisch erschien. »Was heute Nacht zwischen dir und
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