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Sydney Bridge Upside Down

Sydney Bridge Upside Down

Titel: Sydney Bridge Upside Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ballantyne
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steiler als der Weg hier, da kommst du bestimmt ganz schön außer Atem, Caroline.«
    »Na gut«, sagte sie lächelnd, »ich geh hinter Dibs, ja?«
    »Und ich fang dich auf, wenn du ausrutschst«, sagte ich.
    »Ach bist du lieb«, sagte sie und hätte mir bestimmt wieder einen Kuss gegeben. Offenbar wollte sie ihn aber lieber aufsparen. Sie ging hinter Dibs her.
    Kurz vor dem ersten Kamm schaute ich noch einmal auf die Häuser hinab. Susan Prosser saß immer noch auf ihrer Veranda, sie schien uns hinterherzusehen. Von Cal keine Spur. Hinter dem Kamm sah man uns von den Häusern aus nicht mehr.
    Bald schon waren wir an der Höhle, obwohl Caroline ein paarmal anhielt, um die Bucht zu betrachten. Sie blinzelte und freute sich an der Sonne und am tiefen Blau der Bucht, und sie fragte, warum der Hafen nicht zu sehen war. Nach der Höhle würden wir sie zu einer Stelle führen, von der aus der Hafen gut zu sehen sei, sagte ich.
    Die Höhle gefiel ihr. Ein Mädchen wie Susan Prosser wäre bestimmt ängstlich vor der Höhle stehen geblieben – nicht so Caroline.
    »Und was macht ihr hier so?«, fragte sie und setzte sich auf einen Felsen in der Nähe des Eingangs.
    »Wir unterhalten uns«, sagte ich und setzte mich ihr gegenüber.
    »Und sonst?«, fragte sie. Sie saß im Schatten, nur ein Streifen Licht fiel über ihre Beine.
    Ich zögerte, beschloss aber gleich, dass ich ihr ruhig von den Zigaretten erzählen konnte. »Manchmal rauchen wir«, sagte ich und sah auf ihre Beine.
    »Das sind ja aufregende Sachen!«, sagte sie und lachte.
    »Leider haben wir heute keine«, sagte ich. »Oder, Dibs, wie sieht es mit den Vorräten aus?«
    »Alles weg«, sagte Dibs.
    »Ist auch besser, wenn ich nicht rauche«, sagte Caroline.
    »Meine Mutter raucht verdammt viel«, sagte ich. »Aber ich klaue ihre Zigaretten nicht, ich mag die selbstgedrehten von Dibs.«
    »Vielleicht kann ich beim nächsten Mal eine probieren, würdest du mir eine geben, wenn ihr wieder welche habt, Dibs?«, fragte Caroline.
    »Na klar«, antwortete Dibs.
    Er hatte die Lampe aus der Dose genommen und neben die Feuerstelle gestellt. »Ich hätte Paraffin mitbringen sollen«, sagte er, »wollen wir nicht runtergehen und welches holen?«
    »Lass uns noch eine Weile hier sitzen bleiben«, sagte Caroline, »es ist doch nett hier, so heimlich.«
    »Es ist ein gutes Versteck, ja«, sagte ich. »Hier oben haben wir auf die Emma Cranwell gewartet, als du angekommen bist.«
    »Was für eine hübsche Idee. Und worüber sprecht ihr so, wenn ihr euch hier unterhaltet?«
    »Dies und das«, sagte ich und bemerkte, dass sie ihre Beine angezogen hatte. Sie saß jetzt ganz im Schatten. Aber meine Augen hatten sich schon ganz an die Dunkelheit gewöhnt, ich sah, dass sie ihr Kinn auf die Knie gelegt hatte, dass ihr das Kleid über die Knie gerutscht war, dass sie mich genau betrachtete.
    »Einmal haben wir uns überlegt, eine Bombe zu basteln, um den Schlachthof in die Luft zu jagen«, sagte Dibs. »Wir wollten das Pulver hier oben verstecken, und die Anlage nachts sprengen. Das war so eine Idee, die wir hatten, oder, Harry?«
    »Stimmt«, sagte ich. Dibs hatte eigentlich kein Geheimnis verraten, fand ich, wir waren uns ja gar nicht sicher gewesen, ob wir es tun sollten. Schließlich eignete sich der Schlachthof ausgezeichnet zum Spielen.
    Caroline streckte ein Bein vor. »Woher hättet ihr denn den Sprengstoff bekommen?«, fragte sie.
    »Mein Bruder Buster hätte ihn uns besorgt«, sagte Dibs. »Er arbeitet in einem Steinbruch, da gibt es immer genug Sprengstoff.«
    »Hätte er nicht was dagegen, wenn ihr den Schlachthof sprengt?«, fragte Caroline. »Stellt euch nur mal die ungeheure Explosion vor!« Jetzt streckte sie auch das andere Bein, machte aber keine Anstalten, das Kleid herunterzuziehen.
    »Das würde Buster nicht stören«, sagte Dibs, »er mag große Explosionen, und er fährt gern sehr schnell auf seiner Indian, und so.«
    »Dann ist Calliope Bay wohl etwas zu ruhig für ihn, oder?«
    »Deshalb ist er so oft unterwegs«, erklärte Dibs.
    »Findest du auch, dass es zu ruhig ist?«, fragte ich Caroline. Und überlegte, ob ich näher zu ihr rücken sollte. Ob sie wohl spürte, dass ich die ganze Zeit auf ihre Beine starrte?
    »Ich find’s schön, wenn es in den Ferien ruhig ist«, sagte sie. »Mir gefällt es hier, Harry.«
    »Ich kann dir noch eine Menge anderer Stellen zeigen«, sagte ich und rutschte rüber auf ihre Seite der Höhle. »Den Wasserfall hast du noch gar

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