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Sydney Bridge Upside Down

Sydney Bridge Upside Down

Titel: Sydney Bridge Upside Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ballantyne
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versuchte, ihr Lächeln zu unterdrücken wie bei Mr Wiggins.
    Buster war ziemlich unvorsichtig. Es ging zwar geradeaus, aber die Fahrbahn war alles andere als glatt, und die Indian schüttelte sich ordentlich, als er die Hände über dem Kopf hielt. Einen Helm trug er natürlich auch nicht. Er hatte strohblondes Haar wie die anderen Kellys auch, und dieses strohblonde Haar flatterte im Wind und schlug ihm in die Augen, was ihm überhaupt nichts auszumachen schien. Er blieb dicht am Reo und grinste, nur wenn die Indian ein Schlagloch traf, tat er erschrocken.
    Er wäre uns wohl bis nach Bonnie Brae so hinterhergefahren, wenn seine Mutter nicht immer wieder den Zeigefinger gehoben und ihn gewarnt hätte. Plötzlich runzelte er die Stirn, fasste den Lenker, schwenkte auf die Gegenspur und zog an uns vorbei. Bald war er nicht mehr zu sehen, wir hörten nur das schwächer werdende Heulen des Motors, während er nach Bonnie Brae raste.
    Weiter hinten mühte sich immer noch Mr Wiggins, er kam aber nicht heran.
    »Als Erstes finden wir Buster, wenn wir an der Kirmes sind«, sagte Dibs. »Ich finde ihn als Erster, wetten?«
    »Die Wette gilt«, sagte ich.
    »Ich will auf die Todesrallye«, sagte Cal, »Buster fand die letztes Jahr am besten.«
    »Dann wissen wir ja, wo wir ihn finden«, sagte Dibs, als hätte ich das nicht längst selbst kombiniert. Er wollte Buster wohl für sich behalten, für sich und für Cal.
    »Vielleicht ist er ja auch am Karussell«, sagte Cal, »ich gucke erst mal da nach.«
    Als würde ich auf so was reinfallen! Mir war der Blick nicht entgangen, den er Dibs zugeworfen hatte. Cal war also lieber ein Kumpel von Dibs, als seinem Bruder zu helfen, als Erster an Buster heranzukommen! Ich war entsetzt, so einen Bruder zu haben. Nur weil er nicht so viel mit Caroline anfangen konnte wie ich, verbündete er sich mit Dibs. Alles, was ich seit der Aktion am Hafen mit ihm unternommen hatte, kam mir jetzt wie Zeitverschwendung vor. Ich hatte mir größte Mühe gegeben, die beiden als Freunde zu behandeln, ich war mit ihnen zur Höhle gegangen, ich hatte mit ihnen an den Felsen gespielt und im Moor nach Fröschen gesucht – alles für die Katz, sie versuchten die ganze Zeit nur, mich auszuschließen. Also, wenn das so weiterging, würde ich es ihnen heimzahlen. Zum Beispiel könnte ich Papa von der Pistole erzählen, ich würde lieber ganz auf sie verzichten, als sie den Kleinen zu überlassen. Es gab auch andere Möglichkeiten, mich zu rächen, eine Menge Möglichkeiten sogar.
    Auf die Sache mit der Todesrallye sind sie auf jeden Fall reingefallen. Es gab nämlich in diesem Jahr gar keine Todesrallye, wie ich gleich nach unserer Ankunft feststellte, und zwar ohne, wie Cal und Dibs, gleich über die ganze Kirmes zu rennen. Ich fragte einfach die Aufsicht, einen Mann in einer roten Jacke, ob er mir sagen könne, wo die Todesrallye sei, er erklärte, es gebe keine, weil sich im letzten Jahr so viele Motorradfahrer verletzt hätten, Schädelbrüche habe es gegeben, Arm- und Beinbrüche und andere Verletzungen.
    Ich blieb beim Reo und ließ ein paar Minuten verstreichen, bevor ich mich auf die Suche nach Buster machte. Ich könnte Caroline fragen, was sie vorhatte, dachte ich, vielleicht könnte ich mich als Führer anbieten. Es gab während der Kirmes so viel zu entdecken in Bonnie Brae.
    Zur Kirmes wurde nämlich die ganze Stadt geschmückt, in jeder Straße war etwas los. Einschließlich der Hauptstraße gab es sieben Straßen und am Ortsrand eine Koppel, wo man die Pferde laufen und springen ließ, an jeder Ecke war irgendetwas los. Alles hing voller Flaggen und Bannern und bunten Postern, auf einer Bühne mitten auf der Hauptstraße spielte eine Band. Fußgänger liefen kreuz und quer über die Straßen, alles war für den Verkehr gesperrt. Aus der ganzen Umgebung kamen die Menschen nach Bonnie Brae, sie kamen aus den kleinsten Käffern und aus den großen Küstenorten, sie kamen aus Laxton und Port Crummer und sogar aus Wakefield.
    Der Reo stand in einer Gasse unweit der Hauptstraße. An der Ecke zur Hauptstraße hing ein Banner: BONNIE BRAE – UNSER FREUDENTAG. Genau an dieser Stelle, erklärte Mr Kelly seinen Kindern, bevor sie sich aus dem Staub machen konnten, würden sie sich zum Mittagessen wiedertreffen. Ich bezweifelte, dass der Hinweis nötig war.
    Papa und Mr Kelly blieben auch nicht lange am Reo stehen, sie waren mit einigen Leuten vom Kirmeskomitee verabredet und würden sich später nach

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