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Sydney Bridge Upside Down

Sydney Bridge Upside Down

Titel: Sydney Bridge Upside Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ballantyne
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Cal war nämlich an die Kante getreten und sah runter ins Wasser. Bruce ging neben ihm in die Hocke.
    »Hast du mich gerade einen Schwächling genannt?«, fragte ich.
    »Was?« Dibs stellte sich dumm. Er sah kurz hinter sich, um sich zu vergewissern, dass er nicht zu nah an der Kaimauer stand.
    »Wer ist denn hier der Schwächling?«, fragte ich.
    Bruce sah zu uns herüber und fragte: »Angelt ihr hier manchmal?«
    Dibs trat ein paar Schritte zurück, bis ihm einfiel, dass er besser in der Mitte der Mole blieb. »Ja, wenn der alte Phelps uns lässt, angeln wir hier manchmal«, sagte er, »ich sag dir, hier gibt’s eine Menge Fische.«
    »Was fangt ihr denn so?«
    »Massenweise Heringe«, rief Dibs, »wir benutzen sie als Köder. Wir fangen Snapper und Knurrhahn und Barrakudas und Makrelen. Die Barrakudas sind die Widerspenstigsten, mit denen kann man sich richtig anlegen. Ich hab mal einen riesigen gefangen, der war so böse, er hätte mir fast ins Bein gebissen.« Dibs sah mich an: »Weißt du noch, Harry?« Er sprach in derselben Lautstärke zu mir, dabei stand ich viel näher bei ihm als Bruce.
    »Nein«, sagte ich. »Und was hast du jetzt gesagt von wegen Schwächling?«
    »Hast du denn Angelzeug, Bruce?«, rief Dibs.
    »Nein, leider nicht«, sagte Bruce.
    »Schnur bekommt man im Laden«, sagte Dibs, »wir können dir aber auch was leihen. Papa hat genug Angelschnüre, wir können sie so oft benutzen, wie wir wollen, erst recht, wenn wir was Ordentliches mit nach Hause bringen. Was meinst du, Harry, wollen wir mal wieder angeln? Nächsten Samstag vielleicht, mit Bruce? Oder irgendwann zwischendurch, nach der Schule?«
    »Jetzt sag endlich, was –«
    »Pass auf, dass du nicht reinfällst, Bruce!«, rief Dibs. »Die Strömung hier ist sehr gefährlich. Frag Cal. Cal ist in den Ferien reingefallen, er wäre fast ertrunken. Harry hat ihn gerettet, weißt du noch, Harry?«
    Bruce wandte sich Cal zu, Cal wedelte mit den Armen und zeigte Bruce, wie er immer wieder hochgekommen war, um nach Luft schnappen.
    »Jetzt pass mal auf, Kleiner«, sagte ich zu Dibs, »es ist total bescheuert, jemanden einen Schwächling zu nennen, wenn man überhaupt nicht weiß, wovon man redet. Komm mal her, ich will dir was zeigen.«
    Er sah mich aufmerksam an.
    »Fühl mal«, sagte ich und zeigte meinen Bizeps. »Komm schon, fühl mal.«
    Er drückte auf meinem Arm rum.
    »Nicht schlecht, oder?«, sagte ich.
    »Ja, nicht schlecht«, wiederholte er. »Ordentlich Muskeln, Harry, wirklich, ein ziemliches Ding.«
    »Weißt du, wie lange ich gebraucht habe, um das so hinzukriegen?«
    »Nee, sag.«
    »Elf Tage«, sagte ich.
    »Nur elf Tage?«, rief er erstaunt.
    »Genau«, sagte ich, »mehr nicht. Was meinst du, wie das aussieht, wenn ich noch ein paar Tage weitermache! Ich spüre schon überall meine neue Kraft, am ganzen Körper.«
    »Und wie machst du das?«, fragte Dibs. »Isst du mehr Fleisch, oder was?«
    »Nein, ich trainiere einfach.«
    »Und warum?«, fragte Dibs.
    »Nur so«, sagte ich.
    »Du musst doch einen Grund haben.«
    »Also, na ja, vielleicht fange ich irgendwann mal an zu boxen. Buster meint, ich wäre bestimmt ein guter Boxer, er findet, ich kann so gut werden wie sein Kumpel Kid Savage. Aber erst mal muss ich meinen Körper stählen, ich will es mit jedem aufnehmen können, wirklich mit jedem. Deshalb mache ich Liegestützen, und ich laufe. Gehört alles zu meinem Trainingsprogramm.«
    »Harry, das wusste ich ja gar nicht«, sagte Dibs sichtlich beeindruckt.
    »Musst du mal früh aufstehen und aus dem Fenster gucken, dann siehst du, wie ich die Straße rauf und runter rase.«
    »Das ist ja ein Ding.«
    »Ja, da bist du platt, was?«
    »Harry«, sagte er, »also, ich hab das mit dem Schwächling nicht so gemeint, ehrlich nicht.«
    »Schon gut. Aber nimm dich in Acht, vergiss nicht, was ich hier habe.« Ich zeigte noch einmal auf meinen Arm.
    »Ganz bestimmt nicht«, sagte er und sah mich von oben bis unten an. »Was machst du denn noch, um zu trainieren, Harry?«
    »Das ist ein Geheimnis«, sagte ich, »da gibt es noch was, aber das verrate ich nicht.«
    »Ein Geheimnis?«, rief Cal. Bruce und er traten zu uns. »Was für ein Geheimnis?«
    »Sam Phelps hat ein Geheimnis, weil er immer noch Sydney Bridge Upside Down für seine Lore benutzt«, sagte ich.
    »Das ist doch kein Geheimnis«, sagte Cal enttäuscht, »ist mir doch egal, warum er das macht.«
    »Aber Bruce nicht«, sagte ich, »wollen wir jetzt zu Sam Phelps

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