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Symbiose Herbstgewitter

Symbiose Herbstgewitter

Titel: Symbiose Herbstgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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möchte meine Vermutung bestätigt sehen. Fordere exakte Daten über das Schiffsunglück an. Unsere Experten sollen die vermutliche Lage des Wracks berechnen.«
    Hannibal schaltete ab und rief die natürliche Mutantin der GWA, Kiny Edwards, an.
    Sie befand sich seit einigen Stunden in jenem Orbitclipper, mit dem wir angekommen waren. Ihre Position in dem U-Boot war aufgegeben worden.
    Das Mädchen würde Reling schleunigst unterrichten. Wenn wir bei diesem Einsatz selbst federführend gewesen wären, hätten wir jetzt schon entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten können.
    So aber mußten wir das Abendessen abwarten, ein erneutes Verhör vorspiegeln und Huang-Ho Feng informieren.
    Wahrscheinlich würde er ebenfalls sehr schnell handeln, nur mit dem Unterschied, daß er wieder den entsetzlich mühevollen Kompetenzenweg beschreiten mußte.
    Seine Abwehr verfügte weder über eigene U-Kreuzer noch über Unterwasser-Spezialisten. Die mußten vom Marine-Ministerium angefordert werden.
    Selbstverständlich erhielt Huang-Ho Feng alles, was immer er benötigte – aber der Faktor Zeitverlust würde ihn stets behindern.
     
     
8.
     
    Huang-Ho Feng hatte die von uns gewünschten Flugzeugtypen bereitstellen können. Es handelte sich um zwei moderne Großraum-Passagiermaschinen. Sie nahmen pro Einheit fünfhundert Menschen auf und besaßen vor allem mächtige Hubtriebwerke für Start und Landung nach der Art eines Helikopters.
    Das war ein wesentlicher Punkt gewesen, denn ich war nicht geneigt, aus einem schallschnell durch die Luft jagenden Phantom zuspringen.
    Huang-Ho Feng hatte insgesamt vierhundertzweiunddreißig Gefangene zu transportieren. Wirklich wichtig waren darunter einunddreißig Mann, die alle zur Führungsschicht der Calthur-Priester gehört hatten.
    Kao hatte dafür gesorgt, daß diese »Garde« in einer besonderen Abteilung im vorderen Rumpfsektor untergebracht wurde.
    Dort lag die Sektion für Erste-Klasse-Passagiere. Die Sessel waren wesentlich breiter als im hinteren Rumpfteil. Das bot wiederum Vorteile.
    Davanger mußte überzeugt werden, daß wir »Übermenschen« ebenfalls mit dem Risiko spielen und einen enorm hohen Einsatz zu wagen hatten. Wir konnten die Dinge, die wir in der U-Haft der Abwehr bisher nicht besessen hatten, nicht einfach aus den Taschen zaubern.
    In der Beziehung hatte Huang gute Arbeit geleistet. Reling war aber noch nicht zufrieden gewesen. Es war fraglich, ob seine ausgeklügelten und deutlich zur Schau gestellten Absicherungsmaßnahmen den erhofften Erfolg brachten.
    Wir waren nicht zum Großflughafen von Hainan befördert worden, sondern zu einem kleinen, dürftig ausgestatteten »Plätzchen«. Es gehörte direkt zum Hauptquartier der Abwehr.
    Die einzige Piste war knapp dreihundert Meter lang und schon für Sportflugzeuge problematisch. Dafür sah man überall die Landekreise für Hubflügler und strahlgetriebene Senkrechtstarter.
    Das Truppenaufgebot war wieder beachtlich. Die Armee hatte zwei kampfstarke Divisionen aus gemischten Verbänden abgestellt.
    Die GAS-Luftwaffe schien die befohlene Abschirmung als willkommenen Anlaß für Übungsflüge anzusehen, und die Raumwaffe ließ sich auch nicht nötigen, ihre atomgetriebenen Ungeheuer vorzuführen.
    Wir waren in Gruppen zu vierzig Mann angetreten. Niemand trug Handschellen oder Beinfesseln, aber vor und hinter uns drohten die Maschinenwaffen und Raketenwerfer aufgefahrener Panzerverbände.
    Die an den Rändern des Feldes stehenden Flak-Batterien hatten die spitzen Nasen ihrer Luftabwehrraketen himmelwärts gerichtet. Überall kreisten Radarantennen.
    Wir fühlten deutlich das tiefe Unbehagen, das die Calthur-Priester beschlichen hatte. Einige ehemals hochstehende Persönlichkeiten, darunter Josephe Rochalos, waren offensichtlich zutiefst verstört und enttäuscht. Sie unterhielten sich im Flüsterton. Gesten des hilflosen Zorns und der grenzenlosen Enttäuschung waren zu bemerken.
    Wir ahnten, daß sie mit einem Transport zum Großflughafen von Hainan gerechnet hatten. Wahrscheinlich waren dort aufwendige Vorbereitungen zu einer gewaltsamen Befreiung von wenigstens einigen Personen getroffen worden.
    Das war nun vorbei! Huang-Ho Feng hatte entsprechende Pläne gekonnt durchkreuzt.
    Normalerweise hätte auch kein vernünftiger Mensch damit gerechnet, daß auf dem kleinen Internflugplatz der GAS-Abwehr zwei Großraumtransporter niedergehen würden.
    Huang hatte auch alles getan, um Freund und Gegner irrezuführen.
    Er hatte

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