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Symbiose Herbstgewitter

Symbiose Herbstgewitter

Titel: Symbiose Herbstgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hatte, mußte ich nach seiner Logikberechnung endgültig vertrauenswürdig sein.
    Jawohl – er hatte es seinerzeit vernommen!
    »Bei Calthur, ich erinnere mich«, raunte er, innerlich jubelnd. »Toterlay verbat sich unsere öffentlichen Angriffe gegen die GWA-Führung, weil er vorher noch durch Verbindungsleute bestimmte Daten erlangen wollte.«
    Ich antwortete nicht mehr. Dafür meldete sich Hannibal.
    »Okay, Großer, er hat endgültig angebissen. Damit sind wir ausgewiesen. Wenn er bisher noch eine Heimtücke plante, so wird er sie nun unterlassen. Es geht los.«
    Lautsprecherdurchsagen klangen auf. Ich nutzte den Lärm, um Haskin Davanger nochmals anzusprechen.
    »Halten Sie sich immer dicht hinter mir. Wenn Sie mich betrügen wollen, werde ich Sie töten.«
    Er riß Glaubwürdigkeit heischend die Augen auf. Nein – er dachte nicht an einen Betrug, wenigstens jetzt nicht mehr.
    Wir schritten hintereinander auf die vordere Treppe eines Transporters zu. Überall drohten Maschinenwaffen. Die Truppen meinten es ernst. Fehler konnten wir uns nicht erlauben.
    Direkt vor der Treppe wartete TS-19. Neben ihm stand ein zweiter Mann mit Dienstmaske, in dem ich Reg J. Steamers erkannte. Seine steife Haltung war unübersehbar; die durchgeladenen Thermorak-Pistolen allerdings ebenfalls.
    Sie hingen offen in den Diensthalftern der Uniformen.
    Innerhalb des Flugzeugs wurden wir zu unseren Sitzplätzen geführt. Davanger wurde schon wieder blaß, als ihm befohlen wurde, auf der anderen Gangseite, und zwar rechts vor uns Platz zu nehmen.
    Auch das war geplant! Es wäre lästig gewesen, seine Blicke ständig im Nacken zu spüren.
    Die beiden GWA-Schatten postierten sich vor der zum Cockpit führenden Schiebetür. Sie konnten die große Kabine einwandfrei übersehen.
    Weit hinten standen fünf Männer der GAS-Abwehr. Sie trugen marsianische Energie-Schockwaffen, mit denen sie jedes Lebewesen für Stunden lähmen konnten. Die Waffen stammten aus den lunaren Magazinen.
    Wir starteten wie vorgesehen Punkt neun Uhr am 24. August 2011. Ehe die Maschine mit urweltlich tosenden Hubtriebwerken senkrecht abhob und allmählich Fahrt aufnahm, meldete sich Ki ny Edwards. Ich spürte ihren telepathischen Ruf deutlich.
    »Kiny spricht, Sir. Hören Sie mich?«
    »Bestens, Kleines. Kreist ihr über Hainan?«
    »Ja, sogar mit hochoffizieller Genehmigung, oder man hätte uns bestimmt schon zur Landung gezwungen.«
    »Das heißt, daß der Luftraum scharf überwacht wird?«
    »Leider. Ich soll Ihnen von General Reling ausrichten, daß die Himmelsstürmer mit sechsundzwanzig Raumabwehrjägern gestartet sind. Sie übernehmen die Fernsicherung, haben jedoch Befehl, notfalls auch in den tieferen Luftschichten für Ordnung zu sorgen.«
    »Sechsundzwanzig Jäger? Meine Güte.«
    »Unter dem hat man es nicht getan. Die Regierung nimmt die Sache sehr ernst, zumal Sie als angebliche Übermenschen nun auch noch hinzugekommen sind. Dafür habe ich aber auch etwas Positives zu berichten, Sir.«
    »Es gibt gleich Sahne mit Vanilleeis, ja?« fiel Hannibal in das telepathische Gespräch ein.
    Das Mädchen lachte. Ich spürte es als seltsamen Druck im Hinterkopf.
    »Vielleicht später. Nein, es geht um die normale Flugsicherung durch die GAS-Luftwaffe. Die Himmelsstürmer haben mit ihren schweren und schnellen Atomjägern bei den Probeflügen einige Unfälle verursacht. Die normalen Jäger der Luftwaffe gerieten in schwerste Turbulenzen, die zum Absturz von vier Maschinen führten. Infolgedessen haben sich die Himmelsstürmer ausgebeten, daß außer ihnen niemand den Luftraum verunsichert. Das ist auch genehmigt worden.«
    »Also können wir die normale Jägerbegleitung vergessen?«
    »So ist es, Sir. Ihre Maschine nimmt allmählich Fahrt auf. Ich ziehe mich zurück. Es wird Zeit. Viel Glück!«
    Das konnten wir gebrauchen.
    Von da an schaute ich nur noch zur Borduhr. Sie hing über der Tür zum Cockpit.
    Unser Transporter wurde immer schneller und gewann stetig an Höhe. Als wir das Kap Hoi-han überflogen, vernahmen wir einen explosionsartigen Knall.
    Das war der Anlaufstoß des kernchemischen Atomstrahltriebwerks gewesen. Gewaltsam wurden wir in die Sitze gepreßt. Das Flammen der chemisch betriebenen Hilfsturbinen erlosch jäh. Die Automatik hatte auf reinen Vortrieb umgeschaltet.
    Ich sah durch die Sichtluke, wie die linke Tragfläche langsam nach hinten geschwenkt wurde. Aber dann befanden wir uns schon über dem offenen Meer, in fast zehntausend Meter Höhe.

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