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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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hatte meinem Vater oft genug zugesehen. Also musste ich nicht unbedingt studieren. Obwohl sich Cécile für mich gewünscht hätte, Ärztin oder etwas Ähnliches zu werden. Nach meinem 18. Geburtstag war die Verhandlung vor Gericht. Cécile half mir, das Sorgerecht zu erhalten. Sie war traurig, dass ich mich gegen New York entschieden hatte. Aber ich versprach ihr bei der Abreise, mich oft bei ihr zu melden.“
    Es war hart für mich daran zu denken, wie gemein ich damals zu ihr war. Und nun war ich die Jenige, die sich nicht um Fabienne gekümmert hatte, um auf ein Date zu gehen.
    „Wir sind gleich da Youna. Es dauert nur noch 10 Minuten.“
    Außer Lucia kannte diese Geschichte niemand. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich Jemanden erzählen würde, wie unfair ich gegenüber Cécile gewesen war. Doch nun, da ich es erzählt hatte und wusste, dass er mich trotzdem noch mit diesem Funkeln ansah, war ich erleichtert. Ich blickte aus dem Fenster und erkannte unsere Ausfahrt. Er hatte recht, wir würden gleich da sein. Zuerst freute ich mich darüber. Doch dann wurde mir klar, dass ich gleich Fabienne sehen würde. Lucia hatte nicht nochmal angerufen um mir zu sagen, ob sie die OP überlebt hatte oder nicht. Vielleicht waren sie auch noch nicht fertig. Aber all diese unbeantworteten Fragen ließen mich zusammenzucken.
    Wir fuhren weiter. Und weil keiner mehr sprach hatte ich die Gelegenheit, mich ein bisschen umzusehen. Ich sah mir die Straßen an, die wir in einer Geschwindigkeit durchfuhren, dass mir eigentlich hätte schlecht werden müssen. Am Vorbeifliegen sah ich, dass die Bäume sich langsam färbten. „Weißt du Logan, ich liebe den Herbst. Er ist irgendwie düster und geheimnisvoll. Wenn es langsam kälter wird und die Halloween Dekoration rauskommt, fängt es in mir an zu kribbeln. Dieses Jahr hätte das erste Jahr werden sollen, an dem Fabienne an unserem Ritual hätte teilnehmen dürfen. Wir sehen uns dann immer Halloween an und danach verkleiden wir uns und ziehen um die Häuser. Sie war bisher zu klein dafür. Doch nun.“ Ich stoppte. Ich konnte den Satz nicht beenden. Logan nahm meine Hand und streichelte sie intensiver. „Dieses Jahr wird also das erste Jahr, an dem sie teilnehmen wird? Das ist ja super.“
    Ich blickte auf. Seine Zuversicht beeindruckte mich. Ich hatte keine Ahnung, woher er sie nahm. Doch sie beruhigte mich ein bisschen.
    „Wir hatten keine rote Ampel, das ist doch komisch oder?“
    Es war mir sehr wohl aufgefallen, dass wir eine grüne Welle hatten.
    Logan lächelte. „Ich hätte ja nicht gedacht, dass du so gut aufpasst. Tja, meine Kraft hat auch ihre guten Seiten. Nicht nur, dass ich dich zu mir bringen kann, um dich zu küssen.“
    „Das warst du?“ Ich sah erstaunt zu ihm rüber und es schien ihm zu gefallen, dass ich so beeindruckt war.
    „Na klar, ich wusste doch, dass es schnell gehen muss.“
    „Danke dir.“ Ich küsste ihn nochmal schnell und riss die Türe auf als wir am Parkplatz ankamen. Vor lauter Eile hatte ich vergessen mich abzuschnallen und so wurde ich vom Gurt in den Sitz zurückgedrückt.

KAPITEL 19
     
    Wir rannten über den Parkplatz. Es stand groß an der  Türe NOTAUFNAHME. Logan und ich wussten nicht genau, wo sich Fabienne und Lucia befanden. Also versuchte ich Lucia zu erreichen.
    Ich wählte die Nummer, doch beim dritten erfolglosen Versuch knallte ich vor Wut mein Telefon auf den Boden.
    „Soll ich die Nummer wählen, wenn du zu nervös bist?“
    „Nein, das ist es nicht. In diesem blöden Gebäude hat man einfach schlechten Empfang. Ich kann sie nicht erreichen. Was soll ich jetzt machen? Ich habe keine Ahnung, wo sie ist.“
    „Ich bin mir sicher, sie haben sie auf die Intensivstation gebracht, wenn sie schon fertig sind. Also lass uns dort als Erstes suchen.“ Er nahm mich in den Arm und führte mich durch die Gänge. An fast jeder Ecke war ein Pfeil zur Intensivstation, doch es wirkte auf mich, als würden wir im Kreis laufen. Der Schweiß rannte mir übers Gesicht. Der Stress und der Geruch der Desinfektionsmittel ließen mich nicht mehr klar denken. 
    „So bringt das nichts. Lass uns fragen.“ Logan zeigte auf die Rezeption, an der wir meiner Meinung nach schon zum fünften Mal vorbei kamen. Nach dem dritten Versuch, der Schwester zu erklären, was ich von ihr wissen wollte, mischte sich Logan ein.
    Ich hatte nicht wirklich zuhören können. So sehr ich mich auch bemühte. Mir wurde immer wieder klar, dass Fabienne hier irgendwo

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