Symbiose (Schicksal)
überhaupt nicht mehr ähnlich sah und der Stolz durchflutete mich.
Logan stand an meiner Seite und nahm meine Hand. Vorsichtig streichelte er mit seinen Daumen meinen Handrücken. Er sagte mir, dass wir das gemeinsam hinbekommen würden. Die Vertrautheit die zwischen uns war ging auch nicht an Lucia vorbei.
„Hey Logan, kann ich kurz mit dir reden?“ Seth stand genau hinter ihm.
„Wo zum Teufel warst du Seth? Ich habe dir gesagt, du sollst bei ihr bleiben!“
Ich ließ seine Hand los und griff nach Lucias.
„Sorry, ich musste schnell aufs Klo. Meine Güte, sie ist kein kleines Kind mehr.“ Er riss die Arme nach oben und verdrehte die Augen.
„Wenn ich dir was sage, dann machst du das auch. Verdammt nochmal.“
Nun mischte sich Lucia ein. Sie schien so dankbar, dass er überhaupt gekommen war, dass sie nicht seelenruhig daneben stehen konnte. „Es ist schon gut Logan, er war wirklich die ganze Zeit bei mir.“
„Ach lass gut sein Lucia, Logan kapiert es jetzt eh nicht. Komm mit, ich muss mit dir reden“ sagte Seth zu Logan ohne ihn dabei anzusehen.
Die beiden gingen und man konnte sie noch eine Weile diskutieren hören. Nun standen Lucia und ich für eine Augenblick nur da. Bis eine Schwester vorbei kam und den uns zwei Stühle gab.
„Normalerweise darf man sich hier nicht hinsetzen, aber für euch zwei Mäuse mache ich mal eine Ausnahme.“ Sie zwinkerte Lucia verschwörerisch zu.
Vielleicht hatte sie eine kleine Ahnung davon, dass ich auf keinen Fall hier weggegangen wäre. Wahrscheinlicher war es aber Lucias Zustand, der auch ihr nicht entgangen war. Als sie sich hinsetzte nickte ihr die Schwester aufmunternd zu und ließ uns wieder alleine.
Lucia erzählte mir dann, wie freundlich sie zu ihr gewesen war.
Für eine gefühlte Ewigkeit saßen wir nur so da. Keiner von uns war nach Reden zumute. Wir starrten Fabienne an und bei dem Gedanken, dass sie gerade um ihr Leben kämpfte und ich nur da saß kamen mir erneut die Tränen.
Lucia wollte mich aufmunter n und fragte nach meinem Date. Doch es fühlte sich nicht richtig an, über so etwas Schönes zu sprechen, während Fabienne schwer verletzt da lag. Ich wusste nicht, ob sie Schmerzen hatte. Der Arzt hatte darüber nichts gesagt, doch so wie sie da lag musste sie Qualen leiden. Ich erzählte ihr nur das Gröbste und war froh, dass Lucia verstanden hatte. So wie der Doktor zu mir gesagt hatte, betete ich. Leider hatte ich keine Ahnung, wie man das eigentlich richtig macht. Also sagte ich immer wieder nur, „ mach sie gesund Gott. Bitte mach, dass sie aufwachen wird.“ Logan kam noch einmal kurz vorbei. Doch anstatt bei mir zu bleiben wie ich es gehofft hatte, verabschiedete er sich mit einem Kuss, der so intensiv war, dass Lucia beschämt weg sehen musste. Nachdem sich Logan von mir gelöst hatte sah ich zu Lucia. Sie blickte zur Türe, in der Seth stand und ihr mit einem Winken zeigte, dass er nun gehen würde. Er sah gestresst aus und ich fragte mich, ob es daran lag, dass er hier mit Lucia hatte warten müssen.
„Ihr beide habt euch gut verstanden?“
Lucia sah zu mir. Sie nickte nur und drehte sich wieder zur Tür, doch Seth war bereits weg.
„Erzähl mal, was habt ihr beide so geredet?“
„Nur über den Unfall eigentlich.“ Dabei sahen Lucia wieder auf den Boden und ich sofort wieder zu Fabienne. Die Stimmung war ab dem Zeitpunkt kühl und wir unterhielten uns nicht weiter.
Es waren mittlerweile Stunden vergangen und die Ärzte konnten nicht mehr als vorher sagen. Es machte mich ganz wahnsinnig nichts zu wissen und nichts tun zu können. Die Ärzte hatten mir geraten, dass ich mit Lucia heim fahren sollte. Im Moment würde sich an Fabiennes Zustand nichts ändern und wir bräuchten unsere Kräfte noch. Dachten diese Idioten wirklich, ich würde sie hier alleine lassen? Ich würde hier nicht weggehen, selbst wenn das Haus brennen würde. Lucia hatte offenbar die gleiche Haltung und machte keine Anstalten zu gehen. Nach einer weiteren Stunde, in der wir beiden nicht miteinander sprachen, hatte ich das Schweigen satt.
Ich wollte mich ablenken und so begann ich , übers College zu sprechen. Logan hatte mich dazu gebracht wieder darüber nachzudenken. Es war eigentlich schon seit langem kein Thema mehr zwischen uns beiden. Aber Lucia tat mir so leid. Sie sah aus wie ein Häufchen Elend. Das schlechte Gewissen brachte sie fast um und ich wollte sie ablenken. Denn egal was passiert war, ich wollte nicht, dass sie so leidet. Es war
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