Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
Vom Netzwerk:
ziemlich starkes Gebräu ist.« Er leerte sein Glas mit einem einzigen Zug. Anschließend griff er nach Louisas Gläschen. »Ich denke, das solltest du besser nicht mehr austrinken.«
    Doch noch ehe er ihr das Glas wegnehmen konnte, wagte Louisa auch schon einen zweiten Schluck, und in ihrem Inneren breitete sich eine angenehme Wärme aus, die ihr eine gewisse Kühnheit verlieh und ihre Leidenschaft wachkitzelte. Ganz leise ertönte in ihrem Hinterkopf noch eine warnende Stimme: Vorsicht! Er hat mir nur deshalb von dem Schwarzgebrannten zu kosten gegeben, um mich anschließend leichter verführen zu können! Doch Louisa war der Macht des Whiskys bereits verfallen und leckte sich begierig über die Lippen, während sie sich an James’ sinnlich-laszive Küsse erinnerte. Und so hob sie nur einen knappen Wimpernschlag später nochmals das Glas und trank auch noch den letzten Rest. Dabei frohlockte sie im Stillen: So schnell lasse ich mich nicht rumkriegen. Da braucht es schon noch ein bisschen mehr als bloß ein Gläschen Poteen.
    »Ich hab’s geschafft!«, triumphierte sie und warf Abercorn einen herausfordernden Blick zu. »Und überhaupt: So stark fand ich Euren Poteen nun auch wieder nicht.« Schwungvoll erhob sie sich von ihrem Platz. Doch mit einem Mal wurde ihr ganz schwindelig. Zögernd wagte sie einen Schritt vorwärts - und stolperte prompt.
    Sofort kam James herbeigestürzt, um sie aufzufangen, doch statt Louisa nun an sich zu reißen - wie sie nämlich bereits erwartet hatte -, reichte er ihr einfach nur seinen Arm und lachte: »Ich denke, du solltest dich jetzt besser hinlegen.«
    »Ja, da hast du wohl recht.« Sehnsüchtig schielte Louisa bereits zu dem riesigen Bett im Hauptschlafzimmer hinüber.
    Doch James tat so, als ob er nichts davon bemerkte, nahm sie an der Hand und führte sie durch die Verbindungstür in ihr eigenes Schlafzimmer. Schließlich, als er sie auf ihrem Bett absetzte, erklärte er noch einmal betont ernst und ohne sich seine Belustigung an merken zu lassen: »Lu, ich möchte, dass du weißt, dass ich unsere Abmachung niemals verletzen würde.«
    Ganz allein in ihrem kleinen Boudoir schälte Louisa sich nun aus ihrem Kleid und schlüpfte unter die flauschige Decke. Derweil schienen die Gedanken in ihrem Kopf noch immer wie wild durcheinanderzupurzeln, und sie schämte sich, dass sie James gegenüber so misstrauisch gewesen war. Wahrscheinlich, so dachte sie in diesem Augenblick, hat Abercorn tatsächlich keinerlei Hintergedanken gehabt.
    Wenige Atemzüge später war sie auch schon eingeschlafen und verlor sich in ihren Träumen: Sie und James hatten es sich gemeinsam in dem riesigen Ehebett gemütlich gemacht. Eine volle Stunde lang hatte er sie hingebungsvoll geküsst, beginnend an ihren Schläfen und ihren Augenlidern, bis er schließlich an ihrem zart geschwungenen Hals angelangt war. Er überschüttete sie geradezu mit Liebkosungen, und Louisa fühlte sich unglaublich schön und begehrenswert. Verliebt hatte sie ihm ihre Arme um den Hals geschlungen und genoss den dezenten doch sehr männlichen Duft, der von ihm ausströmte. Schließlich, als seine Lippen zart über ihr Ohrläppchen streiften, erschauerte sie regelrecht vor lauter Wonne. »Ich liebe dich, Lu.« Leise hallten seine zärtlichen Worte an ihr Ohr - und sie erwachte.
    Noch immer halb in ihrem Traum verhaftet, hob sie die Hand und wollte James zärtlich über die Wange streicheln, als sie plötzlich feststellte, dass sie ja ganz allein in ihrem Bett lag. Traurig tastete sie über das verwaiste Kissen neben sich, dann seufzte sie einmal, drehte sich auf die Seite und schlief weiter.
    »Lu! Du bist ja immer noch nicht aufgestanden.« Wie schon am Vortag riss James ihr abermals schonungslos die Bettdecke weg.
    »Du Ausgeburt des Teufels! Das hätte ich mir ja denken können.« Abrupt setzte Louisa sich in den Kissen auf und sah, dass James ihr ein kleines Frühstückstablett mit allerlei Köstlichkeiten mitgebracht hatte.
    »Ich und eine >Ausgeburt des Teufels    »Um mich zu retten? Wovor? Und überhaupt meinst du doch wohl hoffentlich nicht, dass ich noch an Ritter glaube?«
    »Doch, in gewisser Weise schon, denn in Kürze wird hier ein wahres Tohuwabohu ausbrechen, vor dem ich dich gerne bewahren will. Heute kommen nämlich einige

Weitere Kostenlose Bücher