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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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immer du unter deinem
    Kleid anziehst: Achte bitte darauf, dass es zum Schwimmen geeignet ist.«
    Louisa war schon ganz aufgeregt, als sie an den bevorstehenden Ausflug dachte, und erhob sich eilends aus ihrem Bett, um in ihrer Kommode herumzuwühlen und geeignete Unterwäsche zum Schwimmen auszusuchen. James wird Augen machen!, dachte sie verschmitzt.
    Weil es ausgesprochen warm war an diesem Tage, wählte Lu zum Überziehen ein schlichtes cremefarbenes Leinenkleid; mehr brauchte sie nicht für den Ritt hinab zum See. Und auch James ließ den elegant geschnittenen Überrock, mit dem er sich sonst vor seinen Angestellten und Pächtern präsentierte, weg und trug lediglich sein weißes Seidenhemd und ein Paar Reithosen.
    Leuchtend blau spiegelte sich der wolkenlose Sommerhimmel in der Seenplatte und ließ sie wie eine zarte Kette glitzern, als Louisa plötzlich auf eine Stelle etwas weiter hinten im Ufergestrüpp deutete und rief: »Sieh mal, da ist ja ein Otter!«
    »Und was für ein kräftiger Bursche! Wenn du genau hinsiehst, wirst du bestimmt irgendwo auch seine Gefährtin entdecken. Während der Sommermonate bilden sie feste Paare und sind unzertrennlich.«
    »Stimmt, da hinten ist sie. Leider weiß ich so gar nichts über Otter ...«
    »Nun, die Weibchen nennt man bei uns queens, also Königinnen. Und wie ich das sehe, haben wir es bei der hier sogar mit einer ziemlich rundlichen Dame zu tun. Schon bald wird ihr Junges zur Welt kommen.«
    »Nur eins?«
    »Ja, meistens gebären sie nur ein Jungtier. Manchmal auch zwei. Aber mehr nicht. In jedem Fall sind diese Tiere sehr verspielt und hochintelligent. Sieh dir mal die flachen Steine am Uferrand an. Wenn du dir ein bisschen Zeit nimmst, um die Otter zu beobachten, dann wirst du sehen, wie sie erst nach Krustentieren tauchen und sie dann oben auf den flachen Steinen an der Uferböschung ablegen, um die Schalen mit einem kleineren Stein zu knacken.«
    »Ich beobachte sehr gerne Wildtiere. Die meisten von ihnen sind so gewitzt.«
    »Und siehst du den Raben dort oben im Geäst?« James deutete auf eine riesige alte Weide, die ganz dicht am Ufer stand. »Der ist sogar noch cleverer, denn er weiß sich das Geschick der Otter zunutze zu machen. Wenn ein Rabe etwas findet, das eine extrem harte Schale hat, wie zum Beispiel eine Nuss, dann lässt er es einfach dort unten auf dem flachen Uferstein liegen und wartet, bis ein Otter heranschwimmt und den Fund für ihn öffnet.«
    Gespannt lauschte Louisa James’ Erläuterungen. »Ich glaube sogar, das da oben ist ein weiblicher Rabe.«
    »Ja, vielleicht. Die weiblichen Raben sind meist sogar noch klüger als ihre männlichen Artgenossen. Vor allem aber sind sie selbstbewusster und kennen immer irgendwelche Tricks und Kniffe, wie sie sich und ihre Jungen sogar in harten Zeiten durchbringen.« Im Stillen wünschte James sich, dass auch Louisa ein wenig mehr Selbstvertrauen entwickeln würde. Denn obgleich sie sich zumeist alle Mühe gab, ihre Verletzlichkeit zu verbergen, so hatte er doch schon längst erkannt, dass sie eigentlich sehr sensibel war. Darum wollte James ihr auch gerne das Schwimmen beibringen. Das, so hoffte er, würde ihr Selbstbewusstsein in jedem Fall schon einmal stärken.
    Gemächlich ritten sie weiter, bis sie an einem alten Bootshaus angelangten. »Hier brauchen wir die Pferde nicht anzubinden, Lu. Lassen wir ihnen einfach das Vergnügen, ein wenig am Seeufer entlangzuwandern und von dem saftigem Gras hier zu kosten.« Rasch nahm er den Tieren die Sättel ab und platzierte diese unter einem schattigen Baum. Anschließend öffnete er die Tür des Bootshauses und ging hinein. Im Inneren lagerten zwei Boote: Das eine war ein Rennboot, mit dem er regelmäßig für seine Ruderwettkämpfe trainiert hatte; das andere war ein ganz reguläres Ruderboot komplett mit zwei bequemen Sitzbänken aus karmesinrotem Leder. James kletterte als Erster hinein, um das Boot zu stabilisieren. Anschließend reichte er Louisa die Hand.
    Ohne zu zögern legte Louisa ihre Hand in die seine und stieg zu ihm ins Boot. Neugierig ließ sie sich auf einer der Bänke nieder und beobachtete genau, was James nun tat. Zuerst hakte er die Griffe der Ruderblätter an den dafür vorgesehenen Ösen ein, dann nahm er Lu gegenüber auf einer der Bänke Platz und stemmte die Füße jeweils rechts und links gegen die Planken. Und dann begann die Bootsfahrt.
    Leicht wie eine Feder glitt das Boot aus dem überdachten Anleger heraus und verfolgte dabei

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