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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Wimpern ganz ruhig auf seinen Wangen lagen, nahm sie all ihren Mut zusammen und ließ ihren Blick einmal langsam über seinen nackten Oberkörper wandern. Straff spannte sich James’ sonnengebräunte Haut über seine breiten Schultern, den kräftigen Brustkorb und die markanten Muskeln seines Bauches, und abermals kam ihr ihr Traum ins Gedächtnis. Louisa hatte noch genau in Erinnerung, was für ein Gefühl es gewesen war, als er sie mit seinen starken Armen umfangen und an sein Herz gedrückt hatte. Eine seltsame Macht, die so stark war, dass sie sich ihr kaum widersetzen konnte, schien sie zu ihm hinüberzuziehen, und verstohlen rückte Louisa ein Stückchen näher. Fast schon glaubte sie, den Geruch seiner sonnengewärmten Haut wahrzunehmen, und betrachtete neugierig seinen leichten Bartschatten. Dann streckte sie die Hand aus, um vorsichtig die dunklen Locken zu berühren, die seine Brust bedeckten - bis ihre Hand mitten in der Luft innehielt.
    Mit einem Mal erinnerte sie sich daran, was er einst in der Bibliothek von Woburn Abbey zu ihr gesagt hatte: »Ich habe Euch an Eurem Parfüm erkannt. Es hat Euch verraten.« Louisa war also gewarnt und wusste, dass James es auch diesmal gewiss bemerken würde, wenn sie sich ihm näherte. Vorsicht, Lu!, ermahnte sie sich im Stillen. Spiel nicht mit dem Feuer. Leise und ganz behutsam rückte sie wieder ein Stückchen von ihm fort. Dann erhob sie sich und wanderte zum Seeufer hinunter, um einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen sich und James zu bringen.
    Knappe zehn Minuten später erhob auch James sich. Und natürlich hatte er sehr wohl wahrgenommen, wie Louisa sich ihm leise genähert hatte und ihn am liebsten sogar berührt hätte - James
    hätte laut jubeln mögen vor lauter Freude, doch natürlich behielt er sein Wissen für sich. »Und?«, rief er ihr zu. »Bist du bereit, eine Runde durch den See zu schwimmen?«
    Louisa erstarrte. Wenn sie jetzt Nein sagte, dann wusste er ja sofort, dass sie doch nicht so mutig war, wie sie immer tat. Schlimmer sogar noch: Nicht nur er würde über sie spotten, auch sie selbst würde sich für einen Feigling halten. »Aber natürlich!«, erwiderte sie todesmutig.
    Rasch packte James die Überreste ihres Mittagessens zurück in die linke Satteltasche und zog aus der rechten zwei flauschige Handtücher hervor. Dann schlenderte er zu Louisa zum Seeufer hinunter und zog seine Reithose aus, um seine junge Ehefrau dann lachend anzublicken: »So, und jetzt bist du dran.«
    Erstaunt musterte Lu einen kurzen Moment lang seine leinene Unterhose. Dann aber legte auch sie ihr Kleid ab, ließ es achtlos ins Gras fallen und wartete auf James’ Reaktion. Und er enttäuschte sie nicht, sondern taumelte wie schon einmal scheinbar entsetzt vor ihr zurück und rollte theatralisch mit den Augen. Denn statt in Unterröcken, wie er es eigentlich erwartet hatte, präsentierte Louisa sich ihm nun in einer weißen Pumphose und einem schmalen Oberteil; beide waren über und über mit karmesinroten Seidenrüschen besetzt.
    »Hätte ich schon während unserer kleinen Ruderpartie gewusst, dass du unter deinem braven Sommerkleid solch verwegene Unterwäsche trägst, dann hätte ich unser Boot bestimmt zum Kentern gebracht.«
    Louisa lachte. »Ach, Abercorn, jetzt tu doch nicht so schockiert. Du wusstest doch, welche Sorte von Unterwäsche ich trage. Wie hattest du es doch gleich formuliert? Du meintest, wer meine Unterwäsche sähe, solle wohl einen Schock erleiden.«
    »In jedem Fall hast du einen ziemlich ausgefallenen Geschmack, liebe Louisa. Also, bist du bereit fürs Wasserballett?«
    Louisa kicherte, ergriff dann aber vertrauensvoll seine Hand und | watete mit ihm etwa bis zur Taille in den See hinein. »Himmel Herrgott! Ist das kalt!«
    »Ja, zuerst muss man sich ein wenig überwinden, aber dann gewöhnt man sich sehr schnell daran. Ich denke, ehe ich dir beibringe, wie man schwimmt, sollte ich dir zeigen, wie man sich einfach im Wasser treiben lässt. Atme einmal tief ein, damit deine Lungen mit Luft gefüllt sind, und dann lass dich langsam zurückfallen. Ich werde die ganze Zeit meine Arme unter dich halten, damit du nicht untergehst.«
    Louisa tat, wie James sie angewiesen hatte, schlug dann zwar noch ein paarmal wild um sich, als sie plötzlich Angst bekam, beruhigte sich jedoch schnell wieder. Derweil achtete James streng darauf, dass sie kein Wasser in Mund oder Nase bekam, geschweige denn, dass sie unterginge. Schließlich hatte Louisa so viel

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