Symphonie der Herzen
Vertrauen gefasst, dass sie den Kopf zurücklegte und sich ganz entspannt einfach treiben ließ - bis sie mit einem Mal laut lachte: »Ich hab’s geschafft!«
»Ja, das hast du. Respekt, Verehrteste.«
»Los, ich will es gleich noch einmal probieren. Bleib du bitte hier stehen und pass einfach nur auf, dass ich nicht untergehe.«
Abermals ließ Louisa sich auf dem Wasser treiben, und James applaudierte begeistert. »Dann bist du jetzt wohl so weit, dass wir mit unserer ersten Schwimmstunde beginnen können. Ich schlage vor, dass wir mit dem Brustschwimmen anfangen.« Unterdessen musste James sich arg beherrschen, um nicht ständig auf ihre weiße Unterhose zu starren, die im Wasser natürlich fast durchsichtig geworden war; Louisa war sich ihrer Nacktheit offenbar gar nicht bewusst.
Sanft legte er eine Hand unter ihr Kinn. »So, und jetzt tu so, als würdest du bereits schwimmen, während dein linker Fuß fest auf dem Boden bleibt. Probier das mal eine Weile. Und wenn du dich bereit dazu fühlst, hebst du auch das linke Bein einfach an und beginnst zu strampeln.«
Immer wieder und wieder versuchte Louisa auf diese Weise ihre ersten Schwimmzüge, aber jedes Mal, wenn sie meinte, genügend Mut gesammelt zu haben, um ihr Bein anzuheben, sank ihr Körper wieder nach unten. Lu hatte panische Angst, dass das Wasser ihr in Mund oder Nase dringen könnte, doch James behielt die ganze Zeit über die Hand unter ihrem Kinn und passte auf sie auf.
»Verdammt noch mal! Ob ich es wohl jemals schaffen werde?«
»Aber natürlich. Glaub mir, es wird nicht mehr lange dauern, bis du einmal quer durch den gesamten See schwimmst. Und ehe der Sommer zu Ende geht, werden wir sogar Seite an Seite mit den Ottern durchs Wasser planschen.«
»Mit den Ottern? Ja, ist denn das möglich?« Vorsichtig versuchte Louisa noch einmal, ihr Bein vom Boden zu heben, war aber auf der anderen Seite auch schon so versunken in die Vorstellung, gemeinsam mit den Ottern zu schwimmen, dass sie diesmal quasi einfach vergaß, unterzugehen.
»Aber sicher doch. Und wie ich schon sagte: Das geht schneller, als du denkst. Du bist soeben nämlich bereits einen guten halben Meter geschwommen.«
Louisa war so überrascht über die Erkenntnis, dass sie offenbar bereits schwimmen konnte, dass sie sich plötzlich entsetzt an ihn klammerte und sie beinahe beide untergegangen wären. Schließlich aber lachte sie aus vollem Halse, so begeistert war sie über ihre Fortschritte. »Ich will es gleich noch einmal versuchen. Aber diesmal hilfst du mir nicht. Achte bloß darauf, dass ich nicht ertrinke.«
Louisa ging ungefähr anderthalb Meter zurück, tat einen tiefen Atemzug und schwamm dann geradewegs in James’ Arme. Grinsend fing er sie auf, und beide glucksten vergnügt. »Ich lerne ziemlich schnell, nicht wahr?«
»Ja, und du bist sehr mutig«, bestätigte er und hoffte, damit ihr Selbstvertrauen zu stärken.
»Dann bin ich also mutig und schnell von Begriff!«
»Eine tödliche Kombination«, stimmte James ihr zu, während er gebieterisch die Hände auf ihren Po legte und sie noch ein wenig näher an sich zog. »Und jetzt ist es an der Zeit, ein wenig herumzuplanschen.«
Louisa aber spritzte ihm energisch eine Handvoll Wasser ins Gesicht und hörte damit so lange nicht auf, bis er seine Hände endlich wieder von ihr nahm. Lachend schwamm sie vor ihm davon. Dabei gelangte zwar etwas Wasser in ihren Mund und ihre Nase, doch ihre Angst war verschwunden, denn Louisa hatte mittlerweile begriffen, dass es kein Drama war, wenn man einmal kurzzeitig mit dem Kopf unter die Wasseroberfläche gelangte.
Ausgelassen planschten sie noch eine gute Stunde lang zusammen im See herum, bis die Mittagshitze allmählich nachließ und es merklich kühler wurde. Louisa war vom Kopf bis zu den Zehen mit einer feinen Gänsehaut überzogen, als sie aus dem Wasser stieg, und murmelte mit leise klappernden Zähnen: »Ich friere so schrecklich.«
Galant nahm James eines der beiden dicken Frotteehandtücher auf und begann sogleich, sie abzutrocknen. Dabei rieb er ihr fest über Arme und Beine und über den Rücken. »Und jetzt ziehst du die nassen Sachen aus und schlüpfst in dein Kleid.« Dabei hob er, ganz Kavalier, das Handtuch und wandte den Blick ab, um Lu zumindest ein Minimum an Privatsphäre zu gönnen. Als sie sich fertig umgezogen hatte, schlüpfte schließlich auch er in seine Reithose und rollte Lus nasse Unterwäsche in dem feuchten Handtuch ein.
Als er aber sah, dass
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