Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
Vom Netzwerk:
Verstohlen schaute sie zu ihren Brüdern und deren Freunden hinüber, die sich ihre Teller so hoch vollgetürmt hatten, als nähmen sie an einem Wettessen teil. Erstaunt runzelte sie die Stirn, und zwar besonders, als sie sah, dass Edward bereits zum Frühstück Champagner trank! Eigentlich hatte sie ja gedacht, dass sie gerade ihn wohl niemals würde schlagen können - nun jedoch sah die Sache schon wieder etwas anders aus.
    Als alle fertig waren, marschierte man gemeinsam zu den Ställen hinüber. Die Stimmung war ausgelassen, und besonders die jungen Männer schubsten einander und prahlten, wer wohl gewinnen würde, während Lu nur bescheiden lächelte und schwieg. Schließlich, im Stall angekommen, steuerte James Hamilton schnurstracks auf die kleine Araberstute zu und schnappte sich ihren Sattel - habe ich also richtig geraten, dachte Louisa.
    Teddy Fox und George Grey sattelten unterdessen ihre beiden Wallache und führten sie anschließend aus dem Stall.
    Einen Moment später kamen auch schon Cosmo und Henry hereingestürmt und machten sich daran, ihre Ponys aufzuzäumen. Edward jedoch stellte sich ihnen mit mürrischer Miene in den Weg und fragte: »Wer zum Teufel hat euch erlaubt, an dem Rennen teilzunehmen?«
    Sofort drehten die beiden sich zu Louisa um und schauten sie Hilfe suchend an.
    »Die beiden brauchen nicht um Erlaubnis zu bitten«, entgegnete diese keck. »Sie haben ihre eigenen Pferde ... sie haben das Geld ... und ihr Name ist Russell. Sämtliche Voraussetzungen für die Teilnahme am Rennen sind also erfüllt. Oder hast du etwa Angst vor der Konkurrenz, Edward?«
    Der aber zuckte nur lässig mit den Achseln und erwiderte im Hinausgehen: »Von mir aus. Ich habe nichts dagegen, noch ein paar Guineas mehr zu gewinnen.«
    Louisa zwinkerte Cosmo und Henry einmal verschwörerisch zu, während sie ihrem älteren Bruder nachrief: »Dazu musst du sie aber erst einmal schlagen. Und du musst, wenn du als Sieger tatsächlich die gesamten Preisgelder einkassieren willst, noch eine Extra-Guinea in den Topf legen. Ach ja, und schummeln kannst du auch nicht! Denn Toby verwaltet diesmal die Wetteinsätze.«
    Als alle Pferde gesattelt waren, traf man sich im Innenhof, um sämtliche Tiere einmal in Augenschein zu nehmen und um seine Wetten zu platzieren. Georgy, die allein nach der Größe der Pferde ging, teilte ihren gesamten Einsatz auf zwei Teilnehmer auf: Sie wettete, dass Teddy als Erster durchs Ziel gehen würde und dass George Grey in jedem Fall schneller wäre als James Hamilton.
    Cosmo und Henry hingegen wetteten, dass sie schneller wären als ihre Schwestern; und sie stimmten mit Georgy überein, dass Teddy in jedem Fall der Schnellste wäre, gemessen an seinem riesigen Pferd.
    Die drei älteren Russell-Brüder ließen es sich nicht nehmen, mit jedem der Teilnehmer ihre ganz persönliche Wette abzuschließen und am Ende auch noch eine Extra-Guinea in den Topf zu werfen, wobei jeder der drei im Brustton der Überzeugung behauptete, dass er sicherlich als Erster durchs Ziel gehen würde.
    Und zumindest auf George Grey machte ihr selbstsicheres Auftreten auch in der Tat Eindruck, denn seine Wette lautete lediglich darauf, dass er schneller sei als die Mädchen, dass ansonsten jedoch Edward Russell der Erste sein würde.
    Aufmerksam, wenngleich auch nur ganz heimlich, musterte Louisa den jungen Abercorn. Vielleicht geschah es aus Galanterie, vielleicht auch bloß aus Hochmut, dass er keine Wetten gegen die Mädchen oder die jüngeren der Russell-Brüder abschloss. Stattdessen behauptete er schlicht, dass er gewinnen würde.
    »Und jetzt bist du dran, Lu!«, rief Edward. »Und bitte beeile dich.« Er konnte es kaum noch abwarten, bis das Rennen endlich losgehen würde. Was Lu dann hingegen verkündete, damit hatte er wahrlich nicht gerechnet.
    Zu jedermanns Überraschung stellte Louisa die kühne Behauptung auf, dass nur einer schneller wäre als sie, nämlich James Hamilton. Ansonsten würde sie alle schlagen. »Zuerst hatte ich ja noch gedacht, dass Edward vielleicht gewinnen könnte«, erklärte sie mit einem boshaften kleinen Grinsen. »Aber dann habe ich meine Meinung wieder geändert - habt Ihr das notiert, Toby? Ich glaube nämlich, dass Edward es gar nicht bis ins Ziel schafft, sondern schon vorher ausscheidet!«
    Edward lachte so laut und spöttisch, dass Lu sich bereits besorgt fragte, ob er nicht womöglich ein bisschen zu viel getrunken hatte. Doch ihre Sorge war vorerst umsonst, und so schwangen

Weitere Kostenlose Bücher