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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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zu ihrer Schwester hinüber: »Auf jeden Fall werden wir schon einmal bei der Beerdigung von König George dabei sein. Das ist ja für den Anfang auch nicht schlecht. Zumal wir dann dort bestimmt auch Teddy Fox Wiedersehen.«
    »Teddy? Ich dachte, du hättest es auf diesen James Hamilton abgesehen?« Louisa gab sich alle Mühe, möglichst unbeteiligt zu wirken.
    Georgy aber reckte nur hochmütig das Kinn und schmetterte die Stichelei ihrer Schwester nonchalant ab: »Hamilton? Was interessiert mich dieser Hamilton! Der war doch nur so lange interessant, bis ich meine Diamanten wiederbekommen habe.«
    Louisas Herz setzte einen winzigen Moment lang aus, dann aber jubelte sie im Stillen: Siehst du wohl, Abercorn? So schnell wird man abserviert! Zur Hölle mit dir!
    Zur Hölle mit Euch, Aberdeen!, fluchte in diesem Moment auch James Hamilton. Dieses Anwesen gehört ganz allein mir. Ich habe es von meinem Großvater geerbt und nicht Ihr. Es ist meins!
    Langsam ritt James in den Innenhof von Bentley Priory in Stanmore nahe London ein und begutachtete missmutig, was sein Stiefvater in der Zwischenzeit aus seinem Hab und Gut gemacht hatte. Der nämlich schien die Tatsache, dass er nur zu Gast auf diesem Anwesen war, einfach zu ignorieren, und führte sich auf, als wäre er der Hausherr, wenn er seine Tory-Freunde in Bentley Priory willkommen hieß. Aber warum ärgere ich mich eigentlich?, überlegte James. Denn so lange er hier wohnt, profitiert ja auch Mutter davon. Auf diese Weise hat sie wenigstens ein repräsentatives Heim.
    »James! Wie schön, dich wiederzusehen.« Liebevoll tätschelte der achtzehnjährige Claud dem Pferd den Hals und blickte bewundernd zu seinem älteren Bruder auf. »Hat dir dein Besuch in Woburn Abbey gefallen?«, fragte er, während er das Pferd in den Stall führte.
    »Ja, das kann man wohl sagen. Zumal ich auch mit dem Herzog von Bedford und seinem Sohn, Lord John, sehr gut ausgekommen bin. Ich würde sogar fast schon behaupten, dass wir Freunde sind.« Etwas ermattet ließ James sich aus dem Sattel gleiten, während sein jüngerer Bruder sich der Araberstute annahm. »Wie geht es denn eigentlich Mutter?«, hakte er nach. Als er sie beim vergangenen Weihnachtsfest das letzte Mal gesehen hatte, war sie noch immer sehr geschwächt gewesen von der Geburt ihres jüngsten Kindes
    Ende November. Alles in allem war es sogar bereits der vierte Junge, den sie Aberdeen geschenkt hatte.
    »Ich sage es ja nur ungern, James. Aber sie sieht noch immer etwas mitgenommen aus. Andererseits freut sie sich über meinen Besuch - was wohl in erster Linie daran liegt, dass ich ihr unsere widerwärtigen Stiefschwestern vom Halse halte.«
    »Bei Gott«, zischte James zwischen zusammengebissenen Zähnen, »so lange ich hier bin, werden die beiden Mutter ganz gewiss nicht drangsalieren. Dafür werde ich schon sorgen.« Doch auch ihn belasteten die ständigen Rivalitäten zwischen den Geschwistern. Als Erstes waren da seine beiden Stiefschwestern aus Aberdeens erster Ehe zu nennen; als Zweites Harriets Söhne James und Claud, ebenfalls aus deren erster Ehe. Und als Drittes folgten noch insgesamt vier Söhne, die das Paar zusammen in seiner zweiten Ehe bekommen hatte und die dem Familienfrieden leider auch nicht sonderlich zuträglich waren. Ein wenig neidisch dachte James an die Russells und deren bunt gemischte Familie. Dort kamen sowohl die Eltern als auch die Geschwister alle blendend miteinander aus.
    Seite an Seite betraten James und sein Bruder Bentley Priory und wurden sofort von dem freudigen Lächeln ihrer Mutter begrüßt. »James, was für eine wundervolle Überraschung!«, rief sie, und gerührt zog Abercorn sie in eine herzliche Umarmung.
    »Wie geht es dir?«, fragte er leise und versuchte, die Angst, die er bei ihrem Anblick empfand, zu überspielen. Denn Clauds Bemerkung, sie sähe »ein wenig mitgenommen« aus, war in seinen Augen die Untertreibung des Jahrhunderts.
    »Ich fühle mich von Tag zu Tag besser«, erklärte seine Mutter. »Vor allem freue ich mich so sehr, euch beide endlich wieder ein Weilchen bei mir zu haben. Nach dem Abendessen musst du mir unbedingt alles über deinen Besuch in Woburn Abbey erzählen.«
    Traurig schaute James seine Mutter an, während er sie im Stillen unwillkürlich mit Georgina Russell verglich. Die Herzogin von Bedford wirkte um so vieles lebendiger und gesünder als Harriet. Sie ist so lustig und so lebensfroh, dachte James. Aber das ist ja auch kein Wunder, wenn man

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