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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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flagranti unten am See erwischt hatte! Oh, wie ich diesen irischen Teufel doch gehasst habe. Damals, vor langer Zeit...
    In der Tat war der Anblick ihrer splitterfasernackten Schwester gemeinsam mit dem ebenfalls nur halb bekleideten Abercorn damals ein echter Schock für Louisa gewesen. Danach sollte es dann noch ein gutes Jahr dauern, bis sie ihn endlich wiedersah ...
    Belgrave Square, London Mai 1831
    »Ich weiß, dass mit der Ausstellungseröffnung in der Königlichen Akademie der Künste offiziell die Ballsaison beginnt... Und trotzdem wäre es mir lieber, wir müssten da nicht hingehen!« Kummervoll schaute Louisa ihre ältere Schwester an.
    »Aber warum? Etwa weil auch Edwin Landseer dort seine Bilder ausstellen wird?«
    »Ganz genau. Denn seit Williams Frau, diese dumme Bessy, überall herumerzählt hat, dass Landseer Rachels Vater wäre, ist unsere Familie doch das Klatschthema der Hauptstadt.«
    »Mag sein. Aber wenn wir nicht bei der Ausstellungseröffnung erscheinen, dann denken sie doch erst recht, dass an den Gerüchten etwas dran ist. Wenn wir fortbleiben, dann sehen sie sich in ihren Verdächtigungen bestätigt. Mal ganz abgesehen davon werden zu der Eröffnung auch so ziemlich sämtliche Londoner Junggesellen erscheinen - das heißt, nur die adligen, meine ich. Also, Lu, nun komm schon. Ich warte schon seit zwei ganzen Jahren darauf, endlich in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Und jetzt, da meine erste Ballsaison beinahe begonnen hat, bin ich fest entschlossen, nicht einen einzigen Tag davon zu vergeuden.«
    »Tut mir leid, Georgy, daran hatte ich gar nicht gedacht.« Zerknirscht sah Louisa ihre Schwester an. »Selbstverständlich werde ich mitkommen.«
    »Wusste ich’s doch, dass du es dir schließlich doch noch anders überlegen würdest. Ich habe mich übrigens entschieden, Blau zu tragen. Also such du dir bitte eine andere Farbe aus. Ich habe nämlich gehört, dass Männer Blau am liebsten mögen ...«
    Würdevoll wie eh und je stiegen der Herzog und die Herzogin von Bedford, gefolgt von ihren beiden Töchtern, aus ihrer Equipage. Anschließend mischten sie sich mit huldvollem Lächeln unter die illustre Menge, die sich vor der Akademie der Künste in Piccadilly versammelt hatte.
    Louisa hatte für diesen Tag ein weißes Kleid mit einer tiefroten Schärpe gewählt sowie einen Hut mit Mohnblumen aus Seidenkrepp. Damit, und natürlich mit ihrem pechschwarzen Haar, hob sie sich deutlich von sämtlichen anderen jungen Damen ab.
    Kaum dass George Grey, der Sohn des Premierministers, sie sah, stürmte er auch schon auf sie zu und begrüßte sie aufs Herzlichste. »Es wäre mir eine Ehre«, bot er sich an, »wenn ich Euch durch die Ausstellung geleiten dürfte, Mylady.«
    Doch da drängte sich bereits forsch Teddy Fox dazwischen, hob Louisas Hand an seine Lippen und raunte: »Ich denke doch, Ihr hättet mehr davon, wenn ich mich für den heutigen Tag als Euer Begleiter anböte.« Er grinste Louisa an, fügte dann, als er ihren fragenden Blick sah, aber rasch noch hinzu: »Wenn Ihr darauf besteht, darf George natürlich mitkommen. Er könnte uns ja mit ein paar Schritten Abstand folgen.« Gönnerhaft klopfte er seinem ehemaligen Studienkollegen auf die Schulter.
    »Was ist nur los mit Euch?«, zischte Louisa empört. »Keiner von Euch besitzt auch nur das kleinste bisschen Anstand. Oder hat irgendwer von Euch vielleicht auch einmal an meine Schwester gedacht?«
    Kaum dass Louisa sie erwähnte, tauchte Georgy auch schon wie aus dem Nichts an ihrer Seite auf und rief: »Mein lieber Teddy! Herzlichen Glückwunsch, dass Ihr die Wahl gewonnen habt und nun für Horsham ins Parlament einziehen durftet.« Georgy tat plötzlich so, als ob sie sich brennend für Englands Innenpolitik interessierte. Erstaunt blickte Louisa sie an. »Lu und ich können es ja gar nicht erwarten, bis wir endlich einen Platz auf der Besuchergalerie im Parlament ergattern. Wir wollen Euch doch dabei Zusehen, wie Ihr mutig das Parkett stürmt.«
    »Nun ja, ich denke, auf dem Parkett werdet Ihr mich noch nicht so bald sehen«, wiegelte Teddy ab. »Ich sitze zurzeit noch auf einer der Hinterbänke.«
    Vertraulich strich Georgy ihm über den Arm und schenkte ihm ein ziemlich zweideutiges Grinsen. »Aber, Teddy, Ihr seid doch sonst nicht so bescheiden. Ich bin mir sicher, Ihr werdet schon sehr bald beherzt vorstoßen, um Euch Euren Platz in der ersten Reihe zu sichern.« Besitzergreifend zog sie ihn mit sich. »So, und nun kommt. Ihr

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