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Symphonie des Lebens

Symphonie des Lebens

Titel: Symphonie des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Ja, es wurde ihm fast undenkbar, daß sie nicht mehr dasein sollte. Sie gehörte in die Villa Alba, als sei sie schon jahrelang hier gewesen. Es war ein Zustand der inneren Verbundenheit, der Donani unheimlich wurde, je deutlicher er ihn erkannte.
    Die Kinder waren glücklich, und auch Vera Friedburg schien sich wohl zu fühlen, wie Donani zu erkennen glaubte. Ein Geheimnis umgab sie, das er bisher noch nicht angetastet hatte: Er wußte weder, woher sie kam, wer sie war und warum sie damals vor ihm weggelaufen war. Es waren Fragen, die sich Donani aufgespart hatte. Er wollte sie stellen, wenn sich dazu die Gelegenheit bot – aber so oft er ansetzen wollte, wenn er und Vera Friedburg allein vor dem Kamin saßen, wich er davor zurück, aus Angst, mit diesen Fragen die Ruhe in der Villa Alba wieder zu zerstören, die mit Vera Friedburg eingezogen war.
    Zu Beginn der dritten Woche von Carolas heimlicher Rückkehr meldete sich ein unerwarteter und Donani auch nicht sehr willkommener Besuch an: Kriminalkommissar Fritz Weghart aus Berlin nutzte eine Untersuchung in München aus, um Bernd Donani in Starnberg zu besuchen.
    Donani begrüßte den Kommissar etwas kühl und führte ihn ins Wohnzimmer. Am Fenster saß Vera Friedburg und stickte. Kommissar Wegharts Blick drückte Erstaunen aus, so deutlich, daß sich Donani zu einer Erklärung verpflichtet fühlte.
    »Frau Friedburg hat die Betreuung der Kinder übernommen. Sie gehört jetzt zum Hause. Bitte, nehmen Sie Platz, Herr Kommissar.«
    Fritz Weghart setzte sich und beobachtete die fremde Frau am Fenster. Sie ist nervös, dachte er. Sie ist so nervös, daß sie die Sticknadel einfach irgendwo einsticht, ohne auf das Muster zu achten. Ihre Finger beben innerlich. Warum ist sie so aufgeregt? Wer ist diese Frau? Es ist nicht die Art Donanis, sich Frauen so schnell anzuschließen, vor allem wenn er Carola so abgöttisch geliebt hat, wie es alle Welt weiß.
    Carola beugte sich über die Stickarbeit. So unbeteiligt sie aussah, so scharf hörte sie hin, was Donani und Weghart sprachen. Das ist der Mann, der gefährlich werden kann, spürte sie sofort. Warum ist er gekommen? Was will er von Donani, so viele Monate nach dem Tod Carolas? Hat er noch immer nicht die Akten geschlossen über diesen Unglücksfall am Wannsee?
    »Sie können frei sprechen, Herr Kommissar«, sagte Donani, als er den fragenden Blick Wegharts auf Vera Friedburg sah. »Frau Friedburg weiß, was geschehen ist.«
    »Also dann –« Weghart atmete hörbar durch – »Es ist so, daß ich aus der Verehrung heraus, die ich für Sie, Herr Generalmusikdirektor, empfinde, die Akten zwar geschlossen, aber privat weiter ermittelt habe. Ihr tragisches Schicksal ist fast mein eigenes geworden. Es läßt mir keine Ruhe, vor allem, bei den vielen offenen Fragen –«
    »Ihr Eifer und Ihre Verehrung sind lobenswert«, sagte Donani steif, »aber es wäre besser, wenn wir das alles ruhen ließen und uns damit abfinden, daß ein Kapitel meines Lebens abgeschlossen ist. Carola ist tot, und alles, was sich drumherum ranken mag, ist jetzt unwichtig geworden. Man soll den Toten und den Lebenden endlich den Frieden lassen.«
    Kommissar Weghart beugte sich vor. Mit seinem Verdacht, dem er plötzlich Ausdruck verlieh, traf er Donani wie auch Carola.
    »Ich habe gute Gründe, anzunehmen, daß die Tote, die Sie als Ihre Gattin verehren, gar nicht Carola Donani ist, sondern eine unbekannte Fremde«, sagte er.
    Der Schlag war so stark, daß der Stickrahmen aus der Hand Carolas glitt und auf die Erde fiel. Auch Donani sprang auf und starrte den Kommissar entsetzt an.
    »Das ist doch Irrsinn!« rief er. »Wenn dem so ist, müßte meine Frau ja noch leben!«
    »Ja … und nein. Auf jeden Fall hat sie noch gelebt, als wir die Tote in den Autotrümmern als Ihre Frau identifizierten.«
    »Das ist eine sensationelle Annahme! Sie haben keinen Beweis dafür!« schrie Donani. Carola saß wie erstarrt. Sie war unfähig, sich auch nur zu bewegen.
    »Beweise habe ich im Augenblick nur einen – den Körper in dem Grab. Wenn Sie die Genehmigung der Exhumierung geben –«
    »Nie!« rief Donani. »Nie! Mir ist die Ruhe Carolas heilig.«
    »Für Sie steht also außer Zweifel, daß die Tote Ihre Gattin war?«
    »Völlig außer Zweifel. Ich weiß es sicher seit drei Wochen. Ich habe mir diese Gewißheit geholt. Das ist allerdings eine rein private Angelegenheit. Ich kann Ihren Verdacht ruhigen Gewissens als utopisch bezeichnen.«
    »Und die

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