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Symphonie des Lebens

Symphonie des Lebens

Titel: Symphonie des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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geblendet von seinen Erfolgen, ich schwärmte ihn an, ich dachte überhaupt nicht mehr, weil es unendlich schöner ist, nur glücklich zu sein, weiter nichts als gedankenlos glücklich. Und was ist daraus geworden …
    Franco Gombarelli trank seinen Apéritif aus und schob den Schlipsknoten wieder hoch.
    »Ich gebe Ihnen die 2.000 – gerne wieder, Signora«, sagte er höflich. Carola schüttelte den Kopf.
    »Noch dieses eine Konzert. Vielleicht gelingt es –«
    »Es ist Ihr Geld, Signora.« Gombarelli erhob sich. »Ich werde alles tun, was ich kann. An mir soll es nicht liegen. Ich möchte nur im voraus sagen, daß ich mich weigern werde, die Zuschauer vorher zu betäuben und dann in den Saal zu schaffen. Mehr als die Karten verschenken kann ich nicht.«
    »Wie und was Sie machen, ist mir gleichgültig.« Auch Carola erhob sich. »Ich erwarte von Ihnen einen gefüllten Saal. Keinen leeren Stuhl, nicht einen einzigen –«
    Gombarelli nickte. Es war sinnlos, noch etwas zu sagen. Er dachte nur: Mein Gott, was muß der Junge für Qualitäten haben, daß eine solche Frau so verrückt wird.
    Aber so ist es im Leben … bevorzugt werden immer die Falschen.
    *
    Die folgenden drei Wochen waren ein harter Kampf. Jean Leclerc weigerte sich, noch einmal zu spielen. Er weigerte sich mit wilden Ausbrüchen und mit weinerlichem Klagen, er zerschlug eine Vase und legte sich krank ins Bett. Erst als Carola drohte, ihn zu verlassen, wurde er wieder normal und berechnend.
    »Wovon sollen wir leben?« sagte Carola und legte den letzten Bankauszug auf den Tisch. Leclerc schielte mißtrauisch auf das Papier. »Ich habe noch 39.000 Francs!«
    »Ein schönes Stück, Chérie.«
    »Es ist eine Handvoll, wenn man ausschließlich davon leben soll, ohne etwas dazuzuverdienen.«
    »Du hast noch deinen Schmuck.« Leclerc sagte es ganz nüchtern.
    »Auch das ist bald aufgebraucht. Du weißt, daß Schmuck, wenn man ihn verkauft, nur noch die Hälfte wert ist.«
    »Für zwei oder drei Jahre reicht es, Chérie.«
    »Und dann?«
    »Wer weiß, was in zwei Jahren ist.« Leclerc legte den Arm um ihren Hals. »Ein Atomkrieg, ein Weltuntergang –«
    »Rede keinen Unsinn.« Sie befreite sich aus seinem Griff und lehnte sich zurück. Er versuchte, ihre Brust zu streicheln, aber sie schlug seine Hand weg. Leclerc hob die Schultern. Na, dann nicht, dachte er und wölbte die Unterlippe vor. Ich kann es aushalten, aber nicht du. Wenn es dunkel wird, fängst du an zu zittern.
    »Du mußt in diesem einen Jahr so weit sein, daß du als Solist genug Geld verdienst«, sagte sie unbeirrt. »Man kann nicht einfach resignieren und seine Begabung wegwerfen, nur weil es einmal nicht geklappt hat.«
    »Es wird nie klappen! Nie!« Leclerc sprang auf. Ein unbändiger Drang, ihr weh zu tun, stieg in ihm auf. »Ich habe auf das falsche Pferd gesetzt, das ist alles!« rief er. »Ich habe gedacht, Geld und Liebe reichten aus, einen Weg zu ebnen. Das war falsch, das war idiotisch! Jetzt sehe ich ein, daß es nur einen gegeben hat, der mich ans Licht gebracht hätte, der allein dazu die Möglichkeit hatte: Donani –« Carolas Gesicht wurde weiß. Ihre Finger krampften sich um den Bankauszug.
    »Wir hatten uns versprochen, den Namen nie mehr zu nennen …«, sagte sie tonlos.
    »Versprochen!« Leclerc lachte rauh. »Man kann der Wahrheit nicht ausweichen. Was sind wir denn? Ein Mann und eine Frau, die sich morgens, mittags, abends und nachts in die Arme fallen, die sich selbst belügen, wenn sie glauben, das höchste Glück zu genießen, und denen doch die Angst im Nacken hockt: ›Was wird werden? Wie soll das enden?‹« Er fuhr herum und beugte sich zu Carola vor. »Weißt du es, ja?« schrie er. »Weißt du, wie es weitergehen soll?«
    »Ja. Du wirst das Konzert geben.«
    »Nein!«
    »Doch!« Sie sah ihn an, und er erkannte in ihrem Blick die gleiche Grausamkeit, zu der er eben fähig gewesen war. Da hielt er den Atem an und biß die Zähne aufeinander.
    »Doch! Du spielst!« sagte Carola noch einmal. »Du spielst, weil ich dich bezahle –«
    »Du … du bezahlst?«
    »Ich miete den Saal, ich lasse die Plakate drucken, ich bezahle Gombarelli, damit er dich managt. Ich habe alles gekauft … auch das Orchester, das dich begleitet.« Ihr Gesicht war wie aus Stein. Leclerc spürte, wie seine Beine nachgaben, wie seine Hände zitterten und kalter Schweiß über seine Stirn zog. »Du kannst durch mich alles werden – oder nichts!«
    »Du Aas«, sagte er kaum hörbar.
    »Ich

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