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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Verkaufsbereich atmete Peabody tief durch und wandte sich an den lässig am Ende ihres Tresens lehnenden McNab. »Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich gestern diesen blöden Streit vom Zaun gebrochen habe. Es war eine unpassende Bemerkung in einem unpassenden Moment.«
    »Ja.« Er hatte die ganze Nacht über ihren Streit, vor allem aber über seine Empfindungen für sie gegrübelt. Musste sie heute unbedingt so gut aussehen? War es wirklich nötig, dass sie in einem so weich fließenden Kleid und mit pinkfarbenem Lippenstift durch die Gegend lief? Versuchte sie ihn umzubringen? »Vergiss es«, meinte er.
    »Wenn wir den Vorfall vergessen, fangen wir wahrscheinlich in absehbarer Zeit wieder zu streiten an. Du bist Feeneys Mann und ich bin Dallas’ Frau. Das heißt, dass wir auch in Zukunft sehr oft zusammen arbeiten werden. Vielleicht war es ein Fehler, dass wir jemals etwas anderes getan haben als lediglich gemeinsam den Dienst. Aber wenn wir uns durch irgendwelche privaten Animositäten unsere Arbeit madig machen, ist damit niemandem gedient.«
    »Du denkst also, dass es ein Fehler war und weiter nichts?«
    Sein Ton weckte in ihr das Verlangen, zurückzufauchen, doch sie atmete erneut tief durch und antwortete ruhig: »Nein, nicht wirklich. Ich denke nicht, dass es von vornherein ein Fehler war, nur dass irgendwann etwas völlig schief gelaufen ist.« Sie hätte nicht gedacht, dass sie sich derart wünschen würde, zwischen ihnen würde alles wieder gut. Wie hätte sie auch wissen sollen, dass der knochenarschige Idiot ihr derart fehlen würde, dachte sie gleichermaßen traurig wie erbost. »Es wäre mir am liebsten, wenn wir wieder gute Kollegen wären, ohne dass es persönliche Verwicklungen zwischen uns gibt.«
    Ihm wäre es am liebsten, er könnte nochmals mit ihr in die Besenkammer gehen und dort dafür sorgen, dass ihr Zusammensein ein völlig anderes Ende nahm. »Okay, meinetwegen. Damit kann ich leben.«
    »Gut. Das ist gut.« Allerdings fühlte sie sich alles andere als gut. »Hör zu, vielleicht könnten wir …« Sie brach ab, als eine Kundin durch die Tür des Ladens trat.
    McNab unterdrückte mühsam einen Fluch, straffte seine Schultern und fing mit einer langatmigen Rede über ein neues Wiederaufbau-Serum für seine Haare an.
     
 
    Eve warf einen Blick auf ihre Uhr. Elf Uhr achtunddrei-ßig. Die Angestellte hielt sich wirklich tapfer, und offenbar hatten McNab und Peabody einen Waffenstillstand ausgehandelt, denn, anders als am Vortag, gingen sie beinahe höflich miteinander um.
    Hoffentlich lief auch bei Roarke und Feeney im Hotel alles glatt. Sie zog ihr Handy aus der Tasche, um die beiden anzurufen, ehe sie jedoch die Nummer wählen konnte, fing es an zu piepsen, und so nahm sie stattdessen den eingehenden Anruf an.
    »Dallas.«
    »Lieutenant, die Zielperson nähert sich dem Zielbereich. Sie kommt zu Fuß in Richtung Süden die Second Avenue herunter und hat gerade die Vierundzwanzigste Straße überquert. Sie ist allein und trägt einen leichten braunen Mantel und eine dunkelbraune Hose.«
    »Sind Sie sicher, dass es sich um den Gesuchten handelt?«
    »Völlig. Wir haben ihn direkt im Blickfeld. Er geht gerade auf die Dreiundzwanzigste zu. Müsste in ungefähr dreißig Sekunden am Ziel sein.«
    »Halten Sie weiterhin Kontakt, aber rühren Sie sich, solange Sie keinen anderen Befehl erhalten, nicht vom Fleck. Peabody, McNab, sind Sie bereit?«
    »Bereit.«
    »Sämtliche Teams bleiben in Funkverbindung zueinander. Auf geht’s«, wandte sich Eve an Stowe. »Nageln wir den Bastard fest. Ich gehe hinten raus und schneide ihm den Fluchtweg über die Second Avenue ab. Warten Sie hier, bis er im Laden ist. Wir sind ganz in der Nähe, falls irgendwas passiert.«
    »Dafür bin ich Ihnen etwas schuldig.« Stowe hielt den Blick auf den Monitor gerichtet und tastete mit einer Hand nach dem Griff der Tür.
    Eve eilte durch die Hintertür des Ladens, joggte um die Ecke, kam einen halben Block von Yost entfernt heraus und passte ihre Schritte an sein flottes Tempo an.
    Als er die Tür des Ladens öffnen wollte, schob sie eine Hand unter ihre Jacke.
    Und sah, dass Jacoby mit gezückter Waffe quer über die Straße auf Yost zugeschossen kam.
    »FBI! Bleiben Sie stehen!«
    Sie hatte nicht mal Zeit zu fluchen. Sofort rannte sie los, verringerte den Abstand und war nur noch drei Schritte von Yost entfernt, als dieser eine schnelle halbe Drehung machte und Jacoby, den Kopf wie ein Stier nach vorn

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