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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Türschlösser geöffnet hast.«
    »Tja, nun, ich habe das Gefühl, dass das Gerät in Polizeigewahrsam landen wird. Was für eine schreckliche Vergeudung.« Während seine ehemaligen Komplizen nacheinander festgenommen wurden, sah Mick sich aufmerksam um, drückte Roarke verstohlen das Gerät in die Hand, trat einen Schritt zur Seite und hob kooperationsbereit die Hände in die Luft.
    Später sollte Roarke sich unzählige Male an diesen Moment erinnern. In dem er amüsiert, erfrischt und vor allem völlig ungeschützt mitten im Ballsaal stand. Als mit einem Mal das Lachen in Micks Augen blankem Entsetzen wich.
    Er wirbelte herum und griff gleichzeitig wieder nach seiner Waffe. Himmel, er war immer schnell gewesen.
    Dieses Mal, dieses eine Mal, jedoch nicht schnell genug.
    Im Bruchteil einer Sekunde hatte Gerald ein Messer in der Hand. Im grellen Licht der Deckenfluter schimmerte die Klinge seiner Waffe, und in seinen Augen lag ein wilder, ja beinahe wahnsinniger Glanz.
    Roarke hörte, dass Eve eine Warnung rief und erneut den Abzug ihres Stunners betätigte. Ebenfalls zu spät.
    Also hechtete Mick entschlossen vor Roarke und bekam anstelle seines alten Freundes das Messer des Franzosen in den Unterleib gerammt. Gleichzeitig fiel Gerald von Eves Stunner getroffen zu Boden.
    »So was Blödes.« Mit einem Ächzen brach Mick in sich zusammen.
    »Oh, nein.« Roarke ließ sich auf die Knie fallen und presste eine Hand auf die klaffende Wunde, aus der dunkelrotes Blut durch seine Finger rann.
    »Dieser kleine Bastard«, stieß Mick unter grauenhaften Schmerzen heiser aus. »Ich hätte nie gedacht, dass er den Mumm für so was hat. Ich habe nicht einmal gewusst, dass er bewaffnet war. Wie schlimm hat er mich erwischt?«
    »Nicht so schlimm.«
    »Verdammt, du hast schon mal besser gelogen.«
    »Ich brauche einen Krankenwagen, einen Arzt.« Eve stürzte auf die beiden Männer zu und rief weiter in ihr Handy: »Ich habe einen Mann mit einer Messerwunde im Bauch. Schickt mir sofort einen Arzt.«
    Dann riss sie sich ohne zu überlegen ihr eigenes Hemd vom Leib und gab es, damit er es als Druckverband benutzen konnte, ihrem Mann.
    »Aber hallo, das ist wirklich nett.« Micks Gesicht wurde allmählich grau. »Dann haben Sie mir also verziehen, liebste Eve?«
    »Seien Sie still.« Sie ging neben ihm in die Hocke und tastete nach seinem Puls. »Es ist bereits Hilfe für Sie unterwegs.«
    »Wissen Sie, das war ich ihm einfach schuldig.« Mick lenkte seinen Blick mit aller verbliebenen Kraft zurück auf Roarke. »Das war ich dir schuldig, auch wenn ich nicht erwartet hätte, dass ich so teuer dafür bezahlen muss. Himmel, hat denn niemand irgendein Schmerzmittel dabei?« Er tastete verzweifelt nach Roarkes Hand. »Du lässt mich nicht alleine sterben, oder? Du bist doch mein Freund.«
    »Es wird alles wieder gut.« Roarke drückte Mick die Hand, als könnte er durch bloße Willenskraft bewirken, dass er ihn nicht verlor. »Du wirst wieder gesund.«
    »Du weißt, dass das nicht stimmt.« Ein dünner Blutsfaden tropfte aus seinem Mund. »Du hast all meine Signale bekommen, oder?«
    »Ja, ich habe sie bekommen.«
    »Genau wie in den alten Zeiten. Erinnerst du dich noch …« Er stöhnte leise und rang erstickt nach Luft. »Als wir ins Haus des Londoner Bürgermeisters eingestiegen sind und das Wohnzimmer geplündert haben, während er, weil seine Frau in Bath bei ihrer Schwester war, oben im Schlafzimmer seine Geliebte durch Sonne und durch Mond gevögelt hat.«
    Er konnte die Blutung nicht stoppen. Konnte nichts dagegen tun. Er roch bereits den Tod und konnte nur noch beten, dass die Nase seines Freundes weniger empfindsam war. »Du hast dich die Treppe raufgeschlichen und mit seiner eigenen verdammten Kamera Bilder von den beiden gemacht. Und später haben wir nicht nur die Aufnahmen an ihn verkauft, sondern zusätzlich noch richtig gutes Geld mit der Kamera gemacht.«
    »Ja, ja, das waren wirklich gute Zeiten. Die glücklichsten Jahre meines Lebens. Himmel, was für eine Schande, dass meine Mutter, Gott sei ihrer rabenschwarzen Seele gnädig, wirklich Recht zu haben scheint. Aber wenigstens hat man mir in einem anständigen Hotel und nicht in einer üblen Spelunke ein Messer in den Bauch gerammt.«
    »Sei still, Mick, der Arzt muss jede Minute da sein.«
    »Oh, zum Teufel mit dem Arzt.« Er stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus, und während eines flüchtigen Moments bekam er einen völlig klaren Blick. »Gehst du in die

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