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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Unheimliche daran«, sagte ihre Assistentin. »Alles andere ist widerlich und grässlich, aber es ist geradezu gespenstisch, dass er dazu noch eine Oper dröhnen lässt.«
    »Als er mit ihr fertig ist, guckt er auf die Uhr. He, hat gar nicht so lange gedauert. Er wäscht sich die Hände, schnalzt, als er die kleinen Kratzer sieht, die sie ihm noch hat verpassen können, missbilligend mit der Zunge, zieht sich frische Kleider an, packt sein Zeug und sammelt dann die Seife, das Shampoo und die Cremedöschen ein. Schließlich hebt der Hurensohn noch die Handtücher vom Boden auf, die sie hat fallen lassen, und trägt sie ordentlich zu ihrem Wagen. Natürlich ordnet er nicht zusätzlich noch das Bett, aber er will nicht mehr Unordnung als nötig hinterlassen, wenn er wieder geht.«
    »Das ist menschenverachtend und eiskalt.«
    »Sie sagen es. Für ihn war es nichts anderes als ein leichter Job. Er hat ein paar Stunden in einem Luxushotel verbracht, dort gut gegessen, eine ganze Ladung teurer Körperpflegeprodukte und obendrein noch einen fetten Lohn für seine Arbeit eingeheimst. Ich kann mir vorstellen, was für ein Typ er ist. Ihn kann ich mir vorstellen, nur begreife ich ganz einfach nicht, von wem oder warum er diesen Mordauftrag erteilt bekommen hat.«
    Eine Minute lang stand sie schweigend an der Tür des Badezimmers und rief sich das Bild von Darlene French ins Gedächtnis.
    Auf einmal drang das Geräusch der Flurtür an ihr Ohr.
    Sie legte eine Hand an ihre Waffe und machte Peabody ein Zeichen, dass sie zur Seite treten sollte, schlich lautlos in den Flur, sprang mit gezücktem Stunner um die Ecke – und schüttelte genervt den Kopf.
    »Verdammt, Roarke! Verdammt!« Erbost steckte sie die Waffe wieder ein. »Was machst du hier?«
    »Ich habe dich gesucht.«
    »Hier darf niemand herein. Dies ist ein Tatort und er ist offiziell versiegelt.«
    Wahrscheinlich hatten seine flinken Finger für das Brechen dieses Siegels nicht mal so lange gebraucht wie sie mit ihrem Schlüssel, grinste sie innerlich.
    »Weshalb ich, als man mich über dein Erscheinen informiert hat, sofort zu dir geeilt bin. Hallo, Peabody.«
    »Was willst du?«, schnauzte Eve, ehe ihre Assistentin den Gruß erwidern konnte. »Ich bin bei der Arbeit.«
    »Das ist mir bewusst. Ich könnte mir vorstellen, dass du noch ein paar der Angestellten des Hotels vernehmen willst. Barry Collins ist zwar nach wie vor zu Hause, aber sein Chef und ein anderes Zimmermädchen, Sheila Walker, stehen dir zur Verfügung. Sie war mit dem Opfer eng befreundet und ist heute Morgen hier, weil sie Darlenes Spind leer machen soll.«
    »Der ist noch nicht freigegeben -«
    »Das habe ich ihr schon erklärt. Außerdem habe ich sie gebeten zu warten, damit du mit ihr sprechen kannst.«
    Aus ihrem Zorn machte sie kein Hehl. Aufgebracht fauchte sie: »Ich könnte dir erklären, dass ich keine Hilfe brauche, wenn ich jemanden vernehmen will.«
    »Das könntest du tun«, stimmte er ihr derart unbekümmert zu, dass sie nicht mehr wusste, ob sie schnauben oder doch besser lachen sollte, und so fügte sie etwas versöhnlicher hinzu: »Aber du hast mir dadurch Zeit erspart, also vielen Dank. Trotzdem will ich nicht, dass du oder irgendjemand anders noch mal diesen Raum betritt, solange er nicht offiziell von mir freigegeben worden ist.«
    »Verstanden. Wenn du hier oben fertig bist, kannst du mich über jedes Link unter der Null-Null-Eins erreichen.«
    »Wir sind fürs Erste fertig. Also fangen wir am besten mit Sheila Walker an.«
    »Ich habe ein Büro für dich im Konferenzbereich einrichten lassen, das du jederzeit benutzen kannst.«
    »Nein, ich spreche mit den beiden besser auf ihrem eigenen Terrain. Dort fühlen sie sich sicher wohler, denn eine Unterhaltung dort wirkt weniger formell.«
    »Wie du willst. Sie ist im Moment im Pausenraum. Ich bringe dich hin.«
    »Gut. Meinetwegen kannst du während des Gesprächs dabei sein.« Eve trat durch die Tür, die er ihr höflich aufhielt. »Dann fühlt sie sich bestimmt beschützt.«
     
 
    Weniger als drei Minuten nach Beginn der Unterhaltung wusste Eve, dass die Vermutung richtig gewesen war. Sheila war ein hoch gewachsenes, dünnes, schwarzes Mädchen mit riesengroßen Augen, aus denen sie alle paar Sekunden trost- und hilfesuchend in Roarkes Richtung sah.
    Sie hatte eine herrlich melodiöse, jedoch derart tränenerstickte Stimme, dass Eve davon bereits nach kurzer Zeit Kopfschmerzen bekam.
    »Sie war so süß. Sie war ein so

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