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Symphonie des Todes

Symphonie des Todes

Titel: Symphonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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nicht sie es sind, die dich an einem Ort wie diesem halten, haben sie dich, bei Gott, doch erst hierher gebracht.«
    »Das ist richtig. Und, was hast du heute so getrieben?«
    »Oh, so dies und das. Vor allem habe ich mich ein bisschen umgesehen.« Mick wanderte durchs Zimmer, steckte den Kopf durch eine Tür und stieß einen leisen Pfiff aus, als er das dahinter versteckte riesengroße Badezimmer sah. »Alles, was hier drin noch fehlt, ist eine nackte Frau. Ich nehme nicht an, dass du einem alten Freund eine besorgen kannst?«
    »Auf diesem Sektor war ich nie tätig.« Roarke setzte sich in einen Sessel und nippte an seinem Kaffee. »Selbst ich habe gewisse Grundsätze.«
    »Das stimmt. Natürlich hast du es anders als wir normalsterblichen Männer auch nie nötig gehabt, ab und zu ein bisschen Zärtlichkeit zu kaufen.« Mick kam zu ihm zurück und nahm Roarke gegenüber Platz.
    Plötzlich fiel ihm auf, dass weitaus mehr als eine zeitliche und räumliche Trennung zwischen ihnen lag. Der Teenager in Dublin, der damals Gaunereien mit ihm ausgeheckt hatte, war jemand absolut anderes gewesen als der mächtige Mann, den Roarke inzwischen darstellte.
    »Du hast doch nichts dagegen, dass ich einfach so aufgetaucht bin, oder?«
    »Nein.«
    »Ich komme mir ein bisschen vor wie ein armer Verwandter, der plötzlich bei dir auf der Schwelle steht. Etwas lästig und leicht peinlich. Weshalb du mich bestimmt am liebsten bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wieder auf die Straße setzen würdest.«
    Roarke hatte den Eindruck, dass eine gewisse Bitterkeit in der Stimme seines alten Freundes lag. »Ich habe keine Verwandten, Mick, weder arme noch reiche. Und über das Erscheinen eines alten Freundes habe ich mich sehr gefreut.«
    Mick nickte. »Gut. Entschuldige, dass ich gedacht habe, dass es anders sein könnte. Ich bin total beeindruckt und, wenn ich ehrlich bin, mehr als nur ein wenig neidisch auf das, was du erreicht hast.«
    »Wahrscheinlich habe ich einfach nur Glück gehabt. Wenn du dir wirklich das ganze Haus ansehen willst, kann ich eine Führung arrangieren, während ich meine Besprechung habe. Danach fahren wir zusammen heim.«
    »Ich hätte nichts dagegen, aber ich muss sagen, du siehst aus, als ob du ein paar Drinks gebrauchen könntest statt irgendeines Termins. Es scheint dir nicht gerade gut zu gehen.«
    »Ich habe heute einen Freund verloren. Er wurde heute Nachmittag ermordet.«
    »Oh, das tut mir Leid. Dies ist eine brutale Stadt. Wobei die ganze Welt brutal geworden ist. Warum sagst du nicht einfach deine Besprechung ab, wir suchen eine Kneipe und halten dort eine anständige Totenwache für ihn ab?«
    »Ich kann nicht. Aber danke für das Angebot.«
    Da Mick spürte, dass dies nicht der rechte Moment für alte Geschichten war, trank er rasch aus. »Dann mache ich also gerne die Führung durch das tolle Haus. Anschließend muss ich noch was erledigen, und dann bin ich zum Abendessen verabredet, wenn du nichts dagegen hast.«
    »Tu einfach, was du möchtest.«
    »Dann werde ich das so machen und komme möglicherweise erst ziemlich spät zurück. Oder stellt es euch sicherheitstechnisch vor Probleme, wenn mitten in der Nacht noch jemand auf das Grundstück will?«
    »Summerset wird dafür sorgen, dass du reinkommst.«
    »Der Mann ist der reinste Tausendsassa.« Mick stand auf und wandte sich zum Gehen. »Wenn ich nachher unterwegs bin, mache ich kurz in der St.-Patrick’s-Kathedrale Halt und zünde dort für deinen toten Freund eine Kerze an.«

9
    E ve saß im Besprechungszimmer und erlebte mit, wie Jonah Talbot starb. Ein ums andere Mal sah und hörte sie sich sämtliche Details des letzten Tages in seinem Leben an.
    Beispielsweise die Konzentration, mit der der attraktive junge Mann an seinem Schreibtisch saß, auf dem Bildschirm seines Computers eine Geschichte las und mit flinken Fingern irgendwelche Notizen in ein modernes, kleines Notebook eingab, während klassische Musik aus den Lautsprechern der Stereoanlage drang.
    Die Musik war ziemlich laut gewesen. Er hatte deshalb nicht gehört, wie sein Mörder erst ins Haus und dann in sein Büro gekommen war.
    Trotzdem merkte sie jedes Mal, wenn sie sich den Film auf der Diskette ansah, in welchem Augenblick Talbot etwas oder jemanden gespürt zu haben schien. Instinktiv hatte er sich hinter seinem Schreibtisch aufgerichtet, schnell den Kopf gedreht und die Augen aufgerissen. In ihnen hatte Furcht gelegen, keine Panik, aber Erschrecken und ein leichter

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