Szenen aus dem Landleben - Die Bauern (German Edition)
Verfügung über dein Geld wartest, würde dein durch Rechtskniffe hinausgezögerter Prozeß vom Gericht in Villes-aux-Fayes entschieden werden. Wenn du dich klug benähmest, könntest du, wenn Monsieur Rigou erst Besitzer deines Pavillons in Les Aigues ist, mit etwa dreißigtausend und anderen dreißigtausend Franken, welche Rigou dir etwa anvertrauen möchte, weiterarbeiten, was um so günstiger sein dürfte, als die Bauern sich über die in kleine Parzellen geteilten Ländereien von Les Aigues herstürzen werden wie die Armut über die Welt. Das könnte dir Monsieur Gaubertin sagen; ich aber habe dir nichts zu antworten, das geht mich nichts an ... Gaubertin und ich haben uns über dies Kind des Volkes zu beklagen, das seinen eigenen Vater schlägt, und wir verfolgen unsere Idee. Wenn Freund Gaubertin dich nötig hat, ich hab' niemanden nötig; denn alle Welt ist mir ergeben. Was den Justizminister anlangt, so wird der öfter gewechselt, während wir immer da sind.«
»Kurz, ihr seid benachrichtigt,« sagte Sibilet, der sich dumm wie ein Esel fühlte.
»Wovon benachrichtigt?« fragte Rigou schlau.
»Von dem, was der Tapezier tun wird,« antwortete der Verwalter bescheiden; »er ist wütend auf die Präfektur gegangen.«
»Mag er gehen! Wenn die Montcornets nicht die Räder abnutzten, was sollte da aus den Wagenbauern werden?«
»Ich werd' Euch heute abend um elftausend Taler bringen, ...« sagte Sibilet, »aber Ihr müßtet meine Angelegenheiten fördern, indem Ihr mir einige von Euren Hypotheken, die jetzt fällig geworden sind, zediertet ... eine von denen, die mir einige gute Parzellen Landes einbringen könnten! ...«
»Ich hab' die von Courte-Cuisse; und ich will behutsam mit ihm umgehen; denn er ist der beste Schütze des Bezirks; wenn ich sie auf dich übertrage, wird's so aussehen, als ob du den Tropf auf Rechnung des Tapeziers quälst; und das hieße zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er dürfte zu allem fähig sein, wenn er sich noch unter Fourchon stehen sieht. Courte-Cuisse hat sich mit der Bâchelerie abgeplagt, hat den Boden verbessert und Spaliere an den Gartenmauern angelegt. Die kleine Domäne ist viertausend Franken wert, der Graf würde dir die Summe für die drei Arpent geben, die an seine Remisen stoßen. Wenn Courte-Cuisse nicht ein Säufer wäre, hätte er seine Zinsen mit dem bezahlen können, was man dort an Wild tötet.«
»Schön, übertragt diese Schuldforderung auf mich, ich werde meinen Schnitt machen, werde Haus und Garten für nichts kriegen; der Graf wird die drei Arpent kaufen.«
»Und was fällt für mich ab?«
»Mein Gott, Ihr würdet es fertig bringen, einen Ochsen zu melken!« rief Sibilet. »Und ich, der ich dem Tapezier eben den Befehl, das Stoppeln gesetzlich zu regulieren, abgerungen habe ...«
»Das hast du durchgesetzt, mein Junge?« fragte Rigou, der wenige Tage zuvor Sibilet den Gedanken an solche Bedrückungen eingegeben hatte, indem er ihm empfahl, dem General dazu zu raten. »Wir haben ihn, er ist verloren; doch genügt es nicht, ihn an einem Ende festzuhalten, man muß ihn wie eine Tabakrolle verschnüren ... Schieb die Riegel zurück, mein Junge; sag meiner Frau, sie solle Kaffee und Liköre bringen, und sage Johann, er solle anspannen. Ich fahre nach Soulanges! Auf heute abend! – Guten Tag, Vaudoyer,« sagte der ehemalige Bürgermeister, als er seinen früheren Flurhüter eintreten sah. »Nun, was gibt's? ...«
Vaudoyer erzählte alles, was sich in der Schenke zugetragen hatte, und fragte Rigou nach der Gesetzmäßigkeit der vom General ersonnenen Anordnungen.
»Damit ist er im Rechte,« erwiderte Rigou kurz und bündig; »wir haben einen gestrengen Herrn; der Abbé Brossette ist ein Bösewicht; unser Pfarrer flüstert all diese Maßnahmen ein; weil ihr nicht in die Messe geht, ihr Spitzkopfbande! Ich gehe hinein, ich! Es gibt einen Gott, seht ihr! ... Ihr müßt alles aushalten, der Tapezier wird immer den Vorrang haben! ...«
»Schön, wir werden stoppeln!« sagte Vaudoyer mit jenem entschlossenen Akzent, der die Burgunder auszeichnet.
»Ohne Bedürftigkeitsschein?« fuhr der Wucherer fort. »Wie es heißt, hat er sich Truppen von der Präfektur erbeten, um euch zur Pflicht zurückzuführen...«
»Wir werden wie bisher stoppeln,« wiederholte Vaudoyer.
»Stoppelt! ... Monsieur Sarcus wird entscheiden, ob ihr im Rechte seid,« sagte der Wucherer mit einer Miene, als wenn er den Stoppelnden den Schutz des Friedensgerichts
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