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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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zuletzt in seinem neuen, großen Bett. Deshalb gibt es keine Aufnahmen, die zeigen, ob jemand sein Zimmer betreten hat. Es gibt dort keine Kameras.« Sie spürte wieder das vertraute Stechen im Herzen und schloss gequält die Augen. »Ich wünschte, wir hätten welche gehabt.«
    Noch immer waren die Blicke sämtlicher im Raum Anwesenden auf sie gerichtet.
    Mitgefangen, mitgehangen,
dachte sie und mobilisierte ihre letzten Kraftreserven. Wenn die anderen sie ohnehin für verrückt hielten, war es jetzt womöglich an der Zeit, sie damit zu konfrontieren. Sie fing Derns finsteren Blick auf, bemerkte die Vorbehalte, die Fragen in seinen Augen, trotzdem beschloss sie, ins kalte Wasser zu springen.
    »Ich weiß, dass ihr mich für verrückt haltet.«
    »Das hat niemand behauptet«, widersprach Wyatt erneut.
    »Ich sehe es an euren Augen«, beharrte Ava.
    »Bist du in die Bucht gesprungen oder nicht?«, fragte Jewel-Anne, affektiert und selbstgerecht wie immer. »Außerdem hast du Wahnvorstellungen.«
    »Vielleicht.«
    »Daran besteht kein Zweifel«, pflichtete Jacob seiner Schwester bei.
    Das lief gar nicht gut, doch was war in letzter Zeit schon gut gelaufen?
    »Und was ist damit?« Sie zog den Schlüssel aus ihrer Jeanstasche, hielt ihn hoch, dann legte sie ihn auf den Couchtisch zu den feuchten Schuhen.
    »Ein Schlüssel?«, fragte Jewel-Anne mit einem ungläubigen Lachen. »Wozu?«
    »Das weiß ich nicht. Ich dachte, die Frage könnte mir jemand von euch beantworten.«
    »Und warum, bitte schön?«, trompetete ihre Cousine.
    »Ich habe ihn gefunden. In meiner Strickjackentasche, und ich habe ihn ganz bestimmt nicht dort hineingesteckt.«
    Sie spürte eher, als dass sie sah, wie Wyatts Schultern herabsackten. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass die Psychiaterin die Lippen schürzte.
    »Ist das wichtig?«, fragte Trent, und zum ersten Mal, seit ihrem Wiedersehen wirkte auch er verunsichert.
    »Ich habe keine Ahnung, zu welchem Schloss er gehört.«
    »Womöglich passt er zu gar keinem«, überlegte Ian. »Er sieht alt aus.« Er ging quer durchs Wohnzimmer zum Couchtisch, nahm den Schlüssel an sich und betrachtete ihn, dann sagte er: »Wenn du nicht weißt, wozu er gehört, warum wirfst du ihn dann nicht einfach weg?«
    Wyatts Augenbrauen schossen in die Höhe, als wolle er sie stumm ermutigen, genau das zu tun.
    Doch Ava konnte es nicht. Noch nicht. »Womöglich ist er wichtig, zumal ich nicht annehme, dass ihn jemand grundlos in mein Twinset gesteckt hat.«
    Ian verdrehte die Augen. »Ach? Es ist doch bloß ein Schlüssel! Niemand schleicht mitten in der Nacht in dein Schlafzimmer, um ihn in deiner Strickjacke zu verstecken! Wenn jemand dir den Schlüssel hätte geben wollen, dann hätte er ihn dir in die Hand gedrückt.« Er schaute in die ernsten Gesichter um ihn herum. »Dahinter steckt kein großes Geheimnis, Ava, und es hat auch nichts mit deiner Suche nach Noah zu tun. Du hast den Schlüssel in deine Jackentasche gesteckt und ihn dann vergessen.« Um seine Worte zu unterstreichen, warf er den Schlüssel ins Feuer. »Weg damit!«
    Ava schnappte nach Luft.
    »Problem gelöst.«, fügte Ian hinzu.
    Wyatt setzte sich in Bewegung und marschierte auf Ian zu. »Das muss doch nicht sein!« Er warf Avas Cousin einen finsteren Blick zu. »Was ist nur los mit dir?«
    »Was mit
mir
los ist?«, gab Ian zurück. »Was ist mit
dir
los? Du bist derjenige, der eine Verrückte geheiratet hat!«
    »Das ist mein Haus, und ich dulde nicht, dass du so redest!«, erwiderte Wyatt zornig.
    »Lass mich eins klarstellen: Das ist
nicht
dein Haus. Es gehört ihr.« Er deutete mit dem Daumen auf Ava. »Und genau deshalb stehst du unter ihrem Pantoffel, ob es dir gefällt oder nicht.«
    »Jetzt reicht’s«, sagte Wyatt mit gefährlich leiser Stimme. Er griff nach dem Kaminbesteck, nahm die Zange und fischte den Schlüssel vorsichtig aus dem Feuer. Dann warf er Ian einen drohenden Blick zu.
    »Ich habe das ganze Drama hier so satt«, knurrte Ian. »Es führt ja doch zu nichts.« Er nahm einen Schluck aus seinem Glas, dann riss er sich mit einiger Anstrengung zusammen. »Hör mal, Ava, das mit Noah tut mir leid. Aufrichtig leid. Ich verstehe auch, dass du die Suche nach ihm nicht aufgeben willst. Aber das andere? In die Bucht zu springen, die Sache mit den Schuhen, der Schlüssel … wegen nichts! Du erzählst uns ständig, du würdest nicht an Wahnvorstellungen leiden, du wärst nicht einmal ansatzweise neurotisch, aber die Wirklichkeit

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