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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Boot schlug heftig gegen das Kielwasser eines entgegenkommenden Rennboots.
    »Mist!« Wyatt stand am Steuer und spähte angestrengt in die Dunkelheit. Vor ihnen waren die wenigen Lichter von Monroe zu erkennen. »So ein Idiot! Ich sollte den Typen anzeigen!«
    Ava hörte seine Worte kaum. Sie bemerkte auch kaum den eisigen Wind, der ihre Wangen umwehte und ihr Haar zerzauste. Selbst ihre Einkaufstaschen waren vergessen, als das Boot ins Schlingern geriet und sie zurückgeworfen wurde in eine andere Zeit, in ein anderes Boot, das auf den Wellen tanzte an jenem Spätnachmittag, an dem Kelvin sein Leben verloren hatte. Dies war eine Erinnerung, die sie am liebsten für immer aus ihrem Gedächtnis verbannt hätte, doch sie schien dazu verdammt zu sein, sie wieder und wieder zu durchleben.
    Ava bekam eine Gänsehaut, wenn sie an den trüben Tag zurückdachte, der langsam in den Abend überging, an ihre nackte Angst, die Tragödie, die sich immer wieder vor ihrem inneren Auge entfaltete.
    Es war stürmisch gewesen, die Wellen plötzlich aufgepeitscht von Sturmböen. Ava erinnerte sich, wie sie Gott inständig angefleht hatte, sie sicher ans Ufer zurückzubringen, wie sich ihre Ängste auf das Ungeborene konzentriert hatten …
    Sie war schwanger gewesen, kurz vor dem Termin. Nein. Sie runzelte die Stirn. Das stimmte nicht. Noah war zu früh gekommen …
    Eine weitere Erinnerung machte sich bemerkbar, drohte, aus den Tiefen ihres Gedächtnisses aufzusteigen, etwas Grausames, undenkbar Qualvolles, der scharfe Splitter einer Lüge … Sie verspürte nahezu körperlichen Schmerz, als sie versuchte, sich zu erinnern, doch der Gedankenfetzen zog sich zurück wie eine Muräne in die Felsspalten tief unter der Oberfläche des Ozeans; ab und zu streckte sie ihren Kopf heraus, nur um gleich wieder zu verschwinden.
    Sie konzentrierte sich so sehr, dass sie Kopfschmerzen bekam. Es hatte etwas mit dem Baby zu tun, mit der Schwangerschaft, und … und … Plötzlich beschlich sie eine Ahnung, doch sie verdrängte sie rasch. Nein, das konnte nicht sein.
    Trotzdem.
    Sie dachte an die ersten drei Monate zurück. Keine Morgenübelkeit.
    Dann an die weiteren drei Monate. Wann hatte sie erfahren, dass sie einen Jungen zur Welt bringen würde? Warum konnte sie sich nicht an ihre Besuche beim Gynäkologen erinnern, an den Ultraschall? Warum hatte sie Noah nicht in ihrem Bauch wachsen sehen?
    »O Gott.« Plötzlich verspürte sie eiskalte Gewissheit und fing an zu hyperventilieren.
    Warum erinnerte sie sich so gut wie gar nicht an das Krankenhaus und Noahs Geburt? Warum gab es keine Fotos von der Entbindungsstation?
    Weil das Ganze traumatisch war, so kurz nach dem Unglück. Kelvin war bereits für tot erklärt worden, die Ärzte kämpften um Jewel-Anne, deine einsetzenden Wehen gaben Grund zur Sorge. Keine Zeit für Fotoapparate, Blumen oder Luftballons.
    Sie schluckte schwer, konnte kaum atmen. Weitere Bilder jener grauenhaften Nacht blitzten in ihr auf, als schaue sie durch ein Kaleidoskop. Splitter, Stücke in seltsamen Formen – das Wrack, die Rettung, das Krankenhaus, die Nachricht von Kelvins Tod, die Sorge, Jewel-Anne könnte es nicht schaffen. Und das Baby. Im Krankenhaus hatte es lauthals geschrien, ein kleines rotes Bündel mit nur wenigen Haaren, die kleinen Fäuste erhoben.
    »Er muss gestillt werden«, hatte sie gesagt. »Bitte … ich muss ihn stillen.«
    »Wir kümmern uns um Ihren Sohn«, hatte die Schwester gesagt, und es hatte ihr fast das Herz zerrissen, als sie ihn ihr wegnahm.
    Warum? Hatte sie ihn weggebracht, um ihn zu waschen?
    Ihn zu messen und zu wiegen?
    Seine Vitalwerte zu überprüfen?
    Weitere Bilder bahnten sich den Weg an die Oberfläche und kämpften gegen das an, was sie für die Wahrheit hielt.
    Wyatt drosselte den Motor und betätigte die Fernbedienung für das dem Meer zugewandte Tor zum Bootshaus. Es fuhr hoch. Drinnen ging automatisch das Licht an. Ava, in tiefster Seele erschüttert, zählte ihre Herzschläge. Wyatt legte an und half ihr auf den Steg.
Nein!,
dachte sie verzweifelt.
Nein, nein, nein! Das kann nicht sein!
Sie musste sich irren!
    »Ich nehme die Tüten«, bot er an. Seine Stimme schallte wie aus weiter Ferne zu ihr herüber. Ava protestierte nicht, als er die Taschen für sie ins Haus trug, zu bestürzt war sie über ihre Erkenntnis. Versunken in ihre Erinnerungen, folgte sie ihm die Treppe hinauf.
    »Alles okay?«, fragte er, als sie schließlich in ihrem Schlafzimmer standen. Er

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