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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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seinem Versteck zu, vor dem das Bild eines Klippers bei aufgewühlter See hing. Gleich nach seiner Ankunft hatte er ein Paneel entfernt und eine reißfeste, wasserdichte Klettverschlusstasche an dessen Rückseite befestigt, die mühelos in den Hohlraum zwischen Wand und Wandvertäfelung passte. In der Tasche befanden sich verschiedene Gegenstände, darunter ein Prepaidhandy, das sich nicht leicht zurückverfolgen ließ; ein mobiler Internetzugang und ein ultrakleiner USB -Stick, der all die Informationen enthielt, die er auf die Insel mitzunehmen gewagt hatte. Der Rest war auf einem Datensicherungssystem weit entfernt auf dem Festland versteckt. Und dann war da noch seine Waffe. Eine Glock, die nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden konnte.
    Trotzdem fühlte er sich nie wirklich sicher, war stets auf der Hut.
    »Das liegt wohl in der Natur der Sache«, sagte er zu sich und nahm den Internetzugang und den USB -Stick aus dem Versteck. Nachdem er sich ein weiteres Mal vergewissert hatte, dass die Tür fest verschlossen war, öffnete er seinen Laptop, bereit zu notieren, was er heute über Ava Garrison herausgefunden hatte.
    Leider, so dachte er, gab es nun noch mehr Fragen als Antworten.
    Doch das würde sich ändern.
    Der Hund stieß einen langen Seufzer aus und schloss die Augen.
    Dern warf dem muffig riechenden Mischling einen Blick zu.
    Gut möglich, dass Rover sein einziger Freund auf der Insel sein würde.
    Doch im Grunde genügte ihm das.

Kapitel vier
    S ie wachte auf. Allein.
    Wieder einmal.
    Wyatts Bettseite war kalt, als sei er gar nicht zu ihr gekommen.
    »Auch gut«, flüsterte sie und schnitt eine Grimasse, als sie hörte, wie erleichtert sie klang. Alles lief so verkehrt! Sie hatte bereits ihren Sohn verloren, da sollte sie doch eigentlich an ihrem Mann und ihrer Ehe festhalten. Stattdessen lief sie ernsthaft Gefahr, auch dies beides zu verlieren, und alles, was sie verspürte, war Erleichterung!
    Wann hatte das angefangen?
    In der ersten Zeit nach Noahs Tod hatten sie und Wyatt sich aneinandergeklammert, einander Halt gegeben, dem anderen die Tränen von den Wangen geküsst. Nachts hatten sie sich zärtlich und voller Verzweiflung geliebt, doch das hatte aufgehört, als mit den Monaten die Erkenntnis einsickerte, dass Noah nicht zurückkommen würde, dass ihr kleiner Junge für immer verschwunden war.
    Wyatt übernachtete immer öfter auf dem Festland, und wenn er doch einmal auf die Insel zurückkehrte, schliefen sie nur selten miteinander.
    Obwohl sie sich so sehnsüchtig wünschte, wieder schwanger zu werden.
    Ein Kind kann ein anderes nicht ersetzen.
Das wusste sie. Doch sie wollte so gern noch ein Baby. Jemanden zum Liebhaben.
    Durch die geschlossene Eichentür vernahm sie das Surren von Jewel-Annes elektrischem Rollstuhl. Hatte ihre Cousine etwa wieder spioniert? Sie wurde ihr von Minute zu Minute unheimlicher, und Ava spürte, wie ihr langsam der Geduldsfaden riss. Warum zum Teufel spionierte Jewel-Anne ihr ständig hinterher, belauschte ihre Gespräche? War ihr tatsächlich so langweilig?
    Der übliche Kopfschmerz machte sich hinter Avas Augen bemerkbar, hämmerte gegen ihre Schläfen, und wieder hatte sie das Gefühl, die Welt um sie herum bräche zusammen. Sie war völlig zerschlagen, verspürte bleierne Müdigkeit, obwohl sie tief und fest geschlafen hatte, doch sie kämpfte dagegen an. Früher hatte sie stets einen leichten Schlaf gehabt, aber jetzt …
    Offensichtlich bekommst du Medikamente, die dich betäuben. Zwar hast du die Schlaftabletten, die Dr. McPherson dir verschrieben hat, nicht mehr genommen, doch vermutlich hat sie sie dir in den Kakao gemischt, den du gestern Abend so gierig in dich hineingeschüttet hast. War sie Demetria nicht in die Küche gefolgt?
    Ava holte tief Luft.
So darfst du nicht denken. Evelyn McPherson ist eine angesehene Psychiaterin, eine Therapeutin, die versucht, dir zu helfen.
    Für einen kurzen Augenblick schloss sie die Augen, dann nahm sie all ihre Kraft zusammen, um aufzustehen und den Tag in Angriff zu nehmen, aber es fiel ihr schwer. Alles war so entmutigend.
    Du kannst doch nicht einfach hier rumliegen, dich selbst bemitleiden und dir einreden, alle seien gegen dich! Steig aus dem Bett und tu etwas, egal, was!
    Entschlossen schlug sie die Decke zurück, richtete sich auf und tastete nach ihren Pantoffeln. Das gemütliche, zerwühlte Bett sah einladend aus, doch sie widerstand der Versuchung, sich auf die weiche Matratze zurücksinken zu lassen

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