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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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selbst in Ordnung, das hatte sie immer schon getan, und so sollte es auch bleiben.
    »Oh, ich weiß.« Gabriela nickte und wirbelte ins angrenzende Badezimmer. »Doch wegen Ihres … ähm … Unfalls gestern Abend wollte ich ein wenig helfen.«
    Ava folgte ihr zur Badezimmertür. Gabriela stand neben der Duschkabine und wechselte die Handtücher aus. »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    »Das weiß ich doch.« Gabrielas Lächeln wirkte wie festgeklebt auf ihrem hübschen Gesicht. Sie nahm einen nassen Waschlappen von der Abstellfläche neben dem Waschbecken, dann bückte sie sich und hob die Badezimmermatte hoch.
    »Aber Mr. Garrison hat mich darum gebeten.« Sie richtete sich wieder auf, blickte in die Kloschüssel und hielt inne.
    »Warum?«
    Das Hausmädchen zuckte die Achseln, dann betätigte sie die Spülung. Ava, die hinter sie getreten war, stellte fest, dass Teile der Tabletten, die sie hinunterzuspülen versucht hatte, wieder nach oben gekommen waren.
    Graciela weiß, dass du deine Medikamente in die Toilette wirfst …
    »Das habe ich ihn nicht gefragt«, erwiderte Graciela. Für einen Augenblick wusste Ava nicht, was sie meinte, dann wurde ihr klar, dass das Hausmädchen nur ihre Frage nach den Gründen für Wyatts Bitte beantwortet hatte.
    »Wann hat er Sie darum gebeten?« Es gelang ihr, ihre Stimme so klingen zu lassen, als sei alles in Ordnung.
    »Gestern Abend.« Sie zog ihre dunklen Augenbrauen so eng zusammen, dass sie fast eine durchgehende Linie bildeten. Ihr Lächeln erlosch. »Gibt es ein Problem? Habe ich etwas falsch gemacht?«
    »Nein, nein«, versicherte Ava ihr rasch. »Es ist nur so, dass ich mich von jetzt an wieder selbst um mein Zimmer kümmern werde.«
    Graciela stand da wie ein begossener Pudel. Ava fühlte sich schrecklich.
    »Es tut mir leid«, sagte das Mädchen leise.
    »Aber was denn? Es ist doch alles in Ordnung. Der Raum sieht … großartig aus.« Ava kehrte ins Schlafzimmer zurück. »Alles ist in Ordnung, ich möchte nur, dass Sie sich in Zukunft mit mir persönlich besprechen, einverstanden?«
    »Selbstverständlich, Miss Ava.« Graciela huschte an ihr vorbei, die benutzten Handtücher unter dem Arm.
    »Ava genügt«, erinnerte sie sie, doch Graciela verließ bereits mit kerzengeradem Rücken das Zimmer.
    »Ja, Miss –«, erwiderte sie, dann klappte sie den Mund zu und hastete die Galerie entlang zum Aufzug.
    Um Himmels willen, Ava! Nun fang doch keinen Streit an. Du machst aus einer Mücke einen Elefanten!
    Trotzdem kehrte sie noch einmal ins Badezimmer zurück und spähte in die Toilette.
    »Das ist nun wirklich keine große Sache«, sagte sie laut, als sei es nicht der Rede wert, dass das Hausmädchen ihr auf die Schliche gekommen war.
    Doch tief im Innern wusste Ava, dass sie sich etwas vormachte.
    Wieder einmal.

Kapitel fünf
    A va eilte gerade die Haupttreppe des Hauses hinunter, als das Telefon klingelte. Einmal. Zweimal. Sie war schon fast unten im Foyer, als sie hörte, wie Virginia dranging. »Hallo? … O ja … hallo, Mrs. Church …«
    Mrs.
Church? Was hatte das denn zu bedeuten? Ava zuckte innerlich zusammen, als ihr klar wurde, dass es sich nur um Piper, die zweite Frau ihres Onkels Crispin, die Mutter von Jewel-Anne und Jacob, handeln konnte. Crispins erste Frau Regina, eine verbitterte Person, die ihm drei Kinder geboren hatte – Ian, Trent und Zinnia –, war schon lange tot, gestorben bei einem Autounfall mit Onkel Crispin am Steuer. Er hatte überlebt und kurz danach Piper geheiratet. Ava hatte keine Lust, mit Piper zu reden.
    »… natürlich«, sagte Virginia und schaute suchend den Flur entlang. Ihr Blick fiel auf Ava, die gerade ihre Handtasche nahm. Als sie bemerkte, dass Virginia sie entdeckt hatte, schüttelte sie heftig den Kopf und wedelte abwehrend mit den Händen, doch die Köchin verstand nicht oder wollte nicht verstehen.
    »Sie steht gleich neben mir«, zwitscherte sie. »Eine Sekunde, bitte.«
    Mit einem Lächeln, das so warm war wie der Winterfrost, eilte Virginia auf Ava zu. Ava wappnete sich.
    Die Köchin drückte ihr den Hörer in die Hand und verkündete: »Ihre Tante ist am Apparat.«
    Perfekt.
Sie warf Virginia einen Machen-Sie-das-nicht-noch-einmal-mit-mir-Blick zu, dann hielt sie den Hörer ans Ohr und sagte: »Hallo?«
    »Gott sei Dank! Es geht dir gut! Jewel-Anne hat mich gestern Abend angerufen, ich habe mir solche Sorgen gemacht!« Typisch Piper. Ava sah ihre unglaublich dünne Tante mit den flammend roten

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