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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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einem normalen Gefängnis landete, sondern für den Rest seiner Tage in eine abgeschiedene Irrenanstalt verfrachtet wurde.
    Doch eines Tages hatte er irgendwie die Wachen überlistet, war durch die schmiedeeisernen Tore geschlüpft und in der dunklen Nacht verschwunden.
    Ava schauderte bei dem Gedanken an Reece und seine abscheulichen Taten. Unvorstellbar, dass jemand wie er und andere, mindestens genauso gefährliche Psychopathen, so nahe bei Neptune’s Gate untergebracht gewesen waren. Als Kind hatte sie das einfach als Insellegende abgetan.
    »Na, wer hat Sie denn freigelassen?«, unterbrach eine Männerstimme ihre unheimlichen Gedanken, und sie wäre fast umgefallen vor Schreck.
    Sie wirbelte herum und sah sich Austin Dern gegenüber. Er trug einen Rucksack, und sein Bartschatten war über Nacht noch dunkler geworden.
    »Ich bin nicht eingesperrt.«
    Obwohl … Hatte sie das Haus nicht vorhin noch für ein Gefängnis gehalten?
    »Wenn Sie es sagen.« Er rückte den Rucksack zurecht und gab sich keine Mühe, seine Skepsis zu verbergen. »Sind Sie gerade erst angekommen oder schon auf dem Rückweg?«
    »Ich habe mich eben erst bringen lassen … Ich muss mehrere Besorgungen machen und dachte, ich könnte eine alte Freundin besuchen.«
    »Gute Idee.«
    »Und Sie?«
    »Ich hab auch ein paar Dinge besorgt«, erklärte er leichthin. »Ich hab’s in Monroe versucht, doch in Franks Lebensmittelladen bekommt man nicht viel mehr als altbackene Brezeln und Peperoni, deren Verfallsdatum längst überschritten ist. Die Bezeichnung ›Lebensmittelladen‹ ist völlig aus der Luft gegriffen, was er anbietet, dürfte wohl kaum als ›Lebensmittel‹ durchgehen.«
    Sie spürte, wie ihre Mundwinkel nach oben zuckten. Mein Gott, wie lange war das her, dass sie zum letzten Mal gegrinst oder sich zumindest amüsiert hatte?
    »Franks Lebensmittelladen ist Monroes Antwort auf 7 -Eleven. Außerdem bekommen Sie dort Nusshörnchen. Wenn die Verzweiflung allzu groß ist. Ich glaube, die haben kein Verfallsdatum.«
    Der Blick, mit dem er ihr Gesicht musterte, wurde durchdringender, als habe er gerade eben etwas Unerwartetes entdeckt. Dann deutete er mit dem Kinn Richtung Hafen, wo mehrere Boote vertäut lagen, die einen Transferservice zur und von der Insel anboten. »Je nachdem, wie lange Sie bleiben wollen, könnten wir uns für die Rückfahrt ein Wassertaxi teilen.«
    Kopfschüttelnd lehnte sie ab. »Warten Sie nicht auf mich. Vielleicht nehme ich die Fähre.«
    »Soll ich nicht doch besser warten? Es macht mir nichts aus.« Er ließ sich offenbar nicht von seinem Vorschlag abbringen, und Ava fragte sich, was er wirklich von ihr dachte, nachdem er sie erst gestern Abend um sich tretend und schreiend aus der Bucht gefischt hatte.
    »Nein, ganz sicher nicht. Egal, was Sie von mir denken oder was Sie über mich gehört haben, ich brauche keinen Aufpasser.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet.«
    »Ich weiß.« Sie hob abwehrend die Hand, um weiteren Argumenten zuvorzukommen. »Danke.«
    Er nickte, dann machte er sich auf den Weg Richtung Hafen. »Ihr Pech«, sagte er mit einem Blick über die Schulter.
    »Wenn Sie es sagen«, konterte sie mit seinen eigenen Worten, und sein Gelächter hallte zu ihr herüber. Sie sah ihm nach, wie er den steilen Hügel zum Wasser herunterging, und bemerkte dabei, wie breit seine Schultern waren, wie sich seine Jeans beim Gehen über den festen Hinterbacken spannten.
    Röte kroch ihr den Nacken hinauf, und obwohl sie sich einredete, es tue schließlich niemandem weh, wenn sie einen Blick auf einen anderen Mann riskierte, schweiften ihre Augen unweigerlich zu dem Liegeplatz, an dem Wyatt den Kabinenkreuzer vertäut hatte.
    »Jetzt reiß dich zusammen«, murmelte sie, nahm einen weiteren Schluck von ihrem langsam kalt werdenden Kaffee und wartete darauf, dass Dern ein Wassertaxi bestieg. Nachdem er Platz genommen hatte, warf er einen suchenden Blick hügelaufwärts. Er hatte sie gerade entdeckt und hob grüßend die Hand, da warf der Kapitän auch schon den Motor an und steuerte aus dem Hafen.
    Sie fragte sich, was für ein Mensch er wohl sein mochte. Wie er an den Job auf der Insel gekommen war.
    Es ist doch nichts Schlimmes daran, sich nach einer Arbeit umzuschauen.
    Warum nur hatte sie das Gefühl, ihn schon einmal gesehen zu haben? Warum hatte sie den Eindruck, Austin Dern habe so einige Geheimnisse zu verbergen und sei ganz und gar nicht der, der er zu sein vorgab?
    Weil du entsetzlich misstrauisch

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