Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
Vom Netzwerk:
vorzubringen.«
    Wyatt hatte gelacht, das tiefe, kehlige Lachen, das sie so liebte. »Ja, aber vergiss nicht, dass sie ebenfalls Anwälte sind.«
    »Oh, dann werden sie dir auf die Schliche kommen.«
    »Hm. Nicht unbedingt. Trotzdem – lass dir das mit Khloe einfach mal durch den Kopf gehen. Ich denke, es ist für alle Beteiligten ein Gewinn, wenn wir sie einstellen.«
    »Ich weiß nicht. Sie ist schließlich keine gelernte Kinderfrau.«
    »Sind wir denn gelernte Eltern?« Wieder sah er sie mit diesem spitzbübischen Grinsen an und gab ihr einen leichten Klaps auf die Schulter. »Komm schon, Ava, sie ist die Älteste von sechs Geschwistern, und sie hat Virginia immer mit den Jüngeren geholfen.«
    »Findest du wirklich, dass wir eine Kinderfrau brauchen?«
    »Wir brauchen doch auch ein wenig Zeit für uns allein«, erwiderte er lächelnd. Die Fähre legte an. »Um ein bisschen Spaß zu haben, wenn du weißt, was ich meine. Noah soll schließlich einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester bekommen.«
    »Irgendwann«, pflichtete sie ihm bei und lächelte, trotz ihrer Vorbehalte.
    »Je früher, desto besser. Gut Ding will Weile haben, das wissen wir doch beide.« Er sah sie vielsagend an. »Vielleicht sollten wir gleich heute Abend damit anfangen?«
    »Träum weiter«, erwiderte sie, doch sie lachte. Wyatt legte grinsend den Gang ein und lenkte die Limousine auf die Fähre.
    Auf dem Rückweg nach Church Island hatte sie nachgegeben.
    Zwei Wochen später hatte Khloe zusammen mit ihrer Mutter Virginia in Neptune’s Gate angefangen. Irgendwann hatte sie auch wieder begonnen, sich zu verabreden und auszugehen, und schließlich hatte sie Simon Prescott geheiratet, einen Landschaftsgärtner, der zuvor bei der Armee in der Abteilung Aufklärung und Informationstechnik gedient hatte. Nach Beendigung seiner Militärzeit hatte er eine Stelle in Anchorville angenommen und Khloe kennengelernt. Ein paar Monate später war er zu ihr auf die Insel gezogen.
    Und dann war das Unvorstellbare geschehen.
    An Weihnachten war Noah verschwunden.
    Alles hatte sich verändert. Khloe, der Fels in der Brandung, war von der guten Freundin zum Kindermädchen und schließlich zu Avas Betreuerin geworden.
    Ava war derart am Boden zerstört gewesen, dass sie das gar nicht bemerkte; sie wusste nur, dass sie sich stundenlang schluchzend und Trost suchend an Khloe geklammert hatte. Wyatt, selbst völlig am Ende, war nicht in der Lage gewesen, seine Frau zu unterstützen, als sie von Trauer und Verzweiflung in einen noch finstereren Seelenzustand abglitt, den niemand genau benennen konnte. Zu dem Zeitpunkt hatten ihre Wahnvorstellungen begonnen, ihre Unfähigkeit, zu bestimmen, was real war und was nicht.
    »Mrs. Garrison?« Sie war fast im ersten Stock angekommen, als eine unwirsche Männerstimme ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie drehte sich um und sah Austin Dern am Fuß der Treppe stehen. »Ich glaube, das gehört Ihnen.« Er hielt ihr Mobiltelefon in der Hand. »Sie müssen es bei Ihrem Ausritt verloren haben.«
    »Oh.« Sie hatte es nicht einmal vermisst. Schnell lief sie die Stufen wieder hinunter. »Danke.« Sie nahm ihm das Handy ab und machte sich daran, erneut nach oben zu steigen, doch dann hielt sie inne. »Ich finde, Sie sollten Ava zu mir sagen, immerhin haben Sie mir schon zweimal das Leben gerettet.«
    Er runzelte die Stirn und blickte sie nachdenklich an, und sie gab sich alle Mühe, zu übersehen, wie sexy er war, dieser Cowboy mit seinem unrasierten Kinn, der sonnengegerbten Haut und dem muskulösen Körper. Allerdings trug er wie immer Jeans und ein kariertes Hemd – definitiv nicht ihr Geschmack.
    »Wenn Sie das möchten«, erwiderte er.
    »Ja, das möchte ich«, bekräftigte sie. Ihre Blicke trafen sich, und sie stellte fest, dass seine Augen dunkelbraun waren. Wachsam. Für den Bruchteil einer Sekunde musste sie daran denken, wie er sie im eisigen Wasser mit seinen kräftigen Armen an sich gedrückt hatte. Sie schluckte.
    Dern nickte. »Na schön, dann also Ava.«
    Ava nickte ebenfalls, drehte sich um, lief eilig treppauf und verschwand in ihrem Zimmer. Als sie die Tür hinter sich schloss, spürte sie, wie ihre Wangen brannten. Ihre Knie zitterten. Nein, das konnte nicht sein. Diese Reaktion konnte nicht mit Austin Dern zusammenhängen, bestimmt hatte sie nur zu wenig gegessen.
    Sie ignorierte ihren rasenden Puls und die Fragen, die sie quälten, holte ihren Laptop und die Notizen aus dem Schrank und ließ sich damit aufs

Weitere Kostenlose Bücher