Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
Vom Netzwerk:
erwachte zum Leben. Vielleicht hatte Wyatt gewartet, bis der Bildschirm wieder dunkel war, und sie erst dann geweckt. Wenngleich das eher unwahrscheinlich war, schließlich hatte er ihren Alptraum kaum vorhersehen können.
    Nein, sie glaubte nicht, dass er etwas gesehen hatte.
    Demnach war ihr Geheimnis vor ihm sicher. Er ahnte nicht, wie verzweifelt sie versuchte, die schartigen Teile jener entsetzlichen Nacht zusammenzufügen.
    »Bist du schon länger hier?«, fragte sie.
    »Dr. McPherson sagte, du hättest ihr unmissverständlich klargemacht, dass du deinen Freiraum brauchst und nicht gestört werden möchtest.«
    »Du hast mit ihr gesprochen? Heute Morgen schon?« Sie nahm ihr Handy und schaltete es ein. »Wie spät ist es?« Die Uhr auf dem Display zeigte zehn Uhr dreißig. Sie konnte es kaum glauben. Seit Jahren war sie nicht mehr später als um sieben Uhr aufgewacht, das letzte Mal während ihrer Studienzeit, und dann auch nur, wenn sie sich die Nacht zuvor um die Ohren geschlagen hatte. Ein kleines Licht an ihrem Handy blinkte und zeigte an, dass während ihres Tiefschlafs mindestens eine Nachricht eingegangen war.
    »Soll ich dir einen Kaffee bringen?«, fragte Wyatt. Überrascht von seiner Freundlichkeit blickte sie auf. Ein simples Angebot, das sie dennoch berührte.
    »Danke, aber ich bin gleich unten.«
    »Du findest mich im Büro«, erwiderte er lächelnd.
    »Okay.« Ihr wurde ein wenig leichter ums Herz. Vielleicht gab es für sie beide doch noch eine Chance. Einst hatten sie sich geliebt. Inniglich und voller Leidenschaft. »Für immer«, hatte sie geflüstert, nachdem sie ihm bei der kleinen, privaten Hochzeitszeremonie im Garten von Neptune’s Gate das Jawort gegeben hatte.
    Warum hatte sie dann das Gefühl, sie könne ihm nicht mehr vertrauen? Könne keinem der hier Anwesenden mehr vertrauen? Sie kannte die Antwort, doch damit wollte sie sich nicht auseinandersetzen. Noch nicht.
    Sie steckte ihr Handy ans Ladegerät, dann rief sie ihre SMS ab und stellte fest, dass noch weitere Anrufe eingegangen waren, einer von Cheryl, die ihre nächste Hypnosesitzung verschieben wollte, ein anderer von Detective Snyder. Und offenbar hatte noch jemand versucht, sie zu erreichen, doch sie kannte die Nummer des Anrufers nicht, und eine Nachricht hatte er auch nicht hinterlassen.
    Während das Handy lud, bestätigte sie Cheryl den neuen Termin am morgigen Tag, dann wählte sie Snyders Nummer, wurde wieder mit seinem Anrufbeantworter verbunden und hinterließ ihm eine Nachricht, in der sie ihn bat, am nächsten Tag beim Department vorbeikommen zu dürfen, um noch einmal die Akten über Noahs Verschwinden durchzugehen. Nachdem sie die Anrufe erledigt hatte, zog sie sich rasch an und eilte nach unten in die Küche, wo Virginia bereits damit beschäftigt war, über der Spüle die Kartoffeln fürs Mittagessen zu schälen.
    »Guten Morgen«, begrüßte die Köchin sie.
    »Morgen«, erwiderte Ava, nahm sich eine Tasse aus dem Schrank, schenkte sich Kaffee aus der Glaskanne der Kaffeemaschine ein und stellte die Tasse in die Mikrowelle.
    »Ich wurde gebeten, Sie nicht zum Frühstück zu rufen«, sagte Virginia mit einem Blick über die Schulter.
    »Das war schon richtig.«
    »Es gibt noch Muffins oder Bagels, glaube ich.«
    Ava nahm sich einen Schokoladenkeks aus einem Glas auf der Anrichte. »Das hier reicht mir schon.«
    »Hm. Das ist ja nicht gerade ein üppiges Frühstück.« Virginia schnalzte missbilligend mit der Zunge und nahm sich eine weitere Kartoffel vor. Ava, fest entschlossen, ihre Ehe wieder ins Lot zu bringen, eilte in Wyatts Arbeitszimmer.
    Er saß am Schreibtisch vor seinem Laptop, das Handy zwischen Schulter und Ohr geklemmt, und kritzelte etwas auf einen gelben Notizblock. Als sie eintrat, hielt er einen Finger hoch. Ava wollte sich schon zurückziehen, doch er schüttelte den Kopf und bedeutete ihr, auf dem Stuhl neben der Glastür zur Veranda Platz zu nehmen. Ohne die Tür hinter sich zu schließen, machte sie es sich bequem, zog die Füße an und nahm einen großen Schluck Kaffee. Dann tauchte sie ihren Keks in die Tasse.
    »Sicher … ich werde da sein.« Wyatt schaute auf die kleine Schreibtischuhr. »Wie wär’s gegen vier?« Sein Blick wanderte zu Ava, und er verdrehte die Augen, während er der endlosen Tirade am anderen Ende der Leitung lauschte.
    Lächelnd drehte sie sich um und schaute aus dem Fenster. Feuchtigkeit perlte von der Scheibe, die langsam von der Sonne erwärmt wurde.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher